Mythen, Sagen, wahre Begebenheiten?

Dieses Thema im Forum "Kaffeeklatsch" wurde erstellt von Melisandra, 7. Februar 2004.

  1. Melisandra

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    In unserer Heimat gibt es einige lustige Geschichten. Hier eine davon, die sich so zugetragen haben soll:

    Tradition und Feste
    Dass Gänse gerne "Muure" - Möhren - fressen, hatte der Sage nach einmal verheerende Folgen für die kleine Stadt Gangelt. Der Stadtwächter hatte nämlich den "Penn" (den Stift) mit dem das Stadttor verriegelt wurde verlegt und behalf sich derweil mit einer Möhre. Der Riegel war von kurzer Dauer, denn er diente einer Gans als Mahlzeit, woraufhin der Feind ungehindert einmarschieren konnte.
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    Das alles hinderte die Gangelter nicht daran, die Gans zu ihrem Wahrzeichen zu machen. Schließlich war das Städtchen im Laufe der Geschichte schon öfter geplündert worden und hat sich wie ein Stehaufmännchen immer wieder aufgerichtet. Die Gans mit Möhre im Schnabel steht heute als Denkmal vor dem alten Rathaus.
     

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  2. Melisandra

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    Dia Haihover Juffer

    Wie um so manche schon in alter Zeit "untergegangene" Burg- und Hofanlage rankt sich auch um den ehemaligen Haihover Hof eine Sage.
    Die Haihover Juffer habe, so berichtet der Volksmund, nach dem Tod der Eltern alleine auf dem Hof gelebt und sich der schwarzen Magie verschrieben. Bei einem Hexentanz in der Osternacht verlor sie die Orientierung und wurde von den Hochwasser führenden Fluten der Wurm hinweggerissen. Auch nach ihrem Tod fand sie keine Ruhe, sondern irrte in dunklen Nächten als schneeweiße Gestalt durch die Wurmwiesen und versuchte, mit ihren dürren Knochenhänden einsame Wanderer in die Fluten hinabzuziehen.

    So auch einen Bauersmann aus Teveren. Er kehrte nach Marktende noch ins Wirtshaus ein. Dort schaute er ein wenig zu tief ins Glas. Spät um Mitternacht machte er sich auf den Heimweg. In fröhlicher Laune verspürte er plötzlich den Drang, noch ein Tänzchen zu machen. Mit einem gräßlichen Fluch rief er den Teufel herbei und befahl, ihm eine Tänzerin zu verschaffen.

    Kaum waren seine Flüche ausgesprochen, erfüllte
    sich die Luft mit einem furchtbaren Getöse und Brausen. Eine Juffer mit langem Gewand und wehenden Haaren erschien. Sie packte ihn mit dürren Knochenhänden und wirbelte mit ihm in tollen Sprüngen geradewegs auf den Wurmbach zu. Dem Bauersmann erfaßte ein entsetzliches Grausen. "Jesus, Maria, Joseph hilf" flehte er. Da war im Nu der Spuk verschwunden, und er fand sich im Weidengestrüpp am Wurmufer wieder.

    Seit dieser Zeit hüten sich die Herren, welche im selbigen Zustand sind wie der Bauersmann aus Teveren, den Ufern der Wurm zu nahe zu kommen.
     

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  3. Melisandra

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    Der Platschhonk

    (Krista Löneke - Kemmerling)

