Arcoxia oder Basismedikamente

Dieses Thema im Forum "Sonstige Medikamente und Schmerztherapie" wurde erstellt von Franke-94, 2. Juli 2018.

  1. Franke-94

    Franke-94 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    2. Juli 2018
    Beiträge:
    2
    Liebe Community,

    bei mir wurde vor kurzem rheumatische Arthritis diagnostiziert. Seit Jahren hatte ich starke Schmerzen in der Hüfte und konnte z.T. kaum mehr laufen. Da ich erst 24 bin hat es mich schier aus den latschen gehaut als endlich mal ein Orthopäde auf diese Diagnose kam (zuvor 1000 Ärzte besucht und keiner konnte mir helfen, da es ja nur vom vielen Sitzen kommt).

    Naja jedenfalls wurde ich zu einem Rheumatologen überwiesen. Dieser verordnete mir nun ein halbes Jahr Arcoxia 90mg täglich. Die Tabletten helfen bei mir wunder und mit der Physiotherapie habe ich kaum noch schmerzen - zum Glück - endlich nach 5 Jahren schmerzfrei. Jedoch möchte mein Arzt die Tabletten nach dem halben jahr schrittweise absetzen und versuchen ob es ohne geht. Ich habe die Befürchtung, dass die Schmerzen wieder kommen. Ich habe mich auch schon schlau gemacht und eigentlich werden ja Basismedikamente verordnet (MTX). Wäre das nicht sinnvoller bevor die Entzündung wieder kommt? Ich habe nur Angst vor Folgeschäden und da jeder Arzt anders arbeitet wollte ich hier mal nachfragen ob diese Methode so üblich ist?

    Vielen lieben Dank für die Antworten

    Liebe Grüße

    Franke
     
  2. Mara1963

    Mara1963 Guest

    Ich denke eine "übliche Methode" gibt es nicht Frank.

    Jeder Mensch und jede Krankheit sind individuell und werden demnach auch so behandelt. Es gibt ja verschiedene Basismedikamente, nicht nur MTX.

    Ich finde es verantwortungsbewusst von deinem Rheumatologen, dass er dir vorschlägt, das Schmerzmittel auszuschleichen. Welche Idee hat er dir vorgeschlagen auf Weiteres?
    Frank, du bist ja noch so jung, vielleicht kommst du erstmal ohne Medis klar, wirst ja sehen, wie es dir ohne das Arcoxia geht und dann kannst du immer noch handeln. Außerdem wirst du doch bestimmt weiterhin zu deinem Rheumatologen zur Kontrolle gehen und da kann man dann ja immer noch entscheiden, wie weiter verfahren wird.

    Ich bin jemand, der so wenig wie möglich an Medikamenten einnehmen möchte und nur so viel wie unbedingt nötig. Hat ja auch seine Kehrseite, die genauso viel wiegt, wie der Vorteil.

    Muss widerum jeder für sich selbst abwägen.

    Gruß Mara
     
  3. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    Herzlich willkommen Franke,

    Deine Frage lässt sich nicht allgemein beantworten.
    Es kommt maßgeblich auf die korrekte Diagnose an; sollte diese "rheumatoide Arthritis" heißen (rheumatische Arthritis ist kein ganz richtiger Begriff und kann eine orientierende Zuordnung zum "Formenkreis Rheuma" - entzündlich im Gegensatz zu Verschleiß - ebenso meinen wie oben genannte spezifische Diagnose), kommt es wieder auf den individuellen Verlauf, die Prognose und die aktuelle Situation an.
    Will sagen: es stimmt, dass MTX der Klassiker in der Initialtherapie ist - aber eben kein Muss.
    Es gibt klare Therapieempfehlungen, die dennoch individualisiert umgesetzt (oder eben nicht) werden.
    Die Entscheidung liegt beim behandelnden Rheumatologen (der vermutlich gute Gründe hat, so zu planen) und in allerletzter Instanz immer bei Dir.

