Reha oder nicht Reha?

Dieses Thema im Forum "Rente und Rehabilitation" wurde erstellt von Michaela79, 4. Dezember 2017.

  1. Michaela79

    Michaela79 Neues Mitglied

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    Hallo zusammen,

    bald endet meine Lohnfortzahlung und das Krankengeld beginnt. Ich gehe davon aus, dass die KK (um Geld zu sparen in der Zeit der Reha) mir aufgibt eine Reha bei der RV zu beantragen.
    Kurz zu mir, 38 Jahre, 17 Jahre im Beruf + schulische Ausbildung. Seit 35 Jahren chron. Polyarthritis, 100% GB, Pflegegrad 4, sitze im E-Rollstuhl.

    Ich habe das Ziel eine Erwerbsminderungsrente zu beantragen. Die KK möchte sicherlich, dass ich eine Reha beantrage. Es stellt sich die Frage: ist eine REHA denn überhaupt erfolgversprechend? eine REHA zielt ja darauf ab, die Erwerbsfähigkeit wieder herzustellen. Zumal eine Reha nicht das Pflegerische Personal hat um mich zu pflegen.
    Auch nach einer Reha werde ich meinen Rollstuhl nicht los, oder die Beweglichkeit der Arme, Hände, der ganze Körper wieder verbessert oder wiederhergestellt. Die restliche Beweglichkeit die ich noch habe, erhalte ich mit Krankengymnastik.

    Habt ihr Erfahrungen wer diese Frage vom "nützen der Reha" klärt? Die KK sicherlich nicht, da die aus dem Krankengeld für diese Zeit gerne raus möchte.

    LG Michaela
     
  2. kukana

    kukana in memoriam †

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    Hallo,
    wenn du den Antrag auf Rente stellst, wird ein Gutachter eingeschaltet und normal geht immer Reha vor Rente. Es sei denn der Gutachter bestätigt, dass dir auch eine Reha keine Möglichkeit bieten wird, weiter berufstätig zu sein.
    Ich würde an deiner Stelle eine Beratung aufsuchen. Es gibt eine kostenlose Telefonnummer für erste Informationen

    http://www.deutsche-rentenversicherung.de/Allgemein/de/Inhalt/2_Rente_Reha/01_rente/01_grundwissen/03_rentenarten_und_leistungen/08_erwerbsminderungsrente.html
     
  3. Birte

    Birte Bekanntes Mitglied

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    Ich würde mir erstmal keine Gedanken machen - ich war glaube ich mindestens acht Monate im Krankengeldbezug, bevor das erste Mal von Reha die Rede war. An deiner Stelle würde ich mir mit dem Rentenantrag noch etwas Zeit lassen - vielleicht hilft dir ja die weitere Krankschreibung (und vermutlich ist dein Krankengeld ja auch höher als die möglicherweise zu erwartende EM-Rente).

    Falls sich die KK doch schneller meldet:
    Die Sinnhaftigkeit einer Reha wird meiner Meinung nach von der Rentenversicherung als Kostenträger geklärt - und natürlich muss dein Arzt die Rehafähigkeit bestätigen. Eine geeignete Einrichtung würde dann ggf. die RV vorschlagen.
    Ich würde die Krankengeldzeit dazu nutzen, um mit den Ärzten zu sprechen (was die an die RV schreiben, ist nämlich auch nicht ganz so unwichtig), mich weiter zu informieren und (falls noch nicht geschehen) bei der RV schon mal eine Kontenklärung machen zu lassen.
     
  4. Mieze1960

    Mieze1960 Gonarthrose, RA u. Fibro

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    Genau diese Frage habe ich mir auch gestellt, als es vom MdK hieß, warum ich denn noch keine Reha gemacht hätte. Bei mir hatte die KK bereits nach einer Woche Krankengeld die Arbeitsunfähigkeit angezweifelt und obwohl inzwischen mindestens vier verschiedene Ärzte die AU bestätigt haben, zweifeln sie immer noch dran, sperren zwischendurch mal das Krankengeld etc.