    Der "Platschhonk" ist ein Begriff aus der Übach-Palenberger Heimatgeschichte. Er geisterte durch die Welt unserer Vorfahren. Das Rheinische Wörterbuch gibt ihn ausdrücklich für Übach an.
    Der Platschhonk war eine Art Kinderschreck, der sich im Gebüsch, am Rande von Pfühlen und Wassergräben aufhielt. Die Furcht vor seiner Anwesenheit sollte die Kinder vor dem gefährlichen Spiel an solchen Gewässern abhalten. Im Geilenkirchener Heimatkalender 1926 ist über den Übacher Platschhonk folgendes zu lesen: "Was in unserem weiten deutschen Vaterlande als Werwolf sein Unwesen treibt, das fürchten die Aachener der Asterstraße, und vor dem Platschhonk gruselts noch heute in Übach alten Leuten, die sich manch Stücklein von dem Untier zu erzählen wissen.
    So lebte einst in Übach ein Schneider, der wegen seines Fürwitzes in aller Munde war und gar von sich behauptete, gradwegs vom tapferen Schneiderlein abzustammen, das im Märchen sieben auf einen Streich erledigte. Wenn auf seinen Flickreisen immer wieder das Gespräch auf den Platschhonk kam, der sich zur nächtlichen Stunde dem Wanderer auf den Rücken hinge und sich stückwegs tragen ließ, dann lachte er höhnisch, dass ihm der Spitzbart auf und ab schwabberte und meinte frech: Der käme ihm gerade recht, mit Schere und Nadeln würde er den Teufelsbraten schon zwicken und zwacken, dass ihm die Lust zum Huckepack verginge. Als er an einem Spätabend von Boscheln nach Hause mußte - er hatte einem Jungbauern den Bratenrock zur Hochzeit genäht - kam ihm der Platschhonk, von dem am Abend wiederholt die Rede war, nicht aus dem Sinn, und vor jedem Schatten duckte er sich und erwartete zitternd den Aufprall der schweren Last. So gelangte er in Schweiß gebadet in die Gracht von Übach und sah auf einmal an einem Hang, dicht an einen Strauch gelehnt, ein schwarzes Ungetüm mit rollenden Blutaugen hocken. Wahnsinnige Angst schnürte ihm die Kehle zu und saß ihm so in den Gliedern, dass ihm die Knie schlodderten und er weder vorwärts noch rückwärts gehen konnte. Wie verwünschte er da seine fürwitzige Rede.
    Als das Untier sich erhob und katzengleich auf ihn zuschlich, riß er sich mit letzter Kraft herum; aber kaum war er zehn Schritte vorwärts gehastet, da brach er fast unter dem gewaltigen Aufprall zu Boden, als das Ungeheuer fauchend auf seinen Rücken sprang. Das Entsetzen peitschte ihn denselben Weg, den er gekommen, zurück, und er wurde erst seine unheimliche Last los, als er die ersten Häuser von Boscheln erreichte. Da er zum Schaden den Spott scheute, faßte er sich nach Mitternacht ans Herz und gelangte auf einem Umwege nach Übach. Wie er aber in der Morgendämmerung seiner Haustür zuschritt, prallte er mit einem erstickten Aufschrei zurück, auf dem Blaustein kauerte das scheußliche Wesen und blinzelte ihn höhnisch von der Seite an, verzog sich aber leise und lauernd, wie die Schatten aus den Mauern wichen. Von der Zeit an war unser Schneider geheilt; nie wieder spottete er über den Platschhonk, vielmehr erzählte er noch nach Jahren mit todernstem Gesicht von seinem nächtlichen Abenteuer."
     

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  4. Melisandra

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    Frelenberger Esel

    Der Gemeinderat von Frelenberg, so erzählt man, konnte sich nicht darüber einig werden, wohin die Kirche gebaut werden sollte. Da schlug ein ganz Schlauer vor: "Wir laden einem Esel einen Sack auf, wo er ihn abwirft, da wollen wir die Kirche bauen." Das wurde einstimmig angenommen. Der Esel stieg aber einen ziemlich steilen Hügel hinan, der am Südausgang des Dorfes liegt, und als er oben angekommen war, warf er sich nieder, da er nicht mehr weiter konnte. Und dorthin bauten die Frelenberger ihre Kirche. Daher werden die Frelenberger auch heute noch "de Aesele" geschimpft. Bei der Gestaltung des Ortssymbols standen im Vordergrund der Überlegungen der Künstlerin, eine Darstellungsform zu finden, die eine lebendige Erzählweise dieser Eselsgeschichte ermöglicht. Ein Esel, beladen mit einem Sandsack, trabt, unbelastet von seiner schweren Verantwortung als Standortsucher, durch das Dorf. Geistlichkeit und Obrigkeit folgen in einigem Abstand, noch unentschlossen in ihrer Haltung die rechte Würde einzunehmen. Beobachtet werden sie von der Bevölkerung, hier stellvertretend dargestellt durch eine, ihre Arbeit unterbrechende Bauersfrau. Der gewählte Standort ermöglicht es, durch die Dreierkonstellation der Figurengruppe, ein Spannungsfeld auf dem Platz aufzubauen. Bewegungsrichtung, Körperhaltung und Blickrichtung lassen die Beziehung der Figuren untereinander erkennen. Die Figuren sind sowohl Beobachter als auch Akteure der Szenerie. Jeder Besucher des Platzes, selbst ein Beobachter, wird unmittelbar in die Geschichte gezogen und gehört so auch zum Inhalt der Erzählung. Die Figuren sind etwa lebensgroß in Bronze gearbeitet. Der Platz ist so angelegt, dass der nötige Spannungsraum für die Figurengruppen entstehen kann.
     
    #4 7. Februar 2004
    Zuletzt bearbeitet: 27. Februar 2004
  5. Melisandra

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    Um den Aachener Dom ranken sich viele verschiedene Sagen und Legenden. Eine davon ist, dass die Bürger Aachen beim Bau des Doms in Geldnot kamen und in ihrer Not den Teufel fragten, ob er den Bau nicht finanziell unterstützen könnte. Der Teufel war auch dazu bereit, allerdings nur unter der Bedingung, dass er die erste Seele bekäme, die den Dom betreten wird. Dies ist normalerweise immer der Bischof. Die Aachener Bürger billigten ein, auch wenn sie ihren Bischof nicht opfern wollten. Um den Teufel zu überlisten, wurde ein Wolf in den fertiggestellten Dom geschickt, auf den sich der Teufel auch direkt Stürzte. Als er merke, dass er betrogen wurde, rasste er wütend aus dem Dom und schlug die Tür so fest zu, dass sie seinen Daumen, der zwischen den Pforten war abhackte. Der Wolf steht immer noch als Eisenfigur im Eingang des Doms und der Daumen Teufels ist an der Eingangstür zu erkennen.
     

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  6. Melisandra

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    Der Ring im See bei Aachen
    Petrarcha, auf seiner Reise durch Deutschland, hörte von den Priestern zu Aachen eine Geschichte erzählen, die sie für wahrhaft ausgaben, und die sich von Mund zu Munde fortgepflanzt haben sollte. Vor Zeiten verliebte sich Karl der Große in eine gemeine Frau so heftig, daß er alle seine Taten vergaß, seine Geschäfte liegen ließ, und selbst seinen eigenen Leib darüber vernachlässigte. Sein ganzer Hof war verlegen und mißmutig über diese Leidenschaft, die gar nicht nachließ; endlich verfiel die geliebte Frau in eine Krankheit und starb. Vergeblich hoffte man aber, daß der Kaiser nunmehr seine Liebe aufgeben würde: sondern er saß bei dem Leichnam, küßte und umarmte ihn, und redete zu ihm, als ob er noch lebendig wäre. Die Tote hub an zu riechen und in Fäulnis überzugehen; nichtsdestoweniger ließ der Kaiser nicht von ihr ab. Da ahnte Turpin der Erzbischof, es müsse darunter eine Zauberei walten; daher, als Karl eines Tages das Zimmer verlassen hatte, befühlte er den Leib der toten Frau allerseits, ob er nichts entdecken könnte; endlich fand er im Munde unter der Zunge einen Ring, den nahm er weg. Als nun der Kaiser in das Zimmer wiederkehrte, tat er erstaunt, wie ein Aufwachender aus tiefem Schlafe, und fragte »Wer hat diesen stinkenden Leichnam hereingetragen?« und befahl zur Stunde, daß man ihn bestatten solle. Dies geschah, allein nunmehr wandte sich die Zuneigung des Kaisers auf den Erzbischof, dem er allenthalben folgte, wohin er ging. Als der weise, fromme Mann dieses merkte und die Kraft des Ringes erkannte, fürchtete er, daß er einmal in unrechte Hände fiele, nahm und warf ihn in einen See, nah bei der Stadt. Seit der Zeit, sagt man, gewann der Kaiser den Ort so lieb: daß er nicht mehr aus der Stadt Aachen weichen wollte, ein kaiserliches Schloß und einen Münster da bauen ließ, und in jenem seine übrige Lebenszeit zubrachte; in diesem aber nach seinem Tode begraben sein wollte. Auch verordnete er, daß alle seine Nachfolger in dieser Stadt sich zuerst sollten salben und weihen lassen.
     
  7. Melisandra

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    Die Bockreiter

    Die Bockreiter
    In den Ländern links des Niederrheines verbreiteten in alten Zeiten die Bockreiter Furcht und Schrecken. Sie waren eine Verbrecherzunft, die durch strenge Gesetze zusammengehalten wurde. Bei ihrer Aufnahme in die Zunft mußten sie Gott absagen und sich dem Teufel verschreiben. Der höllische Geist stand ihnen bei. Er trug sie in der Gestalt eines schwarzen Bockes an die Orte ihrer Verbrechen und wieder zurück, so daß es nur selten gelang, einen von ihnen der strafenden Gerechtigkeit zuzuführen.

    Daß die Bockreiter mit des Teufels Hilfe Wunder vollbringen konnten, erfuhr ein junger Bursch aus Jülich, der den Werbern des Preußenkönigs in die Hände gefallen und nach Spandau gebracht worden war. Als er dort sieben Jahre lang Kommißbrot gegessen hatte, wurde seine Sehnsucht nach Freiheit so groß, daß er es fast nicht mehr aushalten konnte. Das merkte ein alter Korporal, ein Landsmann des Jülichers aus Herzogenrath. Der redete ihn eines Tages an und sagte: »Kamerad, du willst heim, ich sehe es dir an. Ich will dir zur Flucht verhelfen. Ich bin Bockreiter und erwarte dich in der kommenden Nacht um die zwölfte Stunde auf der Bastei. Wenn du tust, was ich dir sage, dann wirst du morgen früh vor dem ersten Hahnenschrei in deines Vaters Haus sein.« Der junge Soldat hatte in seiner Heimat viel seltsame Geschichten von den Bockreitern gehört. Seine Großmutter hatte ihm erzählt, daß zwei von ihnen einmal abends dem Sultan in Konstantinopel die Wäsche gestohlen und sie am nächsten Morgen auf dem Markt in London fellgeboten hätten. Dem Soldaten widerstrebte es zwar, sich einem Bockreiter anzuvertrauen, doch war sein Heimweh so übermächtig, daß er sich um Mitternacht an der verabredeten Stelle einfand. Der Korporal kam ihm schon entgegen. Er winkte mit einem Stock, und im nächsten Augenblicke stand ein schwarzer zottiger Bock mit feurigen Augen vor ihnen. »Steige auf seinen Rücken«, sagte der Alte, »und packe ihn fest bei den Hörnern. Wenn dich etwas unterwegs erschreckt, dann sprich nicht das Wort aus, das eine Mutter sagt, wenn sie unversehens in Gefahr kommt. Fluche lieber, soviel du willst, in drei Teufels Namen.«

    Im nächsten Augenblick erhob sich der Bock in die Lüfte, und fort ging es mit Windeseile nach Westen. Plötzlich ging die Fahrt in die Tiefe. Der Soldat erschrak und rief: »Jesses!« Da warf der Bock ihn ab. Er fiel zum Glück in ein dichtes Gebüsch und kam so mit dem Leben davon. Als er sich erheben wollte, merkte er, daß er ein Bein gebrochen hatte. Am Morgen kam ein Bauer mit seinem Fuhrwerk vorbei. Der sagte ihm, daß er am Rande des Jülicher Waldes liege, und brachte ihn zu seinen Eltern.
     

