Möglicherweise arbeiten die Nieren nicht genug. Aber das wäre ja eigentlich die Arbeit des Nephrologen, das rauszufinden. Vielleicht suchst du auch noch mal einen Urologen auf. Nein wirklich, ich versteh deine Ärzte nicht ...
O-häsin, das ist doch schlüssig. Wenn Du z. B. eine Glomerulonephritis hättest, würde diese eine vermehrte Eiweißausscheidung im Urin, eine verminderte Eiweißkonzentration im Blut und nachfolgend eine massive Wassereinlagerung im Gewebe problemlos erklären. Dass Du während dessen - es wäre ja dann eine Entzündung - schwitzt, wundert mich jetzt auch wenig....und wo zwar viel reinläuft (in den Körper), aber mindestens ebenso viel ins Gewebe bzw. durch Schwitzen heraus, kann die Niere nicht auch noch "normale" Mengen ausscheiden - das ist ein einfaches Rechenexempel! Insbesondere im Gesamtzusammenhang mit Deiner Grunderkrankung würde ich persönlich da auf gar nichts warten und auf zügige Abklärung und Behandlung drängen! Ein nephrotisches Syndrom (häufig bei Erkrankungen, die die Niere betreffen oder mitbetreffen) beinhaltet eine große Proteinurie, eine Blutdruckerhöhung, Ödeme und im längeren Verlauf auch eine Einschränkung der Nierenfunktion und ist bei Glomerulonephritiden häufig mit einem so genannten nephritischen Sediment (Akanthozyten = verformte rote Blutkörperchen, die die Herkunft aus dem Glomerulus mehr oder weniger beweisen) vergesellschaftet. Viel Glück!
Das, was Resi beschreibt, habe ich einmal erlebt und ich kann nur sagen, da läuft man nicht lange mit herum. Zuerst waren die Füße ganz eigenartig geschwollen, danach die Unterschenkel und es begann zu spannen beim Laufen. Ich hatte schon ein paar Tage vorher immer mal wieder starken Kopfdruck verspürt, der aber auch wieder nachließ. Dann kam Augenflackern dazu und erst da kam mir die Idee, mal den Blutdruck zu messen, weil dieses Symptom bei mir immer mit hohem Blutdruck verbunden ist. Ich hatte da einen Wert von 195:110, habe sofort meinen Hausarzt angerufen und wurde auch direkt einbestellt. Bekam etwas gegen den viel zu hohen Blutdruck auf die Zunge und etwas zur Entwässerung gespritzt (oder umgekehrt...weiß nicht mehr so genau ). Musste noch eine Stunde in der Praxis bleiben zur Beobachtung und war in der Zeit laufend zur Toilette. Die Beschwerden haben sich dann innerhalb von ein paar Stunden komplett wieder gegeben. Meine Nephritis war damals schon bekannt und wurde auch behandelt. Da ich aber vorher noch nie so große Probleme hatte, habe ich das alles nicht zusammen gebracht und bin da etwa zwei Tage mit unterwegs gewesen. Das ist jetzt nur meine persönliche Erfahrung: meine Nierenwerte waren und sind auch heute immer noch in Ordnung (Kreatinin, GFR usw.). Daran hätte kein Arzt etwas Auffälliges finden können. Mein Urin wurde einfach bei diversen Ärzten längere Zeit nicht untersucht und mir war nicht bewusst, dass Schaum auf dem Urin auffällig ist. Woher auch...man vergleicht ja nicht mit Fremdurin. Dummerweise war mein BD zu Hause oft zu hoch, aber in der Praxis immer in Ordnung. EKG unauffällig. So läuft es manchmal und dann wird es erst durch Zufall bei einer Urinkontrolle in anderer Sache festgestellt. Eiweiß +++, Sammelurin, Überweisung zum Nephrologen und peng.