    Nun mach ich ab 28.12.2017 eine Reha, ich befürchte auch, dass sie mir nicht helfen können, denn gegen Fibro gibt es noch kein Mittel und ob meine von Geburt an falsch geformten Beine durch Krankengymnastik oder Moorbäder geheilt werden können, bezweifle ich stark. Aber wer weiß, vielleicht bin ich ja hinterher kerngesund und dann kann niemand sagen, ich hätte es nicht versucht.
     
  5. Michaela79

    Michaela79 Neues Mitglied

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    Mieze warst du vorstellig beim MdK von der KK oder haben die nach Aktenlage entschieden das du eine Reha machen sollst, vielleicht gibt es ja ein "Wunderheilung" ;)
    Berichte mal wie es in der Reha bzw. nach der Reha dann weiter geht. Bestimmt schickt mich die KK auch schnell zur Reha.
     
  6. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Ironien nahe d. sarkastischen Grenze
    Ich musste zum MDK zur Begutachtung, ob denn die Krankschreibungen auch wirklich nötig sind... Zur Reha hat mich da Keiner getrieben. Es wurde zwar angesprochen, aber zwingen kann man Einen dazu nicht, soweit ich weiß.
    Wo dann meist eine Reha fällig ist, ist wenn man eine Rente beantragt. Und die geht dann von der Rentenversicherung aus.
     
  7. Mieze1960

    Mieze1960 Gonarthrose, RA u. Fibro

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    Ich war zweimal beim MdK (Medizinischer Dienst der Krankenkassen) und einmal bei der Deutschen Rentenversicherung. Beide nörgelten rum, weil ich noch keine Reha hatte.

    Als ich noch LFZ bekam, interessierte die Krankenkasse sich nicht dafür, ob ich krank bin oder nicht, aber als sie dann mit Krankengeld dran waren... Und zwischendurch wird einfach mal erklärt, ich sei arbeitsfähig und das Krankengeld verweigert. Erst nach Widerspruch und zwei Monaten Zahlung vom Arbeitsamt und einem weiteren Gutachten wurde das wieder zurück genommen.

    Wenn sich jemand dann nicht mit solchem Schriftkram auskennt, ist er aufgeschmissen. Ich wundere mich inzwischen nicht mehr über die vielen Obdachlosen, die es hierzulande gibt...
     
  8. saurier

    saurier Bekanntes Mitglied

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    liebe mieze,

    lass dich lieb drücken.
    die frage einer reha, auch beim FMS ist nicht darauf gerichtet zu heilen, sondern, dir möglichkeiten zu bieten, dass es dir hinterher wenn auch nur etwas besser geht. hier steht für dich abschalten und erholen im vordergrund . also die reha auch mit diesem ziel antreten.
    melde mich noch mal per PN.



    @allgemein
    steht bei der DRV immer reha vor rente, wenn es um die frage der beantragung einer erwerbsminderungs rente geht.

    hier wollen sie die leistungsfähigkeit
    einschätzen. aber auch welche probleme vorliegen. also nichts was an einer reha "anrüchig"wäre.

    @allgemein
    egal ab welcher woche der au, hat die KK das recht den MDK einzuschalten. es gibt
    bei den KK entsprechende tabellen, bei welcher krankheit man wie lang au sein kann.das sind richtwerte, nach denen
    man ggf.zum MDK einbestellt wird.
    nach begutachtung von MDK und dieser entscheidet sofort wieder arbeits-
    fähig, wendet man sich mit hilfe seines
    arztes an die kk.

    @Michaela,
    bei deiner reha, wird es neben behand lungen u.therapien für dich, besonders um die einschätzung deiner leistungs-fähigkeit in bezug auf deine behin
    derung bz.einschrenkung gehen.
    die DRV leitet daraus ab, ob und wie du noch arbeiten kannst bzw wieviele std.

    du noch arbeiten kannst und was.
    du bist ohnehin schon behindert. da
    schaut man welche tätigkeiten du noch
    ausführen kannst.
    du solltest diese nutzen. sie ablehnen,
    würde ich nie empfehlen.ggf.läst sich

    diese ambulant durchführen, ist aber
    m.e.n.anstrengend. von erholung kann dabei keine rede sein.

    saurier
     
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  9. Michaela79

    Michaela79 Neues Mitglied

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    Danke für die Kommentare und Einschätzungen. Werde abwarten was alles kommen mag.
     
  10. Mara1963

    Mara1963 Guest

    Meinst du das kann man verallgemeinern Saurier, ich kenne eine Bekannte, die bekommt Teilerwerbsminderungsrente, da sie nur noch mit Rollator gehen kann und arbeitet halbtags - sie war jedoch nicht zur Reha zuvor.
    Ich denke das wird im, Einzelfall entschieden, was nutzt es denn, wenn jemand so schlecht beieinander ist, dass er gar nicht rehafähig ist bzw. wie Michaela, Rollstuhl und Pflegepersonal tägl. benötigt?

    Ich finde so eine Reha eine tolle Sache und war auch schon einige Male dort und verpasse auch keine Gelegenheit die nächste anzutreten, so bald wie mir das ermöglicht wird durch die Rentenversicherung. Ich arbeite in einem Amt, da ist das also machbar, bei einer kleinen Firma sieht das schon schwieriger aus.
    Was ich jedoch überhaupt nicht an der Reha leiden kann, dass die Ärzte einem dort buchstäblich einreden, wie "gesund" man doch ist und wie gut es einem geht (den Umständen entsprechend) und wie supi das ist einen Job zu haben und den wieder antreten zu dürfen.
    So sah auch mein Entlassungsbericht aus, der liest sich wie ein Bericht aus einem Wellnesshotel.

    Einige Leute habe ich auf Reha getroffen, die waren deshalb sehr, sehr verzweifelt, die waren gar nicht mehr in der Lage ihren Job in einer Großküche oder im Freien oder eben aufgrund der körperlichen Belastung, ausführen zu können. Da hieß es dann, arbeitsfähig trotzdem mit leichterer Tätigkeit, ha, ha, erstmal schnell eine finden mit ca. 55 J. und noch nie im Leben im Büro... es wird einem schon sehr schwer gemacht und wenns dann zur Rente kommt kann man kaum mit überleben. Armes Deutschland, für alles andere ist aber Geld da.


    Ich würde da in deinem speziellen Fall bei der Rentenversicherung nachfragen, wie die das handhaben werden / wollen.
     
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  11. Mieze1960

    Mieze1960 Gonarthrose, RA u. Fibro

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    Hallo Saurier,

    ich bin ja auch gespannt, was es wird mit der Reha. Ob es Erholung sein wird, früh morgens aufstehen und Therapien zu haben, wenn man vor Schmerzattacken und Juckreiz erst gegen 3 oder 4 Uhr einschlafen kann, wird sich zeigen. Aber es wird sicher sehr lustig, wenn sie mich z. B. aus der Moorbad-Badewanne rausholen müssen oder wenn ich während der Wassergymnastik alle 10 Minuten meinem Durchfall nachgeben muss.

    Ich lass mich überraschen...

    Im Gutachten zu meinem Rentenantrag wurde aus der Tatsache, dass ich in dieser Woche die eine Stunde Untersuchungstermin durchgestanden habe, ohne umzukippen, geschlossen, dass ich doch ohne Probleme 30 Stunden pro Woche arbeiten gehen kann. An- und Abfahrt zur Arbeit, Einkaufen und Haushalt zählen nicht.

    Das habe ich die letzten zwei bis drei Jahre so gemacht, meine Wohnung sieht entsprechend aus und ohne Putzhilfe wäre ich sicher längst untergegangen. Aber das zählt ja nicht, Hauptsache, man kann arbeiten gehen.
     
    #11 5. Dezember 2017
    Zuletzt bearbeitet: 5. Dezember 2017
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  12. saurier

    saurier Bekanntes Mitglied

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    liebe mieze,
    schreib dir nachher wenn ich am
    rechner bin.
    knuddel sauri
     
  13. saurier

    saurier Bekanntes Mitglied

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    an einem fluss
    Mara 63

    warum wundert es mich eigentlich
    nicht deine antwort zu lesen?
    owk
    saurier
     
    #13 5. Dezember 2017
    Zuletzt bearbeitet: 5. Dezember 2017
  14. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Erkrankungen die als unheilbar gelten oder deformierte Gelenke werden durch die Therapien bei der Reha zwar nicht geheilt, aber es kann Linderung verschaffen und Erleichterung bringen, so meine persönliche Erfahrungen mit Reha. Wenn du noch keine Reha hattest ist das doch zumindest ein Versuch wert, auch wenn du danach nicht komplett geheilt bist!
     
  15. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Aus Badewannen oder Schwimmbecken kannst du da rausgeholt werden, es gibt da gezielte Vorrichtungen und Hilfen, die dass möglich machen ! Wenn du zB. wegen Inkontinenz nicht ins Wasser möchtest oder kannst, so musst du das auch nicht, dann werden eben im Trockenen alternative Anwendungen ausgesucht, du hast bei den Therapien auch ein Mitspracherecht, du musst dazu nur deinen "Mund aufmachen" ;)

    Was ist das denn mit deinem Juckreiz, weiss man woher das kommt? Ich habe damit auch zu tun, aber habe auch Salben, Medis und andere nichtmedikamentöse Strategien um das zu lindern, eine davon sind Kühlpacks, die immer griffbereit in meinem Kühlschrank liegen.
     
    #15 5. Dezember 2017
    Zuletzt bearbeitet: 5. Dezember 2017
  16. Mieze1960

    Mieze1960 Gonarthrose, RA u. Fibro

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    Hallo,
    Ich kratz mich seit Jahren fast kaputt, aber keiner weiß, warum. Im Zweifel sind es eben "Nebenwirkungen der Medikamente".

    Jahrelang haben wir verschiedene Salben und Mittelchen ausprobiert, aber dadurch wurde es immer schlimmer. An meine Haut kommt möglichst nur Wasser, Baumwolle und Kortison.
     
  17. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Ich halte auch nur noch wirklich reine Baumwolle auf meiner Haut aus. Mit Kratzpullis etc. braucht mir keiner mehr kommen, ich kann seit Jahren auch keine normalen Strumpfhosen mehr tragen und frage mich oft, wie andere Frauen es nur in den kratzigen Klamotten aushalten können ? m Grunde genommen konnte ich solche Strumpfhosen noch nie auhsalten, schon bei meiner Hochzeit in den 1980er Jahren, als ich wegen dem Kleid eine anzog, oh man war ich froh, als ich das elende Teil nachts endlich aussziehen konnte. Und als Kind wollte ich immer weiche Hosen anziehen, in Form von Jeansstoff, Latzhosen und so, diese Strumpfhosen taten meiner Haut schon damals nicht gut. Schon bei meiner Erstkommunion war diese kratzige Strumpfhose zum Kleid für mich eine Qual auf meiner Haut.
     
    #17 5. Dezember 2017
    Zuletzt bearbeitet: 5. Dezember 2017
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  18. O-häsin

    O-häsin Guest

    Hallo,
    gerade war im Programm 'Visite' im NDR ein Beitrag zu Juckreiz. Zwei Juckreiz-Experten (Unikl. Münster und Unikl. Hamburg) kamen zu Wort. Kann man ab morgen bestimmt in der mediathek des NDR sehen.
    Grüße
     
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  19. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Ironien nahe d. sarkastischen Grenze
    Häsin, du warst schneller als ich... Genau das wollte ich auch grad schreiben.
    Ja, Juckreiz kann verschiedene Ursachen haben, die rein gar nichts mit der Haut zu tun haben. Leber zum Beispiel, Polycythemia vera etc.
     
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