Ich geb auch mal meinen Senf dazu, auch wenns manch einem nicht gefällt; hier hat eine Userin den Text in der Signatur: "der Körper ist die Harfe der Seele" - das finde ich sehr schön und passt auch hier in den Thread. Schmerzmittel sind keine Dauerlösung, sie heilen nicht, sie gaukeln dem Körper vor, langsfristig wird das keine Lösung sein.. http://www.dgss.org/patienteninformationen/herausforderung-schmerz/schmerz-und-psyche/
danke Mara, war mir bereits bekannt und das Thema Psyche ist bei chronischen Schmerzen nicht zu unterschätzen. Von chronischen Schmerzen kann man sich manchmal z.B. selbst ablenken, je nach Intensität. Wenn die Schmerzen aber schwanken in der Intensität, funktioniert das zumindest bei mir nicht immer ;-)
Ich nehme überhaupt keine Schmerzmittel, auch Rheumamedikamente in nicht zu hohen Dosen. Habe absolut keinen Bock darauf durch immer stärkere Medikamente meinen Körper zu ruinieren und was ich jetzt in der Einstellung habe, damit kann und will ich gut leben. Ich lasse vierteljährlich meine Werte kontrollieren und das ist so ganz gut, nur mein CRP ist jenseits vom gut und Böse. Habe ich mal Rheumabedingte Schmerzen dann habe ich diese eben und die lassen auch von alleine nach.
Ich habe bisher auch noch keinerlei Schmerzmittel genommen, und ich hoffe ich brauch auch keine. Ich hab vom Prednisolon oder/und MTX und den deshalb notwendigen Blutdrucksenkern genügend Probleme, und ich will meinem Körper nicht noch mehr zumuten.
Zählt euch zu den Glücklichen, die keine oder kaum Schmerzmittel brauchen. Ich könnte ohne gar nicht über den Tag kommen. Aktuell ist es sogar so, dass das Tilidin erhöht werden soll, weil die 2x100 mg nicht ausreichen. Ich würde auch gern auf die Chemie verzichten, aber das geht leider nicht.
Ja die von euch die ohne zurecht kommen...denen kann ich auch nur gratulieren. Mir geht es wie maggy, ohne geht es leider nicht. Und ganz ehrlich....Wenn ich mit den Medikamenten gut klar komme und die Schmerzen deutlich besser sind, dann freu ich mich. Nebenwirkungen jaaaaaaaaaaaaaaaa das alte Lied und oh was tut ihr euren Körper an..... Ich habe für mich die Entscheidung getroffen die Medikamente zu nehmen die mir helfen. Ich lebe jetzt und was soll ein Leben mit schmerzen in dem ich unglücklich bin? Ja okay dann sterbe ich halt früher weil die medis meinen Körper geschadet haben, aber ich will ein lesenswertes leben und dazu brauch ich die Medikamente. Ich lebe lieber jetzt und lebe, als das ich vor lauter angst wg der Nebenwirkungen schmerzen aushalte und nicht lebe.... Ich werde aber regelmäßig und gut von den Ärzten überprüft bzw meine laborwerte und gut ist es... Das ist meine Entscheidung und die muss jeder selbst und für sich ganz allein treffen. Das hier einige sind die viele der medis verteufeln weil sie in die Abhängigkeit oder was weiss ich nicht führen, habe ich längst bemerkt, aber das ist eure Entscheidung und die muss nicht für den anderen richtig sein.
Ich tät auch Schmerzmittel nehmen, wenn die Schmerzen stark sind und das Schmerzmittel hilft. Noch gehts aber. Ich leide nicht. Ich verstehe auch jeden, der Schmerzmittel nimmt, denn leiden soll keiner müssen. Dafür sind die Schmerzmittel da. Ich leide aber schlimm unter irgendwelchen Nebenwirkungen meiner Medikamente (oder vielleicht irgendeiner Variante meiner Erkrankung), denn mein Kopf pocht und wird heiß und platzt fast, und ich kann nicht mal putzen oder mich bücken um meinen Hund anzuleinen. Keiner kann mir sagen, was es ist, und solche "Nebenwirkungen" sind für mich schlimmer als meine noch gut zu ertragenden Schmerzen, die ich nur ab und zu mal habe. Die kann ich wenigstens zuordnen. Deshalb versuche ich ohne Schmerzmittel klar zu kommen, nicht weil ich sie grundsätzlich ablehne.
Chrissie, es muss sich niemand rechtfertigen, warum er Schmerzmittel nimmt oder darauf verzichtet und dann ggf. Schmerzen in Kauf nimmt. Die Entscheidung darf zum Glück jeder selbst treffen. Jeder empfindet und hält Schmerzen anders aus. Bei wem sich Schmerzen verstärkt auf gewisse Reize zeigen, und sich diese durch Stressabbau, Yoga, Psychotherapie etc. besser handhaben lassen, umso besser. Und wer noch wählen kann zwischen Einnahme und Verzicht, hat auch einen Vorteil. Aber, ich schließe mich da Maggy und norchen uneingeschränkt an, bei vielen lässt sich der Alltag leider nicht ohne Schmerzmittel händeln , was häufig an dem Schweregrad der Erkrankung liegt und sich mit "alternativen " Methoden nicht beeinflussen lässt.
