Antidepressiva, von denen man nicht zunimmt?

Dieses Thema im Forum "Sonstige Medikamente und Schmerztherapie" wurde erstellt von eve60, 26. Dezember 2017.

  1. eve60

    eve60 PMR Fibro

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    Giibt es sowas? Meine HÄ und auch mein Rheumadoc meinen, daß ich bisher nur Glück hatte, noch nicht in eine Depression geraten zu sein.
    Nach ihrer Ansicht würden jedoch alle entsprechenden Mittel zu einer Gewichtszunahme führen.

    Stimmt das? Gibts da Erfahrungen?

    Danke schon im Voraus

    eve
     
  2. aischa

    aischa Guest

    hi eve,
    denke, dass es sicher nicht bei jedem der psychopharmaka nimmt, es automatisch zu eine gewichtzunahme kommt!
    ich sah beruflich viele menschen, die jahrelang diese medis nahmen und schlank bzw. sehr schlank waren!
    auch eine meiner freundinen nimmt sie seit jahren und ist mehr als schlank!
    aber ich denke, das eine eventuelle gewichtszunahme auch kein gegenargument sein soll, bei bedarf diese medis zu nehmen!
     
    #2 26. Dezember 2017
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 26. Dezember 2017
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  3. sternschnuppe84

    sternschnuppe84 Mitglied

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    Hallo,

    es gibt viele unterschiedliche Antidepressiva, die sich in ihrer Wirkungsweise unterscheiden und auch was evtl. Nebenwirkungen angeht. Ich muss leider seid vielen Jahren Antidepressiva nehmen. Ich hatte auch welche von denen ich zugenommen habe, aber das was ich nun habe schlägt eigentlich nicht mehr auf mein Gewicht.
    Abgesehen davon, wie schon gesagt, ist das auch sehr individuell, welches gut wirkt und auch was die evtl. Nebenwirkungen angeht. Zusätzlich kommt es eben auch immer sehr drauf an wie man sich ernährt und wie aktiv man sonst so ist. Ich hab z.B. früher auch immer viel Sport gemacht und dann auf einmal gar nicht mehr... Das hat natürlich auch seinen Beitrag zum Gewicht beigetragen...

    Allerdings frage ich mich, warum du ein Antidepressivum nehmen sollst, wenn du keine Depression hast, bzw. man es auch nicht zur Schmerztherapie oder so einsetzten möchte. Man sollte das schon nur nehmen, wenn es sonst keine Möglichkeit gibt finde ich. Aber das ist meine persönliche Meinung.

    Viele Grüße
     
  4. Mara1963

    Mara1963 Guest

    Hallo eve,

    was veranlasst deine Hausärztin und dein Rheumadoc das zu vermuten und wie siehst du selbst das?

    Antidespressiva wirken individuell, was dem einen hilft, muss dem anderen nicht helfen, genauso wie der eine zunimmt, dem anderen macht das gewichtsmäßig gar nichts aus. Da müsstest du ausprobieren, was dir bekommt, falls du so ein Medikament einnehmen magst.

    Heilen tun solche Medis nicht, ähnlich wie bei Schmerzmitteln, sie lindern das momentane Empfinden.
    Hast du schon über eine Therapie nach gedacht?

    Mara
     
  5. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Hallo Eve,

    das gibt es schon, jedenfalls habe ich unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Das AD was ich jetzt schon einige Jahre nehme bereitet mir absolut keine Gewichtszunahme und mittlerweile ist auch etwas an Gewicht runtergegangen und das war auch der Sinn der Umstellung auf ein anderes AD, denn ein früheres AD bescherte mir etliche Kg Gewichtszunahme, es hatte sogar Appetitanregende Wirkung oder Nebenwirkung.

    Es gibt verschiedenartige AD mit unterschiedlichem "Wirksystem", nenne es jetzt mal vereinfacht so.

    Ein appetitanregendes AD kann auch Sinnn ergeben, denn es gibt depressive, die können kaum mehr essen und magern ab und da macht der Einsatz auch Sinn. Bei mir war das damals wohl ein Fehlgriff eines Arztes oder auch ein Missverständniss.

