oft krank - Arbeitsstelle wird unsicher??

Dieses Thema im Forum "Arbeit und Allgemeines" wurde erstellt von Gertrud, 11. Mai 2017.

  1. Gertrud

    Gertrud Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    13. August 2010
    Beiträge:
    1.593
    Hallo!

    Ich habe jetzt 7 Jahre Psoriasis Artrithis und arbeite halbtags. Dafür halte ich mich eigentlich ganz gut auf den Füßen - allerdings bin ich schon öfters und länger krank als meine Kollegen. Das hat wiederum eher indirekt mit dem Rheuma zu tun - öfters einen Infekt wegen der Immundeppressiva, mal Magen-Darm wegen einer Tablettenunverträglichkeit, dann eine Karpaltunnel-OP, chronische Nervenschmerzen, wegen denen ich nicht richtig sitzen kann, gebrochener Arm nach Unfall ... usw. Gefühlt habe ich "ständig" was, obwohl das eigentlich gar nicht stimmt - oft schleppe ich mich zur Arbeit, letztes Jahr bin ich sogar mit dem gebrochenen Ellenbogen eher wieder ins Büro gegangen (aber das sieht natürlich niemand - es wird immer nur gesehen, wenn ich "wieder mal" krank bin).

    2015 war ich 6 Monate krank geschrieben wegen der fiesen Nervenentzündung (die leider chronisch geworden ist), 2016 nur 9 Tage (sensationell mit gebrochenem Ellenbogen), 2017 schon 5 Wochen (erst KTS-OP, jetzt grippaler Infekt).

    Mein Chef reagiert schon ziemlich schmallippig auf meine Krankmeldungen. Klar schreit er nicht "hurra" - aber ich kann es doch nicht ändern. Gerade sitze ich hier mit meiner "Erkältung des Jahrhunderts" - mit allem Pi und Po, ohne Stimme usw. Wie soll ich da ins Büro gehen und möglichst noch alle anstecken!?

    Wie geht es euch damit?
    Wie kann es überhaupt weiter gehen? Ich kann ja nicht die Rente einreichen, weil ich ständig irgendwie krank bin - noch nicht mal "nur" Rheuma und viele "Zipperlein" wie Wechseljahrsbeschwerden, Fingerschmerzen o.ä. gar nicht mit eingerechnet. Manche OPs - 2. KTS, Gyn. - schiebe ich schon vor mir her, damit ich nicht schon wieder länger fehle.
    Ich arbeite gern - aber natürlich nur, wenn es mir halbwegs gut geht. Trotzdem kann ich mir nicht vorstellen, für immer zuhause zu bleiben. Aber krank kann ich nun mal auch nicht vernünftig arbeiten.

    Ich habe echt Angst, dass mein Chef mit irgendwann kündigt - nach 17 Jahren ... !?

    Danke!
     
  2. kukana

    kukana in memoriam †

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    13.139
    Ort:
    Köln
    Hi,
    du musst ja nicht direkt in die volle EM Rente gehen, aber es gibt die Möglichkeit einer Teilrente, das gibt dir mehr Möglichkeit zu regenieren wenn du unter 6 Std. arbeitest. Die Teilrente gleicht dann einen Teil deines Verdienstes aus.

    Als es mir ähnlich ging wie dir, habe ich das so gemacht. Das ging aber nur vier Jahre gut, jetzt bin ich in einer vollen EM Rente. Allerdings habe ich auch insgesamt 44 Jahre gearbeitet und bin jetzt 61.

    Ich weiß jetzt nicht ob das bei dir finanziell klappen könnte, aber mit den Beschwerden die du hast kannst du dich wenigstens mal beraten lassen bei der RV. Entscheiden musst du selbst, du kannst ja auch weiter arbeiten, mit Ausfällen, mit einem Chef der überlegt ob und/oder wie er ohne dich klarkommt?