    Da ich Deine Bedingungen nicht kenne, möchte ich dazu (Therapie oder Nicht-Therapie) nicht mehr sagen. Zu allgemeinen Änderungen oder Anpassungen des Lebensstils werden Dir erfahrungsgemäß noch andere User helfend zur Seite springen, deshalb gehe ich darauf in diesem Post nicht ein, sonst wird es zu lang ;)
     
  4. Franke-94

    Franke-94 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    2. Juli 2018
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    2
    Vielen lieben Dank für die Antwort,

    ich bin auch kein FAN von "zu vielen" Medikamenten und möchte auch lieber ohne klar kommen. Ich bin unheimlich froh endlich nach 5Jahren keine Schmerzen zu haben. Zuvor bin ich iwie mit freiverkäuflichen Ibu durchgekommen was aber kein dauerzustand ist, da IBU sehr schnell auf den Magen geht, aber da mich kein Arzt ernst genommen hat blieb mir nichts anderes übrig.

    Meime Rheumatologin ist nun der Meinung, dass man erst mal versucht eine Entzündungstherapie mit Arcoxia auf 6Monate durchzuführen und anschließend langsam schrittweise abzusetzen. Anschließend muss man Beobachten ob es klappt oder nicht. Sollte es nicht funktionieren muss man auf andere Medis umstellen.

    Ich habe nur im Internet gelsen, dass mittlerweile sehr früh mit MTX begonnen wird damit man Schäden an Gelenken etc. frühzeitig vermeidet. Da stellt sich für mich die Frage und davor habe ich auch Angst, dass ich ohne dieses Medikament iwann irreperable Schäden davon bekomme und daher wollte ich mal nachfragen wie es bei anderen Betroffenen läuft.

    Im übrigen nennt sich die genaue Diagnose vom Orthopäden HLA-B-27 positiv /
    assoziiert Sakroiliitis ISG beidseits. Einen Arztvrief vom Rheumatologen habe ich leider noch nicht.
     
  5. Kati

    Kati Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    1. Januar 2009
    Beiträge:
    2.622
    Hallo Franke,

    es gibt sehr unterschiedliche Formen von Rheuma. Wenn es "den Rücken" betrifft, ist nicht immer MTX erste Wahl... dagegen ist Bewegung sehr sehr wichtig, damit Du nicht versteifst. Das ist bei Rücken immer etwas problematisch, während ich meine Hände ja auch bewegen muß, wenn sie entzündet sind.

    Du solltest der Rheumatologin alle Frage stellen, nicht nur selbst lesen (nicht immer sind die Beiträge im Internet alle so 100%...). Die Ärztin wird Dir evtl. erklären, dass es einen Unterschied zwischen den verschiedenen Rheumaformen und auch der Behandlung gibt.
    Du hast Recht - es gibt auch ein bestimmtes Zeitfenster. Wenn man in diesen ersten 4-8 Monaten die Entzündung zum stoppen bringt (also auch recht aggressiv "dagegenhaut"), dann hat man bei manchen Rheumaformen eine große Wahrscheinlichkeit, dass es nicht chronisch wird. Ich meine aber gelesen zu haben, dass Du schon seit Jahren Schmerzen hast... und es gilt auch nicht bei jeder Rheumaform, leider.

    MTX ist im übrigen kein Zaubermittel gegen "Gelenkschäden", sondern stoppt im Grunde auch nur die Entzündung, so wie es Cortison, Ibu, Arcoxia usw. auch tun. Jedes wirkt anders, hat eine andere Stärke, und Gründe weswegen man es gibt, oder nicht gibt... und jedes hat andere Nebenwirkungen. Also z.B. bekomme ich bei meiner ersten Rheumaform (Vaskulitis) hauptsächlich Cortison, was jedoch bei den nun nach 15 Jahren dazugekommenen Rückenproblemen nicht wirklich hilft. Mir hilf da Ibu recht gut, Arcoxia darf ich aus anderen Gründen nicht nehmen. So siehst Du, jeder nimmt das, was er bei der Besprechung mit dem Arzt überlegt hat.
    Ich habe im übrigen 4 Jahre MTX ohne irgendeinen Nutzen genommen...

    Ich meine Du bist in guten Händen. Wenn Du Arcoxia gut verträgst, dann finde ich - als Laie! - die Behandlung eine gute Option, gib sie auf keinen Fall auf, ohne Rücksprache zu halten! Wenn Du dann in ein paar Monaten mit Physiotherapie und Sport die Sache in den Griff bekommst, meine ich, dass Du Dich glücklich nennen kannst!

    Kati
     
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