Ich hatte damals nach meinem Motorradunfall auch lange höllische Schmerzen, deshalb weiß ich schon wovon ihr sprecht. Zu damaliger Zeit wurde noch sehr sparsam mit Medikamenten umgegangen, das war hart, aber machbar. Im Nachhinein war ich froh, irgendwie hat es mich auch abgehärtet und ich hab ein Gefühl dafür bekommen, wie man mit Schmerzen umgehen kann; das klappt gut. Und wenn ich wirklich mal was brauche, wegen einem entzündeten Zahn, da betäubt mich eine 400 Ibu bereits so, dass ich nichts mehr wahr nehme für die nächsten Stunden. Sicher, wenn der Arzt verschreibt und man sich elend fühlt, dann greift man danach. Andererseits ist es doch auch so, dass mit regelmäßiger Einnahme der Teufelskreis beginnt, dass die Schmerzen noch zusätzlich vom Schmerzmittel erzeugt werden und dann brauchts mehr und das Herz wird belastet und manche Werte sieht man nicht im Labor gleich und vor allem die Psyche. Aber wie ihr alle sagt, es entscheidet jeder für sich selbst! Mara
Der Arzt entscheidet aber nicht nur weil man sich elend fühlt, es gibt durchaus auch Ärzte, die wohl durchdacht Medikamente empfehlen, denn der Patient entscheidet letztlich ob er sie nimmt oder nicht. Und es beginnt auch keineswegs immer durch eine regelmäßige Einnahme, die auch manchmal nicht nur bei rheumatischen Erkrankungen notwendig ist, ein Teufelskreis. Es gibt viele Patienten, die weder veränderte Blutwerte noch eine psychische Veränderung haben oder bekommen durch die Einnahme regelmäßiger Schmerzmittel. Das ist eine immer wieder gern zitierte Verallgemeinerung, die aber keineswegs auf alle zutrifft. Zum Glück hat sich auch im Bereich der Schmerztherapie viel verbessert, besonders im Nutzen-Risiko-Bereich, viel Nutzen bei möglichst wenig bis keinen Nebenwirkungen.
Meinst du wirklich Resi, ich denke einige Ärzte tun das so, wie der Patient wünscht. Ich habe schon sehr, sehr oft erlebt, dass der Arzt ganz schnell den Rezeptblock in der Hand hat. Ich bin mir fast sicher, wenn ich mir ein Opioid oder Tillidin oder sonst was verschreiben lassen wollte, mein Hausarzt oder auch mein Rheumatologe würden mir das verschreiben, wenn ich sagte, ich bräuchte / wollte das - obwohl ich das ja zum Glück nicht will und brauche. Meine Kollegin bekommt Zopiclon als Schlafmittel verschrieben und gegen Unruhe Lorazepam und "nur" weil sie ein bisschen Schlafprobleme hat und oft Ärger mit ihrer Affäre (das weiß natürlich der Arzt nicht, dass sie das dafür braucht). Nun ja, man kann auch überzeugt von sein, dass bei den Ärzten alles vorbildlich verläuft und korrekt überdacht gearbeitet wird.
Wahrscheinlich denkst du da an den medikamenteninduzierten Kopfschmerz. Das ist schon richtig, dass eine übermäßige Einnahme von Schmerzmitteln tatsächlich Kopfschmerzen verursachen kann. Das ist aber eine ganz andere Geschichte und nicht mit der üblichen Schmerzbehandlung in einen Topf zu werfen. Die zumeist gebräuchlichen Schmerzmittel wie z.B. Paracetamol, Ibuprofen etc. können negative Auswirkungen auf Leber und Nieren haben, was aber bei Tilidin und co nicht so ist. Die Gefahr einer Abhängigkeit besteht bei vielen Medikamenten, auch bei vermeintlich harmlosen, aber da reagiert jeder Organismus anders drauf. Ich persönlich würde mich auch viel lieber mit alternativen Methoden behandeln, aber damit kriege ich die Schmerzen nicht so reduziert, dass ich halbwegs normal leben kann. Da bin ich ganz Norchens Meinung, dass es in erster Linie wichtig ist, ein möglichst lebenswertes Leben führen zu können. Alles Andere ist Quälerei und da hätte ich auch nichts davon, zwar gesund zu sterben, aber vorher kein schönes Leben gehabt zu haben. Und dauerhafte Schmerzen finde ich für die Psyche übrigens sehr viel gefährlicher als die Medikamente, die man schluckt.
