Hallo zusammen, sagt mal, kennt ihr das? Seit Mitte November bin ich kontinuierlich "erkältet", d.h. ich hatte einen Infekt und habe seitdem entzündete Nebenhöhlen, vor allem die Stirnhöhlen sind betroffen. Ich habe Gesicht, Augen- und Kopfschmerzen. Gliederschmerzen habe ich seitdem auch, zumindest fühlt es sich so an. Irgendwie tut seit Mitte November wirklich ziemlich viel weh, mal mehr mal weniger. Ich weiß gar nicht, was wirklich weh tut (Muskeln, Sehnen, Gelenke?), weil der Schmerz ziemlich diffus ist. Meine üblichen Gelenke (Finger, Handgelenke, Ellbogen, Fußzehen, Knie) schmerzen auch und ich fühle mich schwach. Kurz bevor bei mir Rheuma diagnostiziert wurde, war alles ganz ähnlich: von November bis März oder länger fühlte ich mich einfach nur grippig und erschöpft, mit diversen Schmerzarealen. Ach ja, meine Diagnose lautet chronische Polyarthritis. Ich nehme vorübergehend bis zum nächsten Arzttermin nur Kortison und Schmerzmittel und habe gerade einen Kortisonstoß hinter mir. Wegen der entzündeten Stirnhöhlen habe ich Antibiotika genommen, die leider nicht geholfen haben. Nun ja, und was ich so merkwürdig finde. Ich kann gar nicht unterscheiden, welche Schmerzen vom Rheuma und welche vom Infekt herrühren. Habe ich etwa seit November Gliederschmerzen aufgrund der "Erkältung" oder kommt alles vom Rheuma? Das wird mir wahrscheinlich niemand beantworten können, aber vielleicht geht es jemandem ähnlich und kann mir darüber berichten? Über Antworten würde ich mich freuen!
Hallo Sausesusa, für mich hört sich grippig, erschöpft und schwach in Verbindung damit, dass Antibiotika nicht geholfen haben, sehr nach einem Schub an. Vielleicht kannst Du Deinen Arzt schon vor dem Termin telefonisch erreichen? Alles Gute, o-häsin
Hallo Sauesusa, ich weiss jetzt grad nich welche rheumatiche Erkrankung bei dir vorliegt. Ich habe jedenfalls eine Kollagenose und wenn die aktiv ist oder bzw. ein Schub da ist, dann fühlt es sich so ähnlich an wie ein "Infekt" und ist auch für mich nach etlichen Jahren nicht einfach zu differenzieren, auch wenn das mittlerweile schon besser klappt. Es kündigt sich beides erst mal ähnlich an.
Danke für eure schnellen Antworten. Ach was, ist ja interessant. Meine Diagnose lautet "chronische Polyarthritis"... vielleicht bleibt es ja nicht dabei? Nach meinem letzten Besuch beim Rheumatologen vor zwei Wochen, habe ich eine Kortisonstoßtherapie begonnen und habe nun fast ausgeschlichenund reduziere nun wieder auf 5mg. Es geht mir zwar besser als vorher, aber eine wirkliche Linderung trat nicht ein. Den nächsten Termin habe ich zum Glück schon Mitte Januar und kann dann evtl. mit der nächsten Basistherapie beginnen... ob ich meinen Arzt vorher schon erreichen kann, weiß ich nicht.
Es kann ja nun beides sein - eine Erkältung, die sich durch deine Grunderkrankung so äußert und sich auch länger hinzieht als gewohnt. Rheuma verändert alles irgendwie - man muss immer an Rheuma denken, aber natürlich kann es auch mal was ganz anderes sein. Gute Besserung!
Wenn das Cortison geholfen hat, spricht das sehr stark für Rheuma. Wenn du zusätzlich aber einen Infekt hast und Cortison hast, dann kann es sein, dass sich der Infekt zieht, da Cortison das Immunsystem stark beeinträchtigt. Ich hoffe, ich konnte dir damit ein bisschen helfen. Gutes Besserung und alles Liebe.