Ebend Ich hab jetzt die Trinkmenge erhöht und hoffe, dass es damit klappt. Was evtl. zu ergänzen wäre, dass ich schon wochenlang Diuretika mit 37,5 mg tgl. nehme. Der Teststreifen zeigte übrigens kein Protein an. Im Blut wurde das Gesamt-Eiweiß zuletzt vor 2 Monaten bestimmt und war in Ordnung. Die Elektrophorese ist ab Okt. jedoch sehr auffällig. Liebe Resi, vielen Dank für Deine Erläuterungen. Gruß, häsin
Gern geschehen; die auffällige Elektrophorese riecht nach Klärungsbedarf, der Urinstix ist nicht immer ganz zuverlässig und entscheidend ist neben dem Gesamteiweiß vor Allem der Anteil an Albumin - s. Elektrophorese Das Albumin ist verantwortlich für den so genannten kolloidosmotischen Druck (auch onkotischer Druck genannt); der ist sozusagen der "Schwamm" im Blut, der das Wasser dort zurückhält und verhindert, dass es ungehindert überall hin entfleucht, z. B. ins Gewebe. Ein Mangel an Albumin wäre für alle Deine derzeitigen Ödeme eine plausible Erklärung. Warum das wichtig ist? Dazu PN.
Ich hoffe und denke auch, dass es morgen mit der Urinprobe klappt. Werde sie mit dem Taxi in die Praxis bringen lassen. Der Arzt ist übrigens ein erfahrener, renommierter Arzt, bekannt weit über die Stadtgrenze hinaus. Zum Wegener meint er: ..ist ein komplexes Krankheitsbild. Ob er um den "komplexen" Hintergrund genug weiß, vermag ich nicht zu sagen. Da muß ich wohl nachdrücklich(er) vermitteln, auch oder gerade, da ich sonst nicht zu den "fordernden Patienten" gehöre.
Resi, ich würde dich auch noch mal gerne etwas zu dem Schwitzen fragen . Der Körper schwitzt, weil die Niere nicht alles ausscheiden kann? Und hält dieser Zustand den ganzen Tag über an oder ist das unterschiedlich? Müssen Ödeme überall im Körper sein oder sind auch nur die Augenlider möglich? Vielen Dank. Sumsemann
Nö, sumsemann, der Körper schwitzt, weil er Stress hat, Entzündungsbotenstoffe (Zytokine) unterwegs sind oder weil er überhitzt ist. Die Niere scheidet schon alles aus - es muss dazu nur erst dorthin kommen. Stell es Dir vor wie einen Abfluss: wenn Du das Wasser, das eigentlich in den Abfluss (Nierenbecken und von dort in die -kanälchen, in die Harnleiter und über die Blase nach draußen) soll, auf den Rasen gießt (also ins Gewebe), wird es dort versickern und nicht im Abfluss landen. Ist pathophysio- und logisch. Vielleicht zu kompliziert, um es hier zu erläutern, aber soviel: das Wasser aus dem Gewebe (oder das ausgeschwitzte) kommt erst gar nicht im Abflusssystem an und kann daher auch nicht dort entsorgt werden. Die Folge ist, dass bei "normaler" Trinkmenge ggf. zu wenig in den Nieren ankommt und daher die Diurese (Urinausscheidung) zurückgeht. Eigentlich werden ja am Tag ca. 160 Liter (kein Witz) in den Nieren gefiltert und das allermeiste (nämlich 99 %) zurückgeholt, um den Kreislauf aufrecht zu erhalten. Das reguliert den Blutdruck unter Anderem über das intravasale Volumen (also den Gesamtkreislauf) und die Nierenkörperchen mittels Weit- und Engstellung der Gefäße. Man nennt das Autoregulation der Nieren, und das führt zu verminderter Filterung über den Abfluss durch Drosselung der Nierendurchblutung (großer Spielraum), wenn zu wenig Volumen im System ist. Also: Schwitzen hat damit nichts zu tun, die Niere würde einfach mehr ausscheiden, wenn zuviel Volumen ankommt - z. B. wenn wir mehr trinken! Diuretika verhindern an verschiedenen Stellen des "Abflusskanalsystems" nach dem Nierenkörperchen - an den Nierenkanälchen (u.a. der Henle´schen Schleife und dem proximalen und distalen Tubulus und den Sammelrohren) - die "Rückholung" des Wassers zu einem kleineren Teil und vermehren so die Urinmenge.
P. S. Ödeme durch Eiweißmangel können überall auftreten, Ödeme durch Herzprobleme oder Venenprobleme fast nur an den "abhängigen" Partien.
Ich bin schockiert, dass dieses Verhalten viel häufiger vorkommt, als ich befürchtet habe. Aus eigener Erfahrung kann ich Euch nur anraten, aus dem »Klüngel« auszusteigen und einen Arzt oder eine Klinik aufzusuchen, mit denen die aktuellen Behandler nicht zusammen arbeiten. Mir ist es passiert, dass entweder der A.s.h in der Hose oder das Interesse fehlte, eine gravierende ähm… Fehleinschätzung zu korrigieren. Das Wort eines persönlich bekannten Kollegen hatte grundsätzlich mehr Gewicht, als meins, der nörgelnden, dauerkranken Patientin… Das schlich sich dann auch bei den Ärzten ein, zu denen ich einen guten Draht hatte, denn es wurde ja nie korrigiert. Wie viel da schief lief merke ich erst jetzt. Mit der umfassenden Behandlung, die ich hier bekomme, habe ich eine echte Chance, das Leben genießen zu können, statt nur irgendwie zu überleben.
Hallo Resi, vielen Dank für diese umfassenden Ausführungen und die Mühe, die du dir damit gemacht hast. Liebe Grüße allina
Heute war Besprechung beim Ha. Er meinte, Blutdruck geht doch, ist durchschnittlich 150/90. Ich fragte nach dem Nachtwert und er sagte : nachts 145/ 90, tagsüber auch mal zu 85. Auf meine Frage hin, ob es nicht nachts normalerweise eher absinken müsste, meinte er dann: Ja, stimm eigentlich. Sie nehmen doch auch Medikamente? Ja, klar. Dann soll ich jetzt das Blutdruckmittel abends nehmen. Okay. Und die Urinwerte? Immer noch schlecht. Also jetzt erstmal zum Urologen, dann im Februar zum Nephrologen. Ob sonst noch was wäre? Ja, meine Blutwerte. Er: Stimmt. Oh, Ferritin ist wieder auf 11 gesunken. Jaja, die ewigen Entzündungen. Soviel dazu...
Mein Nephrologe würde bei den Werten "Alarm schlagen", wäre zu hoch bei meiner Niereninsuffiziens Stadium/Grad zwei ! Ich kann dir nur dringend zu einem Facharzt Nephrologie raten, der Hausarzt in Form Allgemeinarzt reicht da nicht aus.
Ich habe den Termin ja, allerdings erst so spät. Ich bekomme morgen bei meiner Rheumatologin bonviva, ich werde sie nochmal ansprechen.
Ihr tut mir echt leid... also um den 24h Urin förmlich betteln zu müssen?!?! Wie ich das halbe Jahr Ciclosporin nahm bestanden sowohl die Rheumatologin als auch der HA darauf, dass ich jeden Monat einen 24h Urin abgebe. Ich habe das gehasst, weil mich das am Montag morgen immer einen Vormittag gekostet hat, weil ich da ja einen "Kanister" hinbringen mußte und den Sonntag zu Hause bleiben mußte, um zu sammeln. Ich bin auch noch ziemlich ungeschickt... also mit auswärts "sammeln" so was geht bei mir gar nicht! Damals wurde mir erklärt das sei das Zuverlässigste um einen Schaden der Niere zeitnah zu erkennen. Und teuer ist es auch nicht... also nur Mut! Kati
Ja, du hast den Termin aber doch erst ziemlich spät. Was ich eigentlich mit meinem Kommentar meinte, war die Sache, dass du deinen Doc erst auf alles ansprechen musstest. Der war wohl auch nicht wirklich bei der Sache.