    Aber nicht jeder chronisch Kranke muss eine Depression bekommen, obwohl das Risiko schon erhöht ist und es bedeutet auch nicht immer das dann ein AD genommen werden muss, manchmal langt auch eine psychotherapeutische Therapie aus, es kommt auch drauf an wie stark eine Depression bereits fortgeschritten ist beziehungweise besser gesagt, auf den Schweregrad.. Bei einer schweren Depression ist es oft erst notwendig ein Medikament zu nehmen, um überhaupt in die Lage zu gelangen an einer Psychotherapie teilnehmen zu können.

    Des weiteren werden Antidepressiva auch bei Schmerzen eingestzt, meist dann in niedrigerer Dosis, als bei einer Depression. Dann wirkt das Medikament quasi nur auf das Schmerzzentrum und nicht auf die Psyche.

    Wenn du jetzt gar keine Depression hast, dann würde ich mir aktuell keine Gedanken um "ungelegte Eier" machen.;)
     
    #5 26. Dezember 2017
    Zuletzt bearbeitet: 26. Dezember 2017
  6. Heidesand

    Heidesand Bekanntes Mitglied

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    hallo Eve,

    wenn du keine Depris hast, sehe ich eigentlich auch keine Veranlasung, solche Medis zu nehmen.
    Ich bekomme AD in Verbindung mit der Schmerztherapie und habe gewichtsmässig keine Probleme.

    Als mein Mann starb, hatte ich heftige Depris und war beim Psychologen. Da bekam ich stärkere ADs,
    wovon ich einige nicht vertragen habe. Im Vordergrund stand bei den NW aber nicht das Gewicht
    sondern heftiger Schwindel und Sehstörungen. Erst das 4. AD hat gepasst und ich habe in den letzten
    3 Jahren kaum an Gewicht zugelegt.

    Ich wünsche dir, dass "dein Glück" dich nicht verlässt und du diese Medis gar nicht erst brauchst.

    LG Heidesand
     
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  7. eve60

    eve60 PMR Fibro

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    Ich danke Euch für Eure Antworten.
    Es geht mir dabei weniger um die Frage, soll/muß man AD´s nehmen. Meine HÄ würde mir mit Sicherheit nichts verschreiben, was nicht notwendig ist.
    Ich wüßte einfach nur gerne,, welche Präparate geeignet sind, wenn man kein Gewicht zulegen möchte oder darf.

    LG Eve
     
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  8. Finn89

    Finn89 Bekanntes Mitglied

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    Hallo Eve
    Ich habe leider schon viele Antidepressiva getestet und von einem hab ich sehr zugenommen. Die ssri mittel sind häufig so, dass man nicht zunimmt. Ich persönlich habe von 10 getesteten Ads keines vertragen aber einige haben zeitweise gut geholfen.
    Eine Psychotherapie und Entspannungsübungen können sehr viel mehr ohne Nebenwirkungen helfen. Das ist meine Erfahrung.
     
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  9. Mara1963

    Mara1963 Guest

    Ich denke mir, wenn es einem wirklich psychisch so elendig geht, dass man zu einem Psychopharmaka bzw. Antidepressiva greifen MUSS, dann dürfte das Gewicht keine Rolle spielen, sonst geht es einem noch nicht schlecht genug.

    Ich schlage auch Therapie vor, die kann wenigstens heilend wirken, Antidepressiva lindern nur vorübergehend und die Problematik wird damit nur brach gelegt.
     
  10. eve60

    eve60 PMR Fibro

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    Lieb von Euch, daß Ihr Euch da Gedanken macht.

    Es geht bei mir nicht darum herauszubekommen, welche Methode nun am besten ist. Über die Methode entscheide nicht ich, sondern meine Docs. Ich habe Ärzte, denen ich vertrauen kann (sicher nicht alle, aber hierbei schon) und die ich auch extrem nerven kann mit Nachfragen usw..
    Mir ist hier wirklich an den Erfahrungen mit AD´s gelegen. Und Mara, nimms mir bitte nicht übel, aber was Du da zu Gewicht und noch nicht schlecht genug gehen meinst, geht weit an der Realität vorbei.
    Und niemand möchte AD´s dauernd nehmen. Aber ich denke, wer das braucht, sollte das dann auch tun, wenns hilft. Auch das entscheiden jeweils die Ärzte.
     