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    #7 12. Februar 2004
    Zuletzt bearbeitet: 12. Februar 2004
  8. Melisandra

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    Zwerge als Hirten am Niederrhein

    Am Niederrhein weiß man viel zu erzählen von der Hilfe der Unterirdischen bei der Feldarbeit. Vor allem hüten sie gern das Vieh. Wo Zwerge das Hüten übernahmen, da ging kein Stück der Herde verloren. Man trieb die Tiere nur bis ans Hoftor und brauchte sich nicht weiter um sie zu kümmern. Es war niemand zu sehen, der das Vieh hütete, aber die Tiere gediehen dabei aufs beste, und am Abend wurden sie wieder von unsichtbaren Hirten heimgetrieben, wo die Mägde dann das Weitere besorgten. Man vergaß aber nie, auf den Pfosten des Tores oder der Stalltür ein Näpfchen mit Milch nebst einem Butterbrot oder auch sonstiges Essen zu stellen; all das zurecht Gemachte wurde auch regelmäßig verzehrt.

    Etwas habe man aber doch von den Zwergen gesehen, meint man in Dierrath - nämlich die zwei ellenlangen weißen Stäbchen der Hirtenzwerge, und es sah wunderbar aus, wenn sich diese Stäbchen, von keinem sichtbaren Wesen gehalten, scheinbar ganz von selbst hinter dem Vieh her bewegten.

    Ähnliches erzählt man auch von den "Holen" in Hardt bei Wildberg. Alte Leute warnten die Dorfjungen immer davor, mit Steinen zu werfen, wenn Vieh in der Nähe war; einmal traf einer von den Buben, der das Werfen nicht lassen konnte, einen Zwerg am Kopf, so daß ihm das Hütchen herabfiel und er sichtbar wurde. Da nahm der Zwerg seinen weißen Stab und schlug damit den Jungen; dieser erschrak so sehr darüber, daß er fallsüchtig wurde. Das Vieh aber blieb seitdem unbehütet, die Speisenäpfe auf dem Pfosten wurden nicht mehr berührt, und die guten Erdgeister sind seit diesem Vorkommnis dort nicht mehr zu verspüren.
     

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    Brockenhexen

    Ja fällt mir dazu ein, denn in der Walpurgisnacht, also zu meinem Geburtstag, da tanzen die auf dem Brocken. Und so sehen die "Herrschaften" aus.

    !!!Bestehende Ähnlichkeiten mit Frorumsteilnehmern sind rein zufällig und nicht beabsichtigt!!!

    Ach ja Erläuterungen: Hexentanz auf dem Blocksberg:
    Bei den Märchen, Sagen und Mythen um diesen Berg,
    gab es Veränderungen bei der Bezeichnung.
    Bloicksberg, Blokkesberg, Blocks-Bergs und eben
    den Blocksberg, dessen Nachnamen jedem Kind
    bekannt ist, welches die lustigen und zahlreichen
    Geschichten von Bibbi kennt.
    Seit Jahrhunderten erzählte man sich schauderhafte
    Geschichten vom Brocken, dem oft in Nebel und Wolken umhüllten Berg.
    Wohl aus Unwissenheit, dichtete man dem Berg ein Treiben von Hexen.
    Teufeln, Kobolden und anderen Gestalten an.
    Selbst der große Goethe konnte sich der Faszination dieses Berges und
    seiner Mythen nicht entziehen. Mit seinem "Faust" und dem Überflug der
    Hexen vom Hexentanzplatz bei Thale zum Brocken, wurde nicht nur ein
    bedeutendes literarisches Werk geschaffen sondern unbewusst die
    "Brockenhexe" als Harzer Symbolfigur in den Vordergrund geschoben.
    Heute bekommen Sie als Souvenir diese beliebten Hexen in fast jedem Geschäft
    im Harz.
    Wobei der Wunsch nach einer originalen und dazu handgeschnitzten Hexe in den
    wenigsten Fällen in Erfüllung geht.
    Die meisten Hexen haben ihren Geburtsort in China, Taiwan und anderen
    Ländern.
    Doch gerade in der Walpurgisnacht erkennt so manch ein Mann, wie viele
    schöne und zauberhafte Hexen es in unserem schönen Harz doch geben
    kann. !!!!genau!!!!
     

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    Hexen

    und noch ein Bildchen:
     

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  11. merre

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    der Brocken

    ...ja so sieht er aus, und wenn man raufwandert sollt man gutes Wetter bestellen, sonst:
    ''Große Steine,
    müde Beine,
    saure Weine,
    Aussicht keine."
     

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    Auf dem Drachenfels

    (Wir haben im Rheinland auch noch einiges zu bieten!)

    In alten Zeiten, als an den Ufern des Rheins noch Heiden wohnten, hauste im Siebengebirge ein furchtbarer Drache, dem man tagtäglich Menschenopfer darbrachte. Meist waren es arme Kriegsgefangene, die ihm vorgeworfen wurden. Unweit der Höhle band man sie fest an einen Baum, unter dem ein Altar aufgemauert war. Zur Zeit der Abenddämmerung kam das Ungeheuer hervor und verschlang gierig die Opfer.

    Einst brachten die Bewohner des Landes von einem Kriegszuge eine christliche Jungfrau von großer Schönheit als Gefangene mit. Da sich die Anführer über den Besitz der Beute nicht einigen konnten, wurde die Unglückliche als Opfer für den Drachen bestimmt. Auf dem Altarsteine wurde sie, in weißem Gewande, wie eine Braut geschmückt, festgebunden. Ruhig stand sie da, ergeben in Gottes Willen. Aus der Ferne blickte das Volk wie gebannt nach der furchtbaren Stätte.

    Als die letzten Strahlen der untergehenden Sonne auf den Eingang der Höhle fielen, kam mit glühendem Atem der Drache hervor und kroch nach dem Altare, um sein Opfer zu verschlingen. Doch auch da verzagte die edle Jungfrau nicht. Zuversichtlich hielt sie ihr Kreuzlein empor. Vor diesem Zeichen wich das Untier zurück; brüllend und schnaubend stürzte es sich den Felsen hinab in den Rhein.

    Voll Staunen und Freude eilte das Volk herbei, um die Jungfrau zu befreien. Es bewunderte gar sehr die Macht des Christengottes und ließ die Gerettete frei in die Heimat zurückziehen.
     

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  13. Melisandra

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    Bockum
    In der Zeit der Kämpfe um das heilige Grab in Jerusalem hatte auch der Ritter Ulrich Bock das Kreuz genommen und sich beeilt, einer der ersten im frommen Zuge zu sein. Aber er geriet in Feindes Hand und mußte Jahre lang im unterirdischen Verließ, hundert Meilen von der Heimat entfernt, in Elend und Not schmachten. Einem fast wunderbaren Zufall dankte er es, daß er seine Freiheit wieder erhielt. Geschwächt an Körper und Geist und ergraut vor der Zeit trat er seine Heimkehr an, und unter vielen Mühseligkeiten landete er endlich im Pilgergewande, allen fremd geworden, in seiner Heimat. Aber auch ihm war alles fremd. Der stattliche Buchenwald, in dem er dem edlen Waidwerk obgelegen, war gefallen, von seiner Burg war jede Spur verwischt. Ein prächtiger Neubau mit doppeltem Graben erhob sich an der Stelle. Nebenan stand aus Tuffstein erbaut ein Kirchlein, der St. Gertraudis geweiht. Wo er anklopfte, sah er fremde Gesichter. Sprach er einen Menschen an, so wich der scheu zurück, und selbst auf der Burg kannte man ihn nicht. Als er sich zum Kirchlein wandte, um sich im Gebete Mut und Stärkung zu suchen, begegnete ihm auf der Schwelle ein altes Mütterchen, das ihn stieren Blickes ansah und wie in einem Krampf mit wilder Stimme schrie: »Bock um!« Da brach der arme Ritter mit lautem Aufschrei zusammen und lag regungslos am Boden. Die Alte trippelte fort und brachte das ganze Kirchspiel in Verwirrung. Sie war die Einzige, welche den Ritter wiedererkannt hatte, aber die unerwartete Begegnung hatte ihren schwachen Geist zerrüttet. »Bock um! Bock um! « so sprach sie immerfort vor sich hin.

    Als man den Ritter fand, lag er im Todeskampf. »Bock um« war auch sein letztes Wort gewesen. Der Herr von Neuenhofen, wie das neue Schloß sich nannte, war herbeigeeilt und schaute in das blasse Angesicht des entseelten Pilgers. Er sank an seine Seite, strich die weißen Locken zurück und drückte einen Kuß auf die erstarrten Lippen.

    Ritter Bock war erkannt, der Ort, bisher nur St. Gertrud genannt, erhielt zur Erinnerung an den merkwürdigen Vorgang im Munde des Volkes die Bezeichnung St. Gertrudis-Bockum und bald kurzweg nur Bockum. Das alte Weib wurde nicht wieder gesehen. Auf dem Grabstein des Ritters steht ein rückwärts gewandter Bock. An die Stelle seines Geschlechts trat das der Neuhofer, die aber auch schon seit langen Zeiten ausgestorben sind.
     

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  14. Melisandra

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    Woher Hückeswagen seinen Namen hat


    Vor langen, langen Zeiten fuhr einmal eine Frau auf ihrem von einem Esel. gezogenen Gefährt Käse zur Stadt. In einem Hause verweilte die Bäuerin über Gebühr, während das Langohr draußen stand. Diesem wurde allmählich die Zeit zu lang, und plötzlich setzte sich das Tier in Bewegung. Als das die Frau gewahrte, stürzte sie hinaus und lief, laut: »Hü (Halt) Keswagen« rufend, hinter dem enteilenden Fuhrwerk her. Daher rührt die Bezeichnung des Städtchens an der obern Wupper.
     

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    Bonschariant

    Zu dem reichen Grafen Sibodo, der in der Zeit Kaiser Heinrichs I. lebte und ein lauer Christ war, trat einmal der Teufel in Gestalt eines Dieners, der sich Bonschariant nannte. Der Graf nahm ihn mit auf sein Schloß an der Ahr. Mit wunderbarer Geschicklichkeit erfüllte der neue Diener alle Befehle und Wünsche seines Herrn, der sich schließlich gar nicht mehr von ihm trennen konnte. Wenn der Ritter auszog zu Kampf oder Turnier, war Bonschariant stets sein unentbehrlicher Begleiter. Sibodo nahm ihn auch mit ins heilige Land, und wo der Diener an der Seite seines Herrn kämpfte, da war der Sieg.

    Als der Ritter aus dem Morgenlande zurückgekehrt war, tobten bald auch am Rhein heftige Kämpfe. Es gelang Sibodo, den Feind zu schlagen und über den Strom zurückzudrängen. Eines Abends schlief er, müde vom Kampfe, unter einem Baume ein. Da schlichen die Feinde unbemerkt heran, und sein Leben schwebte in höchster Gefahr. Doch Bonschariant eilte rechtzeitig herbei und trug den Schlafenden durch die Lüfte davon. Während sie in den Wolken dahinschwebten, erwachte Sibodo und rief: »Gott sei mir gnädig!« Da knurrte und rumorte der erboste Teufel gewaltig. Von dieser Stunde an betrachtete Sibodo seinen unheimlichen Diener mit Mißtrauen und geheimer Sorge.

    Nach einer Reihe von Jahren erkrankte die Gemahlin Sibodos schwer. Von nah und fern rief der Ritter die berühmtesten Ärzte herbei, doch ihre Kunst versagte am Leiden der Gräfin. Endlich sagte einer der Ärzte: »Es gibt noch ein letztes Mittel, die Kranke zu hellen, Löwenmilch mit Drachenblut, aber wer kann das herbeischaffen?« »Dies werde ich tun«, sagte Bonschariant, erhob sich in die Lüfte und rauschte nach Süden davon. Schon nach zwei Stunden kam er mit dem Wunderelixier aus dem innersten Afrika zurück. Die Gräfin genas und ward gesünder denn) e. Als sie aber hörte, wie ihre Heilung sich zugetragen hatte, da drängte die Fromme ihren Gatten, den Diener, der doch der leibhaftige Teufel sein müsse, zu entlassen.

    Sibodo fiel es schwer, auf die Dienste Bonschariants zu verzichten. Um aber seine Gattin zu beruhigen, beschloß er, in den Eifelbergen zur Ehre Gottes ein Kloster zu erbauen und es Steinfeld zu nennen. Dem Diener sagte er, daß die stattlichen Gebäude ein Jagdschloß werden sollten. Als das Werk nahezu vollendet war, setzte der Graf über Nacht ein Kreuz auf die höchste Spitze. Das sah am nächsten Tage in der Frühe der Teufel, als er eben einen schweren Stein herbeischleppte. Da geriet er in rasende Wut und schleuderte den Stein nach dem Zeichen des Menschensohnes. Doch das Wurfgeschoß wurde von unsichtbarer Hand abgelenkt und fiel weitab bei Dieffenbach nieder, wo es noch heute liegt. Von dieser Zeit an wurde Bonscharlant nicht mehr gesehen.
     

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  16. AnnaMax

    AnnaMax Neues Mitglied

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    Hallo Melisandra!
    Ich habe vor kurzem ein Haus in Boscheln gekauft und erlebe ähnliches wie du es hier geschrieben hast. Woher weisst du das alles???
    Lieben Gruß, Anna

     
  17. sabsi

    sabsi Neues Mitglied

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    Hallo AnnaMax

    Jetzt hast mich neugierig gemacht-was genau erlebst du?:confused:
     
  18. AnnaMax

    AnnaMax Neues Mitglied

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    Wenn ich alleine in diesem Haus bin, dann sehe ich immer wieder schatten und wenn ich genau hin gucke, dann ist er weg. Ich habe nie das Gefühl alleine in diesem Haus zu sein, es ist jemand da und immer in meiner Nähe. Letztens habe ich Bad geputzt und oben drüber ist der Speicher. Da kamen normale Gehgeräusche, als würde da jemand wirklich rumlaufen, ich habe dann meinen Vater geholt und er schaute nach aber er sah nichts. Dann ging mein Vater wieder weg und ich blieb dort im Bad. Es war grausam, ich hörte immer wieder was oben, manchmal Schritte und dann aufeinmal so als würde jemand unsere Kartons verstellen. Wenn ich was am Haus mache und es stellt sich heraus, dass diese Arbeit unnötig ist, passiert ebenfalls immer was, so als würde mir jemand Zeichen geben. Z.B. Ich habe Holzleisten von der alten Farbe abgespachtelt und aufeinmal viel ein Heizkörper runter, ganz von alleine. Viele glauben mir nicht, aber das Haus hat was an sich. Warum passieren mir immer diese sachen und keinem anderem? Kann mir das jemand hier erklären? Hat jemand ähnliches erlebt? Lieben Gruß, Anna
     
  19. Melisandra

    Melisandra immer auf der Suche...

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    Hallo Anna Max,
    ich war lange nicht mehr auf diesen Forums-Seiten und habe soeben erst Ihre Frage gelesen. Woher ich diese Sachen weiß?
    Ich bin in Übach-Palenberg aufgewachsen und diese Geschichten wurden von unseren Großeltern und Eltern erzählt. Da ich beim Platschhonk einen Namen angegeben habe, denke ich, dass ich diese Geschichte wahrscheinlich aus einem alten Heimatkalender der Stadt Ü-Pa. übernommen habe. Genau kann ich das jedoch nicht mehr sagen, da es schon eine Weile her ist, dass ich diese Geschichte geschrieben habe. Ich kenne die Sachen - wie gesagt - aus mündlichen Überlieferungen und auch aus der Schule. Früher im "Heimatkunde-Unterricht" mussten wir solche Legenden / Sagen recherchieren und darüber schreiben.
    Manche Sagen kenne ich auch aus dem Buch "Sagen, Märchen und Legenden an Wurm und Rur", das in den 80er Jahren erschienen ist.

    Wenn Sie aber in Boscheln / Ü-Pa. wohnen, wird Ihnen so mancher alte Mensch noch einiges über diese Sagen erzählen können.

    Gruß
    Melisandra
     
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