Sorry, aber meine Schlafprobleme lasse ich nicht von Kollegen therapieren. Wenn ich der Meinung bin, ich müsste mir etwas dagegen verschreiben lassen, dann kann ich mich dahingehend informieren und entscheiden, ob ich das nehmen möchte oder nicht. Zudem finde ich dieses ewige anprangern von Ärzten, die zu viele unnötige Medikamente verschreiben absolut unsachlich und verallgemeinernd. Das nicht jeder Arzt so tickt wie der Patient es gerne hätte ist menschlich. Das hat auch nichts damit zu tun, ob man der Meinung ist, dass alles rosig läuft in den Praxen, das tut es nicht, und das weiß auch jeder. Trotzdem darf man als Patient noch mitdenken und mitentscheiden. Erstaunlich, dass hier einige sich so in die Diskussion einbringen, die dann aber doch keine ( oder nur selten) Schmerzmittel benötigen. Dann kann man mitunter auch schlecht die Situation von Usern verstehen, die um ihren Alltag einigermaßen zu meistern, auf regelmäßige Einnahmen angewiesen sind.
Ich wollte an dem Beispiel nur deutlich machen, wie schnell man gefährliche Medikamente verschrieben bekommt. Klar es muss /kann jeder selbst entscheiden. Trotz allem verschreibt der Arzt meist nach Wunsch, wenn nicht dieser, dann der nächste oder dritte. Manch einem ist es angenehm, ich finde es gefährlich und nicht förderlich für den Patienten. Manche Ärzte verschreiben auch mal schnell, dass sie ihre Ruhe haben ohne über Alternativen nach zu denken. Die wenigsten Ärzte haben heute noch Zeit bzw. nehmen sich diese Zeit um den Patienten individuell und ganzheitlich zu betreuen und zu behandeln. Deshalb schreibe ich hier im Thread mit, auch ich habe schon unter extremen Schmerzen gelitten, also weiß ich wovon ihr sprecht. Zu damaliger Zeit gabs Schmerzmittel nur knapp dosiert in der Uniklinik, da konnte man noch so betteln. Im Nachhinein war diese Erfahrung sehr gut, das hat mir jegliches Märchen vom Schmerzgedächtnis genommen und mich persönlich gestärkt. Das will ich weiter geben und so schreibe ich hier, auch wenn es einige gibt, denen meine Meinung nicht gefällt und die von ihrer eigenen überzeugt sind trotz höherem Konsum mit der Zeit. Einen gemütlichen Sonntagabend wünsche ich euch allen, Mara
Mara, ich habe das auch so verstanden wie Du es gemeint hast. Letztendlich ist der Arzt selbstverständlich dafür verantwortlich, was er verschreibt, und auch da gibt es Ärzte, die freizügiger verordnen als andere. Ob das falsch ist oder der andere Arzt ggf. zu spät eine Therapie einleitet kann ich nicht beurteilen und steht mir auch nicht zu. Wer als Patient auf ein bestimmtes Medikament aus ist und dieses mitunter auch bei mehreren Ärzten versucht zu erhalten, begeht diese Vorgehensweise doch ganz bewusst, dass ist doch dann nicht mein Problem. Das kann und muss ich nicht be- oder verurteilen. Ich schaue für mich, dass ich gut parat komme und mich einigermaßen gut behandelt fühle. Es gibt unzählige Arten von Schmerzen, die kann man mitunter nicht miteinander vergleichen und gleich therapieren. Spannungskopfschmerz wird anders behandelt als ein Tumorschmerz oder ein Schmerz durch eine Fraktur verursacht. Da kann und darf man nicht alles in einen Topf schmeißen.
Mara, ich habe es verstanden - Du "denkst", Du "bist Dir fast sicher" und Deine Kollegin hat Lorazepam und Zopiclon. Alles keine überprüfbaren Fakten, die wir hier beurteilen könnten. Warum Deine Kollegin Lorazepam und Zopiclon hat und wie sie dazu wirklich kommt, wissen wir nicht. Wo also sind die Belege dafür, dass meine Überzeugung (die keineswegs unreflektiert oder undifferenziert entstanden und auf durchaus widersprüchlichen Erfahrungen basierend auch nicht absolut ist) auf Glauben beruht und Deine irgendwie fundierter ist?
Dann gehe ich mal davon aus, dass du die Schmerzen wieder losgeworden bist. Das ist also überhaupt nicht vergleichbar mit chronischen Schmerzen, die man auf Dauer Tag und Nacht ertragen muss.
Es gibt hier keine Beweise. Aber du glaubst tatsächlich das die Ärzte bewusst und verantwortlich handeln wie mir scheint, wobei es doch hier auch keine überprüfbaren Fakten gibt. Ich weiß nur was mir schon verschrieben werden wollte, bei depressiver Verstimmung Psychopharmaka (Citalopram), bei Kleinigkeiten mit der Haut früher schon mal Kortison zum Einnehmen, ein Benzodiazepin bei einer Nackenverspannung ... - das wenn ich alles vertilgt hätte, ich war aber sehr entsetzt, dass auch hier das Geschäft an erster Stelle steht.
Das stimmt Maggy, die Schmerzen habe ich los. Dass Schmerzen chronisch werden weiß doch keiner anfangs, zu starke Schmerzmittel können das jedoch unterstützen. Es tut mir leid, dass du viele Schmerzen haben musst; hast du denn keine Zuversicht, dass das besser werden kann? Alles Gute Mara