  11. Finn89

    Finn89 Bekanntes Mitglied

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    Eve ich kenne einige die nicht dick machen nur weiß ich nicht ob man hier namen nennen darf. Beides ssris beide habe ich genommen ohne ein gramm davon zuzunehmen.
    Ps, hast ne Pn ;)
     
    #11 28. Dezember 2017
    Zuletzt bearbeitet: 28. Dezember 2017
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  12. eve60

    eve60 PMR Fibro

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    Vielen Dank für deine Mühe!
    LG eve
     
  13. Mara1963

    Mara1963 Guest

    Ich betrachte das schon so, ich würde Psychopharmaka nur nehmen wenn ich nicht mehr ein noch aus wüsste vor Depression und am Boden läge.
    Ich machte bereits Therapie und Psychoanalyse und mein Therapeut hat mir das auch so nahe gelegt - wir hatten darüber gesprochen damals.

    Antidepressiva verfälschen die Gefühlswelt, das lässt sich nicht abstreiten, auch wenn das natürlich so nicht tatsächlich formuliert wird von den Ärzten. Außerdem sind sie gefährlich, das wird oft unterschätzt. Dazu lässt sich viel recherchieren, wenn es interessiert.

    Ich habe immer noch selbst entschieden was ich einnehme, so lange ich bei vollem Bewusstsein war.
    Wenn du voll auf den Gott in Weiß vertraust, was empfiehlt er?

    Fluoxetin macht "meistens" nicht dick, es wird auch bei Bulimie und Bing Eating eingesetzt.
     
    #13 28. Dezember 2017
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 28. Dezember 2017
  14. Hamo

    Hamo Mitglied

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    Ich kann nur von mir sagen: Erst durch ein SSRI konnte ich wieder normal fühlen und war überhaupt in der Lage eine Therapie anzufangen. Ohne das AD war ich in einer Art Trance - unter einer Glocke und konnte keinen klaren Gedanken fassen. Meine Gefühle hatten sich verselbstständigt und waren völlig verschoben. Ich hatte Angst vor alltäglichen Handlungen und hatte mich noch nie so "falsch" in meinem Körper gefühlt.
    Gefährlich sind unbehandelte Depressionen - das kann bis zum Tod führen. Ich habe das AD nahezu nebenwirkungsfrei vertragen und konnte es nach 12 Monaten problemlos wieder absetzen. Mir ist klar, dass es auch gefährliche Nebenwirkungen geben KANN - aber bei mir haben die positiven Wirkungen ganz eindeutig überwogen.

    lg Hamo
     
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  15. Ducky

    Ducky † 3.2.22

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    Jedes medi kann aber auch wieder andre Nebenwirkungen haben.
    Ich bekomme Fluoxetin aber kann es aus EKG Sicht nicht mehr so hoch dosieren wie gewollt.
    Das wäre angeblich mit allen ssri so.
    Also bleibe ich auf halber Kraft des ad's und hoffe, dass das Lithium irgendwann doch noch greift.
    Triziklische ad's haben oft den Ruf ein paar Pfunde zu verteilen.
    Venlaflaxin, hat mir eine Weile auch gut geholfen, gewichtsmäßig habe ich nichts zugenommen.
    Ich habe durch andere psychopharmaka über 40 Kilo zugenommen.
    Absetzen war damals keine Option.
    Gelitten habe ich aber schon darunter, das treibt noch tiefer in die spirale
     
  16. moi66

    moi66 Aktives Mitglied

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    Hallo Eve,
    ich fürchte, da gibt es keine eindeutige Antwort drauf.. bisher habe ich ein AD genommen, das als "häufige" Nebenwirkung Gewichtszunahme hatte - ich hab abgenommen.
    Aktuell nehme ich ein AD zur Schmerztherapie, das als mögliche Nebenwirkung "Gewichtsverlust" angegeben hat - ich nehme zu.
    (Allerdings schreibe ich das eher der Jahreszeit :engel1::engel2:als dem AD zu :) )
    Nebenwirkungen können, müssen aber nicht eintreten und sind auch von Mensch zu Mensch unterschiedlich.
    Und wie schon erwähnt, ist man im Bedarfsfalle erst mal froh, eines mit guter Wirkung und erträglichen Nebenwirkungen zu finden.
    Ich drück Dir die Daumen, dass Du weiterhin ohne auskommst!
    Viele Grüße
    moi
     
  17. sternschnuppe84

    sternschnuppe84 Mitglied

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    Generell würde ich noch raten, wenn man sich dafür entscheidet ein Psychofarmaka zu nehmen einen Facharzt, also Psychiater aufzuzuchen. Die haben deutlich mehr Ahnung von der ganzen Breite der Medikamente als ein Hausarzt, der auf dem Gebiet vielleicht mal eine Weiterbildung gemacht hat.
    Ich persönlich und auch mein Psychiater haben beide die Meinung, dass man es immer erstmal mit Psychotherapie versuchen sollte. Ein Medikament kann dann ergänzen wenn nötig. Medikamente haben einfach immer Nebenwirkungen, dass muss nicht unbedingt das Gewicht sein, Leber und Nieren müssen die Medikamente abbauen und wie Ducky schon schrieb, ist empfohlen neben regelmäßiger Laborkontrolle auch regelmäßig ein EKG zumachen. Auch wenn diese Medis inzwischen weitverbreitet sind, ihre Berechtigung haben und ich sie selbst nehme, sind es eben keine Smarties...

    Wenn du für dich das Gefühl hast, du bist so depressiv das dein Alltag eingeschränkt ist, dann such einen entsprechenden Facharzt auf, der dich bezüglich einer geeigneten Therapie, egal ob mit oder ohne Medikament, beraten kann.

    Viele Grüße
     
  18. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Mit dem Facharzt für Neurologie-Psychiatrie schließe ich mich an. Würde das nicht nur mit dem Hausarzt oder Rheumatologen machen, sondern um eine Überweisung bitten. Meine Ärzte muss ich da nicht mal drum bitten, die machen und machten das von selbst.

    Psychotherapie ist gut, nur funktioniert das nicht immer das zuerst nur Psycchotherapie. Wie ich schon in meinem vorherigen Beitrag schrieb, das kommt auch auf den schweregrad der Depression an. Mit einer schweren Depresssion ist kaum einer fähig zuerst eine Psychotherapie anzugehen, also so einfach ist das nicht. Wer schon mal eine schwere Depression hatte, wird wissen was ich meine!

    Depressionen werden eingeteilt in drei Schweregrade:
    Leichte Depression
    Mittelsschwere Depression
    Schwere Depression
     
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  19. sternschnuppe84

    sternschnuppe84 Mitglied

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    Lagune, klar manchmal braucht es beides, dem wiederspreche ich auch gar nicht. Ich finde es nur kritisch wenn man nur auf Medikamentenebene nachdenkt. Natürlich gibt es auch Depressionen die wohl nur mit Stoffwechsel zusammenhängen, aber auch dann gehört das ganze eben auch in die Hände eines Facharztes. Mit dem kann man dann zusammen überlegen, welcher Weg der Richtige ist.
     
  20. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Bei einer schweren Depression kann meist nicht auf einen freien Psychotherapieplatz gewartet werden, da hat die medikamentöse Behandlung doch erst mal vorrang und die anderen Therapien ziehen dann dazu, bei Selbstmordgedanken usw. oder wenn jemand nur noch schläft nichts mehr isst, da kann nicht abgewartet werden.Davon abgesehen ist so ein Mensch dann meisst gar nicht fähig mit Therapeuten Gespräche zu führen.

    Es gibt auch Depressionen, die immer wiederkehren Rezidive, da macht es durchaus Sinn eine medikamentöse Therapie langfristig beizubehalten. Das ist alles sehr individeuell und kompley und muss auf den einzelnen abgestimmt werden.
     
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