    LG Kukana
     
  3. CrazyBlackSun

    CrazyBlackSun Mitglied

    Registriert seit:
    13. Mai 2017
    Beiträge:
    154
    Ort:
    Berlin
    Hallo Gertrud,

    Ich hoffe, Deine Erkältung ist schon besser.

    Wegen Arbeit, Krankheit und rente schreibe ich mal, wie es bei mir gelaufen ist.

    Ich habe als Pflegerin im dreischichtsystem gearbeitet. Nachmittag bekam ich Schwellungen in den Handgelenken und abends konnte ich nicht mehr laufen.

    Bis dahin war ich gesund. Ich ging als Notfall ins Krankenhaus. Diagnose seropositiv rheumatoide Arthritis. Da es ein sehr schwerer Schub war,der schwer in den griff zu bekommen war, War ich über sechs Wochen im Krankenhaus.

    Mir wurde gekündigt. Ich hatte keine kraft, dagegen zu klagen. Ich war dann anderthalb Jahre krank geschrieben und fast ausschließlich immer im Krankenhaus.

    Das Krankengeld lief aus. Ich meldete mich bei der Agentur für Arbeit in der Hoffnung auch wieder arbeiten gehen zu können.

    Es ging mir auch etwas besser. Die Agentur für Arbeit schickte mich zum Gutachten. Der sagte, ich bin nicht arbeitsfähig. Ich soll Rente beantragen.

    Das tat ich dann vom Krankenhaus (mal wieder Rollstuhl ) auch. Innerhalb eines Monats bekam ich den Bescheid über volle EU Rente rückwirkend. D.h. die zeit, die ich krank geschrieben war, wurde in rentenzeit geändert.

    Ich war erst einmal geschockt. Mit 47 Rentner? So hatte ich mir das nicht vorgestellt.

    Heute sehe ich das ein bisschen anders. Ich habe die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass ich meine Beschwerden besser in den griff bekomme und dann auch wieder wenigstens teilzeit arbeiten gehen kann. Die Rente muss ja nicht für immer sein. Vorübergehend hat mir das aber mal den Druck genommen. Finanziell und auch für meine Therapien.

    Ich wollte sagen, ich wurde praktisch zur Rente gezwungen (mir fällt kein anderes Wort ein) bzw mir blieb gar nichts anderes übrig.

    Ich habe mich plötzlich wie auf einem Abstellgleis gefühlt. Nichts mehr wert. Krank und behindert. Jetzt kämpfe ich mich langsam wieder da raus. Ich werde wahrscheinlich nicht mehr als Pflegerin arbeiten können, aber ich habe auch noch einen anderen Beruf, wo ich vllt im Bereich Büro arbeiten kann

    Liebe Gertrud, ich hoffe, dass du nicht wegen der krankmeldungen gekündigt wirst und drücke dir die Daumen für die Zukunft.

    Liebe grüße
    Crazy
     
  4. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

    Registriert seit:
    15. Februar 2011
    Beiträge:
    20.636
    Ort:
    Ironien nahe d. sarkastischen Grenze
    Hast du eigentlich einen GdB? Der verhindert zwar keine Kündigung, macht sie aber etwas schwieriger.
    Wann warst du das letzte mal zur Reha? Ich denke, du brauchst vielleicht mal eine Auszeit, damit sich dein Körper wieder etwas kräftigen und stabilisieren kann.
    Alles Gute!
     
  5. CrazyBlackSun

    CrazyBlackSun Mitglied

    Registriert seit:
    13. Mai 2017
    Beiträge:
    154
    Ort:
    Berlin
    Hallo maggy,

    Ich habe gdb 50. Den habe ich aber erst nach der Kündigung erhalten bzw beantragt.

    Ich habe ra seit zwei Jahren und war im ersten Jahr zu zwei rehas , die ich abbrechen musste, weil ich so krank wurde, dass ich direkt von der reha ins Krankenhaus kam.

    Jetzt ist noch fibromyalgiesyndrom hinzugekommen, die Augen und die Lunge sind von der RA mit betroffen. ...

    Im Juni werde ich stationär auf biologika eingestellt und davon verspreche ich mir erstmal viel.

    Nach dem Krankenhaus Aufenthalt werde ich erstmal die Ferien mit meinen Kindern im Garten verbringen und mich da erholen.

    Danke dir für die Nachfrage.

    LG crazy
     
  6. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

    Registriert seit:
    15. Februar 2011
    Beiträge:
    20.636
    Ort:
    Ironien nahe d. sarkastischen Grenze
    Ach Crazy, Tschuldigung, eigentlich hatte ich Gudrun gemeint. Aber trotzdem danke für die Antwort.
     
  7. CrazyBlackSun

    CrazyBlackSun Mitglied

    Registriert seit:
    13. Mai 2017
    Beiträge:
    154
    Ort:
    Berlin
    Liebe maggy. Kein Problem. Gerne. LG
     
  8. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    31. Juli 2011
    Beiträge:
    10.315
    Ort:
    Bayern
    Wer ist Gudrun :confused: Aber ich vermute du meinst jetzt Gertrud ?;)
     
  9. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

    Registriert seit:
    15. Februar 2011
    Beiträge:
    20.636
    Ort:
    Ironien nahe d. sarkastischen Grenze
    Jau, ich klatsch mir gleich vor'n Kopp... Hast recht.
     
  10. Gertrud

    Gertrud Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    13. August 2010
    Beiträge:
    1.593
    Ich habe gar nix - also keinen GdB - und zur REHA war ich auch noch nicht.
    Irgendwie denke ich immer, dass es mir rheumamäßig eigentlich nicht soooo schlecht geht (mein letzter großer Rheumaschub war 2012, also vor 5 Jahren), ich bin offensichtlich gut auf die Medikamente (momentan nur noch 3 x in der Woche Leflunomid 20 mg) eingestellt.

    REHA würde mir wohl gut tun, mein HA rät mir das auch an - aber die letzten Jahre konnte/wollte ich immer nich (krankes Kind, kranke Eltern, Job). Außerdem denkt man ja immer, dass es einem zuhause irgendwie am besten geht und man das auch alles irgendwie selbst in den Griff bekommt.

    Naja, ich werde das mal in meinem Kopf bewegen. Irgendwie kann es so auch nicht weitergehen - ich merke ja auch, dass mir jobmäßig total die Motivation fehlt, dass ich mich schwer konzentrieren kann ... irgendwie wäre mein Leben schon schwer genug, ohne jeden Morgen pünktlich im Büro zu erscheinen und dort die Stunden "abzusitzen" .... :cool:
     
  11. JaMa

    JaMa Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    5. Oktober 2014
    Beiträge:
    1.428
    Ort:
    Südpfalz
    Gertrud das REHA vor sich her schieben kenn ich. Sollte auch bereits vor 2 Jahren und schieb es aus deinen genannten Gründen vor mir her.
    Stell den Antrag wird schon funktionieren. :):):)
     
  12. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

    Registriert seit:
    15. Februar 2011
    Beiträge:
    20.636
    Ort:
    Ironien nahe d. sarkastischen Grenze
    Ich denke, eine Reha wäre tatsächlich nicht schlecht. Du musst dringend wieder Kraft tanken, das merkt man.
    Dein Arbeitgeber wird dir eh keine Medaille verleihen, weil du dich aufopferst. Im Gegenteil - irgendwann heißt es nur 'selber schuld' wenns Einen hinschlägt.
    Einen GdB würde ich auf jeden Fall beantragen. Der schützt zwar nicht zwangsläufig vor Kündigung, erschwert es dem Arbeitgeber aber. Je nach Grad gibts auch Steuerermäßigung und - was nicht zu verachten ist - zusätzliche Urlaubstage.
    Falls dir eine Reha zu anstrengend ist, wäre eine offene Badekur eine Alternative. Wenns sowas noch gibt...
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden