Blut im Urin durch Enbrel?

Dieses Thema im Forum "Biologika und niedermolekulare Wirkstoffe" wurde erstellt von MaMaNe, 2. Januar 2018.

  1. MaMaNe

    MaMaNe Mitglied

    Registriert seit:
    16. Juni 2012
    Beiträge:
    73
    Hallo,

    ich wollte mal nachfragen, ob jmd. auch Blut im Urin hat.
    Meine Tochter (13) spritzt seit 4 Jahren Enbrel und hat fast jedes Mal beim Rheumatologen Blut im Urin. (bitte nicht ins Kinderforum schieben- es gibt dort kaum Kinder die Enbrel nehmen-Danke)
    Die Kontrolluntersuchung erfolgt meist erst 2-3 Wochen danach beim Kinderarzt wo der Morgenurin immer unauffällig ist , ( ich bekomme die Befunde erst so spät vom Rheumatologen zugeschickt -Beschwerde brachte auch nix)
    Kennt jemand sowas?
    Der Rheumatologentermin ist meist einen Tag nach dem spritzen und am späten Nachmittag.

    Vielen lieben Dank!
     
  2. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest


    Hallo MaNaNe,

    ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass das "Blut im Urin" mit dem Enbrel ursächlich zusammen hängt.
    Warum?

    Höchst wahrscheinlich wird ein Urinstix gemacht, der nur semiquantitativ ist - das bedeutet, dass er nicht "Blut" nachweist, sondern rote Blutkörperchen, und das auch nur geschätzt; er sagt also erstens nicht zuverlässig etwas über das wahre Ausmaß und zweitens nichts über die Herkunft der Zellen.
    Genau genommen wäre es - wenn er denn schon misst - Sache des Rheumatologen, die Ursache von Veränderungen des Urinbefunds auch zu reflektieren und ihr ggf. nachzugehen, was in den meisten Fällen die Brisanz aus der Sache nimmt und zur Entwarnung führt.
    Das ist definitiv am leichtesten mit einer so genannten Urinmikroskopie zu bewältigen; einige Rheumatologen sind auch Nephrologen oder nephrologisch mit ausgebildet und tun sich damit leicht.
    Andere haben die Möglichkeit, einen Nephrologen mit draufschauen zu lassen.

    Sollte sich die Anwesenheit von roten Blutkörperchen nicht nur im Streifentest, sondern auch mikroskopisch bestätigen, ist eine Klärung immer angezeigt.
    Bei rheumatischen Erkrankungen kommt eine Nierenbeteiligung (in welcher Form und bei welcher Erkrankung auch immer) in Frage; bei Mädchen und Frauen kommt - logisch - auch eine Verunreinigung in Frage, und last but not least kann auch ein Harnwegsinfekt oder eine Schleimhautreizung so etwas verursachen.
    Wenn alle "einfachen" Fehler (kein Mittelstrahlurin bedeutet bei Frauen keine sonderlich gute Qualität der Urinprobe) und eine Herkunft aus den Nierenkörperchen (Mikroskop!) ausgeschlossen werden können und DENNOCH Blut im Urin ist (das heißt Mikrohämaturie), bleibt manchmal nur noch der Gang zum Urologen.

    Kurze Zusammenfassung: erst "Blut im Urin" solide bestätigen, dann ggf. Ursache suchen und dagegen angehen!

    Viel Glück dafür :)
     
  3. merlinda

    merlinda Mitglied

    Registriert seit:
    24. Mai 2017
    Beiträge:
    64
    Hallo MaMaNe!
    "Blut im Urin" erscheint mir eine unspezifische Aussage. Bei mir werden im Urin Leukozythen und Erythroztyten... gemessen. Nach Ausschluss der von Resi Ratlos genannten "Fehlern" wäre auch wichtig, den Urinbefund in der Zusammenschau aller Urinwerte zu betrachten.

    LG merlinda
     
  4. thomai

    thomai Mitglied

    Registriert seit:
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    Beiträge:
    81
    Ort:
    Freden
    Hallo,

    ich wende Enbrel 50 mg schon seit Jahren an und bis jetzt hatte ich noch nie Blut im Urin, und die Nierenwerte sind in Ordnung.
    Auf jeden fall sollte man die bei deiner Tochter die Nieren in den Focus stellen. Werdet zunächst bei einem Fachkundigen Urologen vorstellig.

    Bis dann
    Thom
     
  5. Resi Ratlos

    Resi Ratlos Guest

    Thomai,

    abgesehen davon, dass ich mir schlecht vorstellen kann, dass ein Urologe - ein Facharzt - nicht fachkundig sein soll (Späßle gemacht, was?), in Anbetracht einer bestehenden Rheumaerkrankung würde ich persönlich zuerst den Nephrologen ins Boot holen....der hat das mit den Nieren auch gelernt!
     
    Illyria gefällt das.
  6. petra7702

    petra7702 Neues Mitglied

    Registriert seit:
    2. Dezember 2011
    Beiträge:
    14
    Bitte unbedingt eine 2. Meinung einholen!

    Ich hab seit 2011 Enbrel gespritzt.
    Nierenwerte u ko immer ok und schon fast vollständige Remision.

    Dann ca 6 Monate immer Symptome wie bei einem Harnweginfekt, Blutkörperchen aber keine Bakterien im Harn.
    Anfangs wurde auch Verunreinigung durch Periode vermutet.

    Dann war das brennen sonntags irgendwann so schlimm - es kam immer nur Tropfenweise Harn, dass wir ins Klinikum gefahren sind.
    Dort wurde ich komplett durchgecheckt.
    Ich hatte einen Nierentumor!!

    Warum ich das mit Enbrel in Zusammenhang bringe:
    Die Rheumaambulanz im Klinikum hat bei mir SOFORT Enbrel abgesetzt.
    Bei Tumorerkrankungen ist eine Behandlung mit Biologika für mindestens 5 Jahre ausgeschlossen - wurde mir gesagt.

    Jetzt stehe ich also ohne Basis-Med da - Aber ich lebe!!
    Der Tumor war bösartig- wurde aber Gott sei dank noch rechtzeitig entfernt (hoffentlich). In 2 Monaten hab ich Kontrolle (Lunge und Co) ob der Krebs auch wirklich weg ist.

    Also lass das bei deinem Kind BITTE überprüfen!!!
     
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