Hallo Liebes Forum, Ich habe mich auch ganz neu angemeldet und hoffe hier etwas Klarheit zu gewinnen über das Rheuma und freue mich ggf über Austausch. Vor vlt. 5 Jahren oder so war ich mal wegen der typischen Beschwerden beim Hausarzt aber das Blutbild wies nicht auf eine Erkrankung hin, ich kam mir vor wie ein Hypochonder und habe versucht die Schmerzen nicht weiter zu beachten. Sie sind aber immer da, mal stärker, mal schwächer. Nachts und Morgens immer zusammen mit Steifheit und Kraftlosigkeit insbesondere in den Fingern. Naja, nun schränkt es mich schon ziemlich im Alltag ein weshalb ich es doch nochmal angucken lassen wollte - diesmal beim Orthopäden. Er sagte beim ersten hinschauen zwar "So sollten die Finger einer 29 Jährigen nicht aussehen" - aber Röntgen und Bluttests waren wieder unauffällig (bzw beim Röntgen sah man schon eine ziemliche "Weichteilschwellung") Er hatte die Ergebnisse mit einer Rheumatologin besprochen welche zu folgender Behandlung riet: 3 Wochen Cortison, danach 2 Wochen nix und dann besprechen wir wie sich die Schmerzen in der Zeit entwickelt haben. Ich bin mir jetzt unsicher ob ich das "gut" finde ohne Diagnose Cortison zu nehmen... und weiß auch nicht ob die Dosis ok ist, (1 Woche 15mg, dann 10mg, dann 5mg) was das in meinem Körper so auslöst... Ich war froh, dass der Orthopäde mich ernst genommen hat aber er konnte mir zur Cortisontherapie irgendwie auch nicht viel erklären. .. Bin etwas verunsichert und würde mich über Einschätzungen freuen... LG Mama Mia
Hallo und Willkommen im Forum! Das Cortison ist vermutlich als Testballon zu sehen, da bei dir im Röntgen und Blut nichts zu sehen ist. Damit soll überprüft werden, ob es sich um etwas Entzündliches handelt - wirkt es, geht es dann wohl weiter zum Rheumatologen. Wirkt es gar nicht, ist vermutlich eher der Orthopäde erstmal weiter dran. Das Vorgehen ist durchaus üblich. Die Dosis scheint mir zum Antesten ok - damit solltest du sehr schnell mindestens eine Besserung spüren, vielleicht sogar ganz schmerzfrei werden. Bei der Dosis und relativ kurzen Einnahmedauer sollten eigentlich auch keine großartigen Nebenwirkungen auftreten. LG, Birte
Hi! Ich kann dir leider nicht viel weiter helfen, da ich selbst noch in der Diagnostik stecke. Ich bekomme jetzt seit einer Woche Cortison, nur 2,5 mg, aber nach 5 Tagen konnte ich schon eine Besserung bemerken. Heute konnte ich sogar auf meine Schmerzmedis verzichten. Schön das dich der Orthopäde ernst nimmt! Ohne Diagnose wird man ja doch schnell als Hypochonder hingestellt Ich hoffe dir wird bald geholfen!!
Hallo Mamamia, bei mir wurde damals nach meinem ersten Besuch bei der Rheumatologin auch Kortison gegeben. Start mit 20 mg und 2,5 mg Reduzierung in der Woche auf 5 mg. Vor allem aber deswegen, da ich eine ASS- Unverträglichkeit habe und keine anderen entzündungshemmenden Schmerzmittel darf. Nebenwirkungen hatte ich keine und geholfen hat es super. Viele Grüße
Danke, Birte, für deine schnelle Antwort. Dann bin ich erstmal beruhigt und versuche das mit dem Cortison ab morgen. Ist es eigentlich egal, ob ich es Morgens oder Mittags oder Abends nehme? Und mal angenommen die Symptome werden mit Cortison besser - das hieße dann Rheuma? Und wenn nicht dann nicht? Das klingt irgendwie zu einfach.. Sorry, hab echt noch null Komma null Ahnung. .. LG
Man sagt, dass man das Cortison ganz früh morgens nehmen soll (so gegen sechs Uhr), dann soll es die beste Wirkung haben. Ich habe einen anderen Tagesrhythmus als viele andere und nehme es nach dem Frühstück. Wenn das Cortison anschlägt, heißt es, das dein Problem höchstwahrscheinlich entzündlicher Natur ist. Da es schon mal aufgetreten ist, wäre dann an etwas Chronisches zu denken und in Richtung Rheuma weiter zu forschen. Eine definitive Diagnose wäre das dann aber noch nicht. Da müssten dann noch weitere Tests folgen - genauere Blutuntersuchungen, vielleicht MRT oder eine Szintigrafie und so weiter. Interessant für die weitere Diagnose wird dann auch sein, ob die Probleme nach dem Absetzen sofort wieder kommen oder weg bleiben. Wenn es jetzt gar nicht anschlägt, wäre etwas Rheumatisches zwar noch nicht ausgeschlossen, aber unwahrscheinlicher. Leider ist es bei den Autoimmunerkrankungen oft so, dass es keinen hundertprozentig gesicherten Test oder Blutwert gibt. Es ist ein bisschen wie das Zusammensetzen eines Puzzles. Und ein Baustein ist jetzt eben der Test mit dem Cortison. Ich hoffe, das hilft dir ein bisschen weiter. LG, Birte
Man verträgt das Kortison am besten, wenn man es zwischen 6 und 8 Uhr nimmt, weil da der Körper seine Produktion auch hochfährt.
In Zeiten mit heftigen Schmerzen und Morgensteifigkeit habe ich mir den Wecker auf 4 Uhr morgens gestellt, um das Cortison zu nehmen. Dann hilft es definitiv dabei, besser aufstehen zu können. 8 Uhr ist denke ich auch in Bezug auf den Biorhythmus der körpereigenen Cortisolausschüttung eher der "spätmöglichste" Zeitpunkt. LG und alles Gute
Lieben Dank! Ich stehe beruflich meistens schon vor 5 auf, das heißt 6 Uhr passt mir gut Also, es war vor 5 Jahren zum ersten mal auffällig schlimm. Seitdem gibt es immer wieder sehr schmerzhafte Wochen und weniger schmerzhafte im Wechsel. Dachte das liegt einfach am Alter und weil meine Arbeit hauptsächlich "Handarbeit " ist. Danke für deine Erklärung mit dem Puzzle, das leuchtet ein
Mir wurde gesagt, dass ich Prednisolon möglichst um 5:00 nehmen soll, da um diese Zeit der körpereigene Spiegel am niedrigsten ist und so die Nebenwirkungen geringer seien. Obs stimmt, weiß ich nicht, aber ich nehme mein Cortison seit Beginn um 5:00. Ich werde automatisch wach um es zu nehmen.
Mein Dok riet mir, das Cortison nachts zwischen 2 und 3 zu nehmen, dann weiterschlafen und beim Aufstehen waren wirklich Schmerzen und Steifigkeit ausgebremst.
Also scheint da was dran zu sein. Ich soll nur früher nehmen, falls ich mal aufs Klo muss. Aber ohne Bier abends muss ich auch nicht mehr aufs Klo nachts
Gegen 0-2 Uhr nachts ist die körpereigene Cortisolausschüttung am niedrigsten, so dass man gut schlafen kann. Cortisol ist ein "Stresshormon" bzw ein Wachmacher. Etwa ab drei Uhr beginnen Die Nebennieren Cortisol zu produzieren und den Körper so langsam auf den Tag vorzubereiten. Der höchste Spiegel ist dann zwischen 6-8 Uhr morgens erreicht. Um die frühen Morgenstunden einigermaßen schmerzarm zu schlafen, um beweglicher aufstehen zu können und um den Biorhythmus zu unterstützen, ist eine (sehr) frühe Einnahme sinnvoll. LG
Aha, der höchste Spiegel ist das also. Dann hab ich das wohl falsch verstanden. Dann sollte aber um diese Zeit auch ohne Kortisoneinnahme die schmerzärmste Zeit sein, ist sie aber nicht. Und wäre es dann nicht sinnvoll den Spiegel erst dann aufzufüllen, wenn der natürliche Spiegel sinkt? Oder versteh ich da was nicht?
Ach eine Frage habe ich noch: Wenn das Cortison gut hilft, und ggf Rheuma naxhgewiesen wird; bedeutet das, dass ich es dauerhaft nehmen muss/sollte? Oder gibts noch andere Medikamente oder Behandlungsmöglichkeiten die vlt weniger "gefährlich" sind? (Hab irgendwie immer im Hinterkopf, das Cortison wegen der Nebenwirkungen gar nicht so gut sein soll)
Dein körpereigener Spiegel ist nicht so hoch, dass er Autoimmunerkrankungen lindert! Er stellt einfach nur sicher, dass die physiologischen Prozesse im Programm "Vorbereitung auf den Tag/Wachzustand/Aktivität" ablaufen können. Auch die Aktivität der rheumatischen Entzündung kocht ja in den frühen Morgenstunden geradezu hoch. Wenn du das Cortison passend zum Biorhythmus einnimmst, kannst du Nebenwirkungen reduzieren. Es schont deine Systeme. Nimmst du es außerhalb der "günstigen"Zeit, stresst es deinen Körper mehr und du nutzt nicht die Positiven Effekte der verminderten Morgensteifigkeit usw wie im letzten Post beschrieben. Trotzdem kann es natürlich bei schweren, akuten Erkrankungen nötig sein, Cortison außerhalb dieses Zeitfensters zu verabreichen. Aber das ist ja hier nicht der Fall.
Falls das Cortison über einen längeren Zeitraum gebraucht wird, sucht man die geringste noch Wirksame Dosis, so dass möglichst wenig Nebenwirkungen auftreten. Darüber hinaus wirst du aber mit Diagnose auf ein Basistherapeutikum eingestellt. Sobald diese Medikamente wirken, kann das Cortison meist ausgeschlichen werden. Alle Medikamente, die bei rheumatischen Erkrankungen eingesetzt werden, können starke Nebenwirkungen machen. Dauerhaft ohne Medikamente auszukommen ist jedoch in der Regel keine Option, da man so nicht alltagsfähig ist und außerdem die Gelenke/Organe irreversible Schäden davontragen. Hier auf Rheuma-online gibt es gute Infoseiten bzgl der Medikamente, vielleicht magst du da mal querlesen.
Falls es sich bei dir um etwas Rheumatisches handeln sollte, gibt es zwei Möglichkeiten: 1. Durch die jetzige Cortisongabe (man nennt so etwas Cortisonstoß) kommt die Krankheit zur Ruhe. Dann wird vermutlich erstmal nichts weiter gegeben. 2. Das Cortison schlägt an, aber nach dem Absetzen kommen die Probleme wieder. Dann würde eine passende Basistherapie eingeleitet, die die Ursache der Schmerzen bekämpfen, d. h. das Immunsystem beeinflussen soll. Bis die anschlägt, wird entweder Cortison in niedrigen Dosen weiter gegeben oder ein so genanntes NSAR (Nicht-steroides Antirheumatikum, z. B. Ibuprofen, Voltaren, Arcoxia) genommen. Du hast Recht, da Cortison bei längerer Einnahme viele Nebenwirkungen haben kann, versucht man eine langfristige Einnahme zu vermeiden (klappt nicht immer, ich muss leider dauerhaft 7 mg nehmen). Ziel ist es, durch die Basistherapie die Krankheit zur Ruhe, d. h. in Remission zu bringen. Wenn das erfolgreich ist, kann man auch versuchen, die Basistherapie wieder zurückzufahren. Also - auch wenn es Rheuma sein sollte, wirst du das Cortison vermutlich nicht dauerhaft nehmen müssen. Aber ich würde an deiner Stelle erstmal die Wirkung des Cortisonstoßes abwarten und mir vorher keinen großen Kopf um ungelegte Eier machen. Jetzt brauchst du erstmal eine Diagnose. Gruß, Birte
In dem Beipackzettel von Prednisolon steht, dass man es am besten zwischen 6 und 8 Uhr nehmen soll, daran halte ich mich und fahre seit knapp 18 Jahren gut damit.