Hallo liebe Foren Gemeinde, auf der Suche nach Hilfe, habe ich mich heute hier angemeldet. Ich bin männlich und 36 Jahre alt. Folgende Situation macht mich nachdenklich. Ich habe bereits seit Anfang 30 Probleme mit dem Rücken (LWS) und in 2013 die erste Operation (L4/L5) Ende 2014 hatte ich erneut starke Schmerzen, aber nach Medikamenten und Behandlungen wieder gut in den Griff bekommen. Letztes Jahr im Sommer, haben meine Handgelenke und einzelne Fingergelenke angefangen zu schmerzen. Mal 1-2 Wochen das rechte Handgelenk, dann wieder Ruhe – Wochen später dann mal das linke Handgelenk. Die Gelenke waren nicht dick oder rot, haben aber auf Druck schmerzlich reagiert. Ich suchte einen Arzt auf, man gab mir Voltaren und man meinte, Computermaus von der Schreibtischarbeit. Meine Rückenschmerzen wurden auch wieder schlimmer, aber gefühlt auch in Schüben und nur indirekt bewegungsabhängig. Irgendwann zum Ende des Jahres brannten meine Augen gelegentlich und ich verspürte ein leichtes ziehen und kribbeln im Genitalbereich, aber nicht wirklich beim Wasserlassen. Ich recherchierte selber im Internet und immer wieder vielen meine Recherchen auf das Thema Morbus Reiter / Reaktive Reaktive Arthritis. Ich suchte einen Urologen auf und lies einen kompletten Check machen, bin vorher noch nie bei einem Gynäkologen gewesen. Man fand anhand vom Bluttest Antikörper auf Chlamydien, dieses besagte HLA B27 ist negativ bei mir. Man meinte ich muss mir da keine Sorgen machen, eventuell hatte ich mal irgendwann eine Infektion oder ACHTUNG Aussage laut Arzt „Mir die Antikörper durch sexuellen Kontakt aufgenommen“. Es wurde keine Therapie eingeleitet. Anfang dieses Jahres meldete sich dann mein Knie und ich konnte einige Tage nicht richtig laufen, wieder nicht dick oder rot. Viel Voltaren hat geholfen. Rückenschmerzen LWS und Nervenschmerzen im Gesäß immer noch zeitweise, aktuell wieder die Handgelenke und an manchen Abenden fällt es mir schwer auf kurze Distanz z.B. auf dem Handy zu lesen, alles wirkt verschwommen. Hatte nie Probleme mit den Augen und am nächsten Tag kann es auch schon wieder besser sein. Zwischenzeitlich hat ebenfalls mein Hausarzt Blut testen lassen bezüglich Rheume, aber diese Werte und die Entzündungswerte sind alle in Ordnung. Ich suchte einen Internisten / Rheumatologen auf und erzählte ihm alles. Er hat ebenfalls Blut abgenommen und möchte ein MRT der Hüfte und Bilder meiner Hände haben. Der MRT Termin steht noch aus, von den Blutwerten habe ich noch nichts gehört, mein nächster Termin ist erst im April. Vorsorglich hat er mir 10 Tage Doxcylin für mich und meine Partnerin verschrieben. Dann hat er eine Behandlung mit MTX und Cortison gestartet, diese Sachen nehme ich nun seit einigen Wochen, ohne merkliche Verbesserung. Wegen den Rückschmerzen, kann ich es mir nur erklären - da ist eh ein Defekt durch die OP und alles ist zeimlich eng, wenn jetzt auch noch eine Entzündung dort vorherscht, passt es nicht mehr und es gibt die typischen Bandscheiben Promleme?!? Achja, mein Magen ist auch seit einigen Jahren sehr empfindlich und oft bin ich von kurzen Durchfallschüben geplagt - zusammenhang??? Ich hoffe hier kann sich einer zu der geschilderten Situation äußern. LG
OK, so wird es logischer. Du bist ja bereits in guter Behandlung, somit bleibt nur abzuwarten wie schnell sich ein Therapie Erfolg einstellt. Wichtig ist auch dass du nicht neu erkrankst. Und der Therapie eine Chance gibst, damit sich nicht später etwas chronisches daraus entwickelt.
Er hat doch eine Diagnose und sein Arzt kann es ihm verordnen wenn er den Verdacht hat das es bereits chronisch wird.
Sorry ich hatte verstanden, dass der Arzt die Bilder noch nicht hat und es noch keine Diagnose gibt. Dann hab ich was übersehen.Mein Fehler
Hallo zusammen und Danke für Eure Antworten. Tatsächlich hat der Internist die Medikation, nur an Hand der Symptome verordnet. Das MRT und die Sichtung der Bilder steht noch aus. Aber kann man diese Krankheit tatsächlich an Hand von Bildern erkennen? Des Weiteren mache ich mir Gedanken über die Einnahme vom MTX (1x 15mg wöchentlich – 24h später Folsäure) und täglich 10mg Prednisolon. Aktuell vermerke ich keine Nebenwirkungen, kann mir aber nicht vorstellen, dass es auf Dauer gut ist – wie sind da Eure Erfahrungen? Standpunk aktuell ist ein täglicher Wandel, mal schmerzt ein Knie und dann mal wieder die Handgelenke, der Rücken usw. LG
Hallo Dann hab ich doch alles richtig verstanden ich bin leider total Neuling und kann dazu nix schreiben. Aber die erfahrenen Mitglieder bestimmt. Sorry und alles Gute
Mtx und Cortison nehme ich in wechselnder Dosierung seit dem Jahr 2000. Seit 2012 noch zusätzlich Humira.
Zu den Bildern, ja diverse Schäden und auch Entzündungen kann der Arzt sehr wohl drauf erkennen. Und manchmal entscheiden sich Rheumatologenaufgrund ihrer Erfahrung für ein schnelle Grundbehandlung, anhand der Stärke und Schwere der Beschwerden. Zum MTX wochenlang muss hier etwas differenziert gesehen werden, das Medikament braucht bis zu 6 - 8 Wochen. Ich hatte fast drei Jahre MTX und vieles was mir das Medikament an Beschwerden nahm hab ich erst nach dem Absetzen gemerkt. Die Frage auf MTX auf Dauer gut ist, bei mir ist meine Erkrankung von den Schäden her auf jeden Fall stärker, als meine Medis. Dazu kommt, auch wenn ich schon ( für mich) relativ lange nach dem geeigneten Mittel herumsuchen lasse, ich die Hoffnung nicht aufgebe eine Revision zu erreichen. Am besten die, ganz ohne Medikamente. Allerdings ist jeder Mensch und jede Erkrankung anders, und es ist rein deine Entscheidung, was die da wichtig vorkommt. Vielleicht solltest du das im April, mit dem Arzt besprechen.
Hi Syndicate, ich habe die reaktive Arthritis, sie ist bei mir inzwischen auch chronisch und begleitet mich jetzt seit ca. 10 Jahren. Wenn du Fragen hast, nur her damit! Viele Grüße von der KnieFee
Hallo Kniefee, ich trage das zwar alles mit Fassung, trotzdem bin ich etwas vor die Wand gefahren. Die Ärzte sehen die Ursache in einer Infektion durch Chlamydien, hier stellt sich erst mal die Frage, woher kommen diese und wie lange trage ich die schon mit mir rum. Auf dem „traditionellen“ Weg, liegt die Chance 10 Jahre zurück, um mir so was einzufangen. Ich hatte auch niemals Beschwerden dadurch. Ebenfalls frage ich mich, warum hat man nur Antikörper im Blut gefunden, hätte man besser noch eine ausführlichere Untersuchung machen sollen, habe mehrfach gelesen, dass diese einfachen Bluttest nicht so genau sind. Egal, es ist wie es ist... Im Moment ist es halt ein ständiges auf und ab, mal schmerzt es hier und dann mal da. Dann merke ich an manchen Tagen, dass ich verschwommen sehe, besonders bei der PC Arbeit ist es mir fast unmöglich, klar zu sehen - kann dann am nächsten Tag wieder verschwunden sein! Manchmal brennen die Augen auch einfach nur, sind aber nicht gerötet. Die starken Rückenschmerzen und Nervenschmerzen im Bein, erkläre ich mir dadurch, dass meine LWS eh sehr defekt ist. Bandscheiben OP und neuer Bandscheibenvorfall, aber eigentlich hatte ich das konservativ im Griff. Wenn nun ein entzündlicher Prozess gerade in der LWS stattfindet verursacht dies wahrscheinlich Schwellungen und die typischen Bandscheiben Symptome treten auf. An manchen Tagem schmerzen mir die Oberarme - Muskulatur. Manchmal bin ich richtig platt und fühle mich fiebrig. Ich würde mal allgemein behaupten, meine Leistungsfähigkeit und Konzentationsfahigkeit haben sich im 50% verschlechtert. Ich werde jetzt weiterhin mein MTX und Cortisone nehmen und hoffe, dass es sich etwas reguliert. Wie hat sich das ganze bei Dir über die Jahre eingestellt? Mein Vertrauen in die Ärzte ist jetzt auch nicht gerade das beste, wir leben hier sehr ländlich und gute Ärzte sind rah, deswegen habe ich mit dem Internisten auch keine andere Wahl und zu diesem muss ich schon 50km fahren. LG
Hallo The Syndicate, nur kurz von mir... Es ist sicher vernünftig, dass man frühzeitig versucht, das Immunsystem zur Ruhe zu bringen (mit MTX und Cortison) - genau dadurch kann man meist die Chronifizierung verhindern und die reaktive Arthritis heilt dann überwiegend nach ca. 1 Jahr aus... Das wünsche ich dir sehr! Chlamydien verstecken sich über lange Zeit im Körper, ohne größere Probleme zu machen. Was der Arzt untersucht, ist die Anzahl der Gedächtniszellen einer Infektion im Blut - damit sieht man, wie stark das Immunsystem auf diesen Reiz reagiert (hat). Und da lässt sich dann öfter ein Verlauf beobachten.... Generell ist bei Autoimmunprozessen die Psychoimmonologie sehr wichtig - also die positive und optimistische Haltung. (wurde mir von Prof. Hammer in der Rheumaklinik in Sendenhorst mal so erklärt). Deshalb würde ich dir raten (wenn ich darf), die Medikamente mit guten Gedanken auf den Weg zu schicken, um deinem Körper zu helfen - aber ansonsten nicht zuuu viel über evtl. Symptome, Langzeitprobleme etc. nachzudenken - du bindest damit wertvolle Energien, die dein Körper zur Überwindung der Reaktiven Arthritis besser gebrauchen kann. Leider lässt sich die Heilung dabei nicht beschleunigen und MTX braucht mehrere Monate bis zur Entfaltung der vollen Wirkung. Da musst du wohl noch etwas Geduld haben... Alles Gute und möge diese Situation bald besser sein! Liebe Grüße von anurju
Hallo Syndicate, bei mir waren es Yersinien. Die Infektion habe ich gar nicht mitbekommen, das konnte nur durch Antikörper bewiesen werden. Zum Glück sitzt mir das ganze nur in den Knien. Da aber heftig. Ich habe schon um die 20 Punktionen und Cortisonspritzen beidseits bekommen, allein in der Zeit, bis zum Rheumatologentermin. Ich wohne nämlich auch ländlich. Nach MTX und Quensyl bin ich jetzt bei Humira und zwar nur alle sechs Wochen statt alle zwei. Damit bin ich beschwerdefrei. In der ganzen Zeit hatte ich auch sieben Jahre, wo ich gar keine Medis brauchte. Allgemeinsymptome hatte ich nie, kein Fieber, gar nichts. Mein Blut ist völlig okay bis auf eben den Yersinien IGG ( jetzt ist er vielleicht auch wieder weg), HLAB27 positiv und inzwischen auch Anas, die aber damit nix zu tun haben. Also insgesamt war am Anfang etwas Panik da, weil man nix wusste und die Punktionen ständig sind ja auch nicht lustig, aber jetzt geht's eigentlich sehr gut. Viele Grüße von der KnieFee
Hallo Da muss ich mich kurz mal dazwischen drängeln...als ich im Oktober bei einer mir nicht bekannten Orthopädin war, würde nach einer körperlichen Untersuchung Blut abgenommen, weil sie einen Verdacht auf Rheuma ( in dem Fall Fibro) hatte. Als ich nach 3 Wochen zur Fundbesprechung kam, sagte sie dass die Blutwerte ok sind aber dieses Yersinien nachgewiesen worden sind. Sie schickte mich nach Hause ich solle zum Rheumatologen. Ich hatte das nicht so ernst genommen, weil ich mich eine Woche vor der Blutabnahme mit mem kleinen Magendarm Virus bei den Kindern angesteckt hatte. Ich dachte mir, das sei ein Zufallsbefund und da sie auch nicht weiter wusste, schickte sie mich damit weg. Im KH hatte das später im Januar niemand interessiert. Chlamydien wurden vor 10 Jahren bei eine Schwangerschaftsroutine Untersuchung auch Antikörper gefunden. Ist das vielleicht doch ein wichtiger Hinweis, der näher betrachtet werden sollte? Was sagt ihr?
Sowohl Yersinien (machen sich u. a. Mit Durchfall bemerkbar) als auch Chlamydien sind dafür bekannt reaktive Arthritiden hervorzurufen. Die bakteriellen Infekte müssen dazu nicht zwangsläufig akut sein. Meist sind sie mit Antikörpern nachzuweisen. Bei Chlamydien sollten immer beide Partner behandelt werden, flammt nach der Behandlung immer wieder der Infekt auf, dann muss man wohl den eigentlichen Verursacher suchen?