Moin Sausesusa, Ich kenne, dass was du beschreibst, genauso. Auch bei mir ist die Chron. Poliarthritis mit einer starken Grippe zum Vorschein gekommen. Ich habe Olumiant als Basis Therapie, Cortison nehme ich nicht mehr (Osteoporose lässt grüßen). Ich hatte dies Jahr einige Infekte, die immer einen rheumatischen Schub ausgelöst haben. D.h ich hatte die Symptome der Infekte und gleichzeitig vermehrte Schmerzen, in den verschiedenen Gelenken. Immer dabei ist starke Müdigkeit und Schwäche. Ich verstehe das so, dass das Rheuma und auch die Medikamente schon Höchstleistung für den Körper sind. Die Medikamente machen anfällig für Infekte und können dann auch einen Schub nicht verhindern. Antibiotikum brauch ich immer mehr und länger, als normal vorgesehen. Ganz Schmerz/symptomfrei bin ich nie, aber das Fortschreiten des Rheumas ist, dank der Basis medis, deutlich ausgebremst. Dazu kommt, dass auch die Fibro „genervt“ auf Infekte reagiert. Diffuse Schmerzen sind mein Begleiter. Kopfschmerz und Migräne gesellen sich gern dazu. Ich glaube für mich ist es nicht so wichtig, was von was kommt. Wichtig ist, dass ich das Rheuma im Schach halte und die Infekte, wenn auch langsam, ausheilen. Meine größte Herausforderung ist, die Geduld dafür zu haben und mir Zeit zu nehmen. Leider gehe ich immer wieder zu früh arbeiten. Das Rheuma zu akzeptieren, mit all seinen Tücken und Gemeinheiten, ist eine echte Aufgabe. Vielleicht hilft dir meine persönliche Beschreibung, deine Verunsicherung etwas mehr zu verstehen. Ich wünsche dir, dass du deinen Weg findest. Ein neues Jahr beginnt. Dafür alles Gute Lieb geknuddelt Tusch
Jein. Cortison ist gegen sehr viele Beschwerden - oft auch unspezifisch - wirksam und daher als Indiz für "Rheuma" keineswegs verlässlich. Bei bestimmten Infekten (insbesondere mit Fieber) muss das Cortison sogar erhöht werden und unterstützt in speziellen Fällen (z. B. bei schwerer Sepsis) manchmal sogar die vorher unzureichend wirksame spezifische, infektgerichtete Therapie. Das hat mit der Stressresistenz des Körpers und der Regulation durch die Nebennierenrinde (Cortex) zu tun.
Vielen lieben Dank für eure Antworten!!! Es tut immer wieder gut zu lesen, dass es anderen genauso geht. Ich denke irgendwie immer noch, dass sich meine Arthritis doch nur in den Gelenken (oder manchmal in den Sehnen) abspielen müsste. Diese diffusen Gliederschmerzen kann ich nie richtig zuordnen, vor allen Dingen, weil ich sie schon seit Wochen habe... Ja, mein Immunsystem ist leider nicht mehr das alte. Damit komme ich einfach noch nicht zurecht. Ich war natürlich trotz Erkältung zu lange arbeiten und stehe auch privat enorm unter Stress. Das war wohl zu viel und ich habe die Erkältung verschleppt. Dass ich mich aber so gar nicht erholen kann, habe ich auch nicht erwartet. Jetzt wünsche ich euch allen erstmal einen guten Rutsch und hoffentlich einen schmerzarmen Start ins neue Jahr!
Liebe sausesusa, Du kannst Dich darauf verlassen, dass sich Deine Arthritis ausschließlich in den Gelenken abspielt - Arthritis heißt Gelenkentzündung. Die begleitenden Schmerzen können allerdings auch in den Sehnen oder Muskeln abspielen, denn nahezu jede rheumatische Erkrankung betrifft mehr als nur die Gelenke, ist also eine "System"erkrankung. Die Entzündungsbotenstoffe (ich nenne sie immer die Brandbeschleuniger der Entzündung) wirken ja schließlich nicht nur am betroffenen Gelenk, sondern auch woanders. Das BeschwerdeBILD ist dabei oft höchst individuell.
Moin Danke Resi für dies eindrückliche Beschreibung. Brandbeschleuniger der Entzündung - sehr gut. Einen guten Start ins neue Jahr Knuddel Tusch