Dubiose Entscheidung zur REHA

Dieses Thema im Forum "Rente und Rehabilitation" wurde erstellt von ThomasM68, 9. April 2018.

  1. ThomasM68

    ThomasM68 Mitglied

    Registriert seit:
    10. Januar 2017
    Beiträge:
    41
    Hallo zusammen,

    vielleicht hatte jemand von euch einen ähnlichen Fall und kann mir hier weiterhelfen. Bei meinem Antrag und der Genehmigung scheint da so einiges danebengegangen zu sein. Im Februar wurde von mir eine REHA wegen meiner rheumatischen Polyarthritis beantragt. Was aus dem Antrag und den Befunden meines Arztes ganz klar hervorgeht. Genehmigt wurde mir dann eine orthopädische REHA in Bad Freienwalde (orthopädische Reha hätte zur Not wohl noch einigermaßen gepasst). Von der Klinik erhielt ich dann einen Termin zu einer MBOR (Medizinisch-beruflich orientierten Reha). 2 Tage später erhielt ich dann noch einen Änderungsbescheid der DRV in der Sie behaupteten, auf meinen Antrag hin diese Änderung durchzuführen. Ich hatte nie eine Änderung beantragt und auch keinerlei Kontakt zur DRV. Nach Rücksprache mit der Klinik habe ich dann erfahren, das die Änderung von der Klinik vorgenommen wurde.

    So wie ich das Programm der MBOR lese ist das für mich absolut ungeeignet. An meinen Problemen mit den entzündeten Gelenken wird die MBOR wohl nichts ändern. Die REHa besteht aus Teilen die selbst nach der Broschüre der DRV für einen ganz anderen Teilnehmerkreis angedacht sind. Ich hatte mit einer Ausnahme noch keine Krankmeldung wegen des Rheumas. Mein Arbeitsplatz ist absolut Rehumatikergeeignet und eine übermässige Belastung am Arbeitsplatz liegt auch nicht vor. Mein Berufsbild passt so auch in kein direktes Schema und es ist alles sehr abwechslungsreich. Hilfsmittel wo es nicht ganz perfekt war hat mir mein Arbeitgeber bereits zur Verfügung gestellt. Zusätzlich bin ich in der Durchführung meiner Tätigkeiten und auch bei der Arbeitszeit recht flexibel, kann also relativ selbstständig bei stärkeren Gelenkproblemen vermehrt am Schreibtisch arbeiten und praktische Tätigkeiten dann durchführen wenn es den Gelenken besser geht.

    Wenn ich mir die Durchführung einer MBOR und deren Ziele betrachte wird sich da kein geeigneterer Arbeitsplatz finden lassen.

    Ich stelle mir nun die Frage, ob ich widerspruch gegen die Reha einlege. wenn sie mir nichts bringt, bekomme ich ja ersteinmal 4 Jahre keine mehr.

    Hat jemand von euch bereits an so einer MBOR teilgenommen? Wie hat sie euch geholfen?
     
  2. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    Thomas,

    das würde ich unbedingt tun!
    Was Du m. E. am Wichtigsten brauchst, ist ein Programm, wie Du am besten mit der Erkrankung leben kannst; dafür am besten geeignet ist vermutlich eine rheumatologisch orientierte (keine rein orthopädische!) REHA-Klinik.
    Zu einem derartigen Programm gehören u.a.: Information/Schulung, Ergotherapie, Krankengymnastik, Funktionssport etc.; inbegriffen ist eigentlich immer auch eine Sozialberatung und oft eine psychologische Exploration und Beratung, die sich meist mit Aspekten der Krankheitsbewältigung auseinander setzt.
    SO würde meines Erachtens ein Schuh daraus und könntest Du von einer solchen Maßnahme wirklich profitieren.

    Dein Arzt (vor Allem Dein Rheumatologe) kann Dir dazu ein Attest ausstellen, in dem er kurz seine Sicht der Dinge darlegt. Mit dem Widerspruch eingereicht, hat das nach meiner Erfahrung allermeistens eine Korrektur der Entscheidung zur Folge.

    Viel Glück!
     
    Lagune gefällt das.
  3. Birte

    Birte Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    929
    Ort:
    Leipzig
    Ich würde zunächst bei der RV anrufen und den Fall schildern. Vielleicht lässt sich auf kurzem Weg da noch eine Änderung herbeiführen, da du ja keine berufliche Neuorientierung brauchst. Falls sie das nicht sofort in die Wege leiten wollen oder können, würde ich den Fall schriftlich darlegen und der Reha in der Form widersprechen. Ich vermute, dass sich deine Ärzte auch nicht für eine MBOR, sondern eine "normale" Reha in einer Klinik, die sich mit Rheumatologie auskennt, ausgesprochen haben.

    Zur MBOR kann ich nichts sagen - außer, dass ich gehört habe, dass es dort um eine Art Erprobung geht, welche Tätigkeiten man noch ausführen kann. Das würde ich an deiner Stelle nicht machen, da derzeit ja nicht benötigt - solche Maßnahmen können gern auch mal bei der RV ein Eigenleben entwickeln und ungeahnte Folgen haben.
     
  4. Norchen

    Norchen Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    15. Januar 2011
    Beiträge:
    2.395
    Ich hatte eine Reha wg rheuma beantragt und sollte in die schwarzwaldklinik, rein orthopädisch...hab ich die Klinik angerufen und gefragt ob sie sich mit rheuma und deren Behandlung sprich mtx und Co auskennen. Da sagte mir der Arzt dort das ich falsch bei ihnen bin, daraufhin hab ich das der darf schriftlich mitgeteilt und mehrere Rheumakliniken, die für mich in Frage kamen, benannt und auch begründet...z.b wollte ich unbedingt eine kältekammer testen....
    Es kam dann ein schreiben mit 4 Kliniken wo ich eine aussuchen durfte.
    Auf jeden Fall würde ich gegen die Entscheidung Widerspruch einlegen, die Reha soll dir ja auch was bringen und eigentlich sieht die drv das ja auch so.....hilf ihnen drauf....
     
  5. ThomasM68

    ThomasM68 Mitglied

    Registriert seit:
    10. Januar 2017
    Beiträge:
    41
    Danke für eure Rückmeldungen, genau diese Gedanken habe ich mir auch gemacht. Im Arztbefund zur Reha steht als Hauptbefund auch ganz klar "seronegative Polyarthritis". sowie eine Gonarthrose im Knie. Er schildert auch die aktuell von Entzündungen betroffenen Gelenke und die Medikation mit MTX (vorher Sulfasalazin) und das bereits gute Anfangserfolge erzielt wurden. Dazu empfiehlt er eine rheumatologische REHA mit Details zur empfohlenen Therapie und zusätzlicher Schmerzreduktion. Die Möglichkeit der weiteren Ausübung meines Berufs nach erfolgreicher REHA hat er mit ja beantwortet.

    Mein Rehumatologe ist leider erst heute aus dem Urlaub zurückgekommen, ich werde versuchen ihn morgen gleich zu erreichen. Heute war leider dauerbesetzt. So wie ich das sehe muss ich jetzt auch schnell reagieren. Ich hoffe dass es nach einem Widerspruch dann nicht zu einer zu langen Wartezeit auf einen neuen Termin kommt.
     
  6. ThomasM68

    ThomasM68 Mitglied

    Registriert seit:
    10. Januar 2017
    Beiträge:
    41
    @Birte: Die DRV habe ich auch zuerst angerufen. Dort ist derzeit aber nur ein Anrufbeantworter dran, der erklärt dass die telefonanlage gerade nicht funktioniert und sie nicht wissen, wie lange es dauert bis sie wieder telefonisch erreichbar sind. Aber auch da bleibe ich dran.
     
  7. Iti

    Iti Aktives Mitglied

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    601
    Ort:
    Niedersachsen
    Hallo Thomas
    Auch ich habe vor 2,5 Jahren von der Rentenversicherung eine für mich ungeeignete Klinik zugewiesen bekommen. Konnte eine Änderung ganz einfach telefonisch mit der zuständigen Sachbearbeiterin regeln. Es war aus unerklärlichen Gründen nicht beachter worden, dass ich 2 Wunschkliniken und Patientenschulungen für mein Krankheisbild im Antrag aufgeführt hatte.
    Viel Erfolg und LG iti
     
    Stine und Resi Ratlos gefällt das.
  8. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    31. Juli 2011
    Beiträge:
    10.313
    Ort:
    Bayern
    Telefonisch kann man zwar versuchen, aber ein Widerspruch ist letztendlich nur schriftlich gültig und für den Widerspruch gilt es die Widerspruchsfrist einzuhalten, sind in der Regel 4 Wochen, danach geht da eigentlich so gut wie nix mehr. Meine persönliche Erfahrung und Empfehlung Thomas, mach das (den Widerspruch) schriftlich und per Einschreiben und fristgerecht.
     
    #8 9. April 2018
    Zuletzt bearbeitet: 9. April 2018
  9. ThomasM68

    ThomasM68 Mitglied

    Registriert seit:
    10. Januar 2017
    Beiträge:
    41
    @Lagune: Den Widerspruch habe ich gerade geschrieben. Der geht morgen gleich per Einschreiben raus. telefonisch wollte ich mich nur vorab informieren.

    Wichtige Dinge mit Frist gehen bei mir immer nur schriftlich.
     
    Lagune gefällt das.
  10. ThomasM68

    ThomasM68 Mitglied

    Registriert seit:
    10. Januar 2017
    Beiträge:
    41
    @Iti: Da hattest Du Glück. wäre die frist verstrichen wäre es mündlich problematisch geworden. Meine Erfahrung ist dass am telefon viel versprochen aber meist nur auf Zeit gespielt wird.
     
  11. Ni.Ka

    Ni.Ka Aktives Mitglied

    Registriert seit:
    7. September 2009
    Beiträge:
    541
    Ort:
    Schleswig-Holstein
    Ich hatte auch mal Widerspruch eingelegt. Ich sollte in eine Klinik nach Süddeutschland, aber ich denke, das Klima ist ein wenig anders wie bei uns in Norddeutschland, insofern fand ich das etwas fragwürdig und habe meinen Widerspruch eingelegt und innerhalb von 1 Woche hatte ich den Bescheid über die gewünschte Klinik in Norddeutschland in meiner Post. Der Termin war nur 3 Wochen nach hinten verlegt, also alles gut. Lohnt sich zu widersprechen. Beim nächsten Rehaantrag bin ich klüger und gebe gleich meine Wunschklinik an.
     
  12. ThomasM68

    ThomasM68 Mitglied

    Registriert seit:
    10. Januar 2017
    Beiträge:
    41
    Die Wunschkliniken waren bei mir auch eingetragen, wurden aber nicht berücksichtigt.
     
  13. Jürgen

    Jürgen Aktives Mitglied

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    669
    Ort:
    Rheinbach
    Hallo Thomas,

    ich hatte damals Glück und meine Klinik auch auf dem kurzen Weg telefonisch ändern können. Erfahrungen bei anderen Betroffenen haben gezeigt, dass der schriftliche Widerspruch häufig zum Erfolg führt, aber wieder sehr lange dauert...

    Die 4- jahres Frist ist nur einzuhalten, wenn Deine Gesundheit sich nicht verschlechtert. Sollten medizinische Gründe für eine Reha vor Ablauf der Frist für eine Reha gegeben sein. kann dieser Zeitraum auch unterschritten werden- ich war wegen Bechterew auch schon jährlich in Reha...

    Viele Grüße und hoffentlich kompetente und schnelle Sachbearbeiter
    Jürgen
     
  14. ThomasM68

    ThomasM68 Mitglied

    Registriert seit:
    10. Januar 2017
    Beiträge:
    41
    Hallo Jürgen, zur Beschleunigung wollte ich es auch paralell machen. Schriftlich damit auf jeden Fall die Frist gewahrt wird und telefonisch um evtl. einen schnellen Weg zu erreichen. Die DRV ist aber seit Montag telefnisch nicht erreichbar. Wenn Du Glück hast, kommst Du bis zu einem AB der Dir sagt das Sie ein größeres Problem mit der Telefonannahme haben und nicht wissen wann es wieder funktioniert, meistens wird das telefonat aber gleich abgewiesen.
     
  15. ThomasM68

    ThomasM68 Mitglied

    Registriert seit:
    10. Januar 2017
    Beiträge:
    41
    Ging schneller als erwartet, dem Widerspruch wurde stattgegeben und ich komme in die Karl Aschoff Klinik in Bad Kreuznach die ja einen guten Ruf auch hier im Forum hat. Termin hab ich aber noch keinen. Statt 800 km sind es jetzt nur noch 150 km. Da kann ich jetzt fast mit dem Rad hinfahren.:D
     
  16. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    Geht doch :top:
    Ich gratuliere Dir herzlich :)
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden