Cortison erhöhen - brauche bitte Rat

Dieses Thema im Forum "Cortison / Glukokortikoide" wurde erstellt von Lusella, 15. Dezember 2013.

  1. Lusella

    Lusella Aktives Mitglied

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    Hallo allerseits,

    ich bräuchte Euren Rat bitte.
    Mir geht es zur Zeit gar nicht gut ( Schmerzen in den verschiedensten Gelenken). Könnte ich das Cortison einfach über 3 Tage auf 10 mg hoch dosieren? Danach einfach wieder mit der üblichen Dosis ( 4mg im Moment) weiter machen? Oder muss ich langsam runter dosieren?

    Ich nehme das Cortison nun schon 4 Jahre. Anfangs Stoßtherapie mit 40 mg über 3 Tage. Danach runter und nun eine Erhaltungsdosis von 3 oder 4 mg. Als Basis nehme ich 20 mg Leflunomid. Das zur Info.

    Schönen 3. Advent,
    Lusella
     
  2. Kati

    Kati Bekanntes Mitglied

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    Hallo Lusella,

    es werden Dir alle sagen, Du sollst Deinen Arzt dazu hören.

    Ich nehme seit fast 10 Jahren Cortison und nehme - auch letztens wieder - eine höhere Dosierung über 2 oder 3 Tage. Ich nehme normalerweise 5mg, und wenn es höher sein soll, dann nehme ich entweder 20mg zwei Tage lang und dann wieder 5mg ganz normal weiter, oder - wie Du - 10mg, und dann weiter mit 5mg.
    Bei zwei, drei Tagen brauche ich nicht langsam zurück. Habe keinerlei Nebenwirkungen, wenn ich wieder auf den "gewöhnlichen" 5mg bin.

    GUTE BESSERUNG!

    Kati
     
  3. Lusella

    Lusella Aktives Mitglied

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    Lieben Dank @Kati.
    Ich werde ab morgen einfach mal 10 mg nehmen. So geht es jedenfalls momentan gar nicht.

    Liebe Grüße und schönen Abend,
    Lusella
     
  4. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Hallo Lusella,

    ist das denn mit deinem Rheumatologen abgesprochen das du selbst mal erhöhen darfst ?

    Wenn nicht, dann würde ich das nicht eigenmächtig ohne Vorab Absprache tun.

    Ich finde, du solltest morgen versuchen mit deinem Arzt Kontakt aufzunehmen, reicht auch erst mal telefonisch. Ihm schildern wie es dir geht, eventuell sollst du dann zu ihm kommen oder er gibt dir Anweisung was du tun sollst.

    Cortison erhöht man nicht einfach mal so, für Schmerzen gibt es auch noch andere Ursachen, nicht immer steckt unsere rheumatische Erkrankung dahinter. Und eventuell muss auch überhaupt was an deiner Therapie geändert werden, dazu brauchst du den behandelnden Arzt.

    Ich erhöhe in der Not auch mal selbst, nämlich dann, wenn mein Rheumatologe absolut nicht erreichbar ist, zB. an Wochenenden oder wenn er im Urlaub ist

    Allerdings haben wir das(Mein Rheumatologe u. ich) vor einiger Zeit besprochen und er hat mir erklärt wie ich das genau machen soll und ich muss ihm dann hinterher auch davon berichten und die Regelung gilt nur für die Notfall-zeiten, eben Urlaub oder Wochenende.

    Mit Cortison sollte nicht leichtsinnig umgegangen werden und Einnahme bzw. Erhöhungs-Tipps aus Foren etc. sind da ungeeignet, bitte wende dich an deinen Arzt!
     
    #4 15. Dezember 2013
    Zuletzt bearbeitet: 15. Dezember 2013
  5. Sprodde

    Sprodde Mitglied

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    Ich habe mit meiner Ärztin besprochen, dass ich im Notfall erhöhen kann auf 3 Tage 10 mg, dann 3 Tage 7,5 mg und dann zurück auf 5. Ein Mal hat es sogar ausgereicht, 1 Tag 10 mg. Und weil es sofort gewirkt hat, bin ich am nächsten Tag gleich wieder auf 5 mg zurück.
     
  6. Lusella

    Lusella Aktives Mitglied

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    Mir hat ein Schmerztherapeut, vor ca. 2 Jahren, geraten bei starken Schmerzen, das Cortison für 3 Tage auf 10 - 15 mg zu erhöhen.
    Ich habe nur vergessen, wie ich dann reduzieren soll. Ob ich einfach nochmal auf meine übliche Dosis wechseln soll oder langsam runter sollte.

    Die Rheumatologin hat nur freitags Telefonsprechstunde. Das hilft mir im Moment nicht weiter. Außerdem kommt man Montagmorgen nicht durch. Dann ist dort die Hölle los.

    Ich versuche es mit 10 mg über drei Tage. Es wird mich nicht umbringen. Das tun dann schon eher diese zermürbenden Schmerzen.
    Ich habe schon Probleme einen klaren Gedanken zu fassen. Das ist bei mir immer ein Zeichen für einen Schub...Soviel weiß ich mittlerweile. Ich kann mich dann gar nicht mehr konzentrieren und habe auch Wortfindungsstörungen. Es ist einfach nur ätzend!

    Danke an Alle und schönen Abend wünscht Euch
    Lusella
     
  7. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Naja umbringen wird es dich nicht, darum ging es mir nicht, nur sollte doch Vorab besprochen werden, so nach dem Motto, was tun im Notfall wenn Rheumatologe nicht erreichbar, besprochen wird das Vorab mit Rheumatologen bzw. in dem Fall mit deiner Rheumatologin.

    Für Schmerzen nehme ich in der Not meine Bedarfsschmerzmittel. Wenn du Montag da nicht durchkommst, dann eben Dienstags. Ich sage Cortison ist kein Bonbon und das gehört vorab mit dem Arzt besprochen. Wortfindungsstörung und sich nicht konzentrieren kann viele Ursachen haben, hab ich auch ab und zu und nicht immer kommt es von meiner Kollagenose.

    Cortison ist kein Schmerzmedikament, deshalb finde ich die Aussage von diesem Schmerztherapeut höchst suspekt!
     
  8. Sprodde

    Sprodde Mitglied

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    Natürlich ist Cortison kein Schmerzmedikament sondern ein Medikament gegen Entzündungen, und das es kein Bonbon ist, wissen wir hier doch alle. Wenn aber die Schmerzen von einer erhöhten Entzündungsaktivität kommen, macht es doch mehr Sinn, diese Entzündung einzudämmen, als Schmerzmittel zu nehmen.
     
  9. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Ja klar, dann schon, darum geht es doch gar nicht. Ich finde nur, das ja auch mal erst geschaut werden sollte, ob aktuell vermehrte Entzündung da ist. Aber es gibt auch entzündungshemmende Schmerzmittel.

    Bei mir ist es jedenfalls so, das nicht jeder Schmerz immer gleich vermehrte Entzündung ist.
     
  10. Lusella

    Lusella Aktives Mitglied

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    Guten Morgen allerseits :).

    Ich habe das Cortison auf 10 mg erhöht und regelrecht gemerkt, wie die Schmerzen nachlassen.
    Die Steifigkeit in den Fingern und die Schmerzen in der Mittelhand sind weg. Die Schmerzen in den Knien noch nicht ganz aber besser als vorher.
    Das ist für mich ein Zeichen, dass es eine Entzündung ist. Sonst würde das Cortison ja nicht so wirken.

    @Lagune,
    natürlich müsste man abklären ob es eine Entzündung ist oder etwas Anderes. Das ist die Theorie.
    In der Praxis nicht machbar.

    1. Ich bekomme niemals so zeitnah einen Termin beim Arzt, wie das in dem Fall sein müsste.
    2. Sieht man bei mir im Blut gar nichts. Ich habe PsA, da ist das normal. Außer die Blutsenkung, waren meine werte immer alle in Ordnung. Das ist ja mein Dilemma. Erst das Szintigramm hat die Entzündungen gezeigt.

    Und der Schmerztherapeut ist nicht suspekt sondern er weiß genau, wovon er spricht.
    Er hat nämlich selbst Rheuma und kennt diese Schmerzen aus Erfahrung. Er sagt, man muss die Entzündungen mit einer guten Basistherapie im Griff haben. Sollten doch einmal Schmerzen sein, ist es besser für kurze Zeit das Cortison höher zu dosieren als NSAR einzuwerfen. Diese dämmen zwar auch Entzündungen ein, haben aber Nebenwirkungen, die schlimmer sind als die des Cortisons.
    Außerdem gibt es kein Mittel, das Entzündungen schneller unterdrückt als Cortison.

    Eine gute Basistherapie ist nötig. Aber trotzdem kann es noch zu Schüben kommen. Dann hilft Cortison nun einmal schnell und zuverlässig.
    NSAR kann ich auch mit 40 mg Pantoprazol nicht lange genug nehmen. Bis sie wirklich, im Schub helfen, löst sich mein Magen schon auf.
    Das ist, zumindest für mich, keine Option.

    Danke Euch und eine gute Woche,
    Lusella
     
  11. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Der Schmerztherapeut nicht:D, aber die Aussage, immer wenn mehr Schmerz da ist mehr Cortison einnehmen.

    Du kannst ja bei deinem nächsten Termin mit der Rheumatologin besprechen, wie du im Notfall vorgehen sollst. Ich würde so kurz vor Weihnachten, aber diese Woche noch in der Telefonsprechstunde versuchen, falls sie diesen Freitag noch eine hat. Muss ja nicht unbedingt ein Termin sein.

    Einmal die Woche und dann rufen alle an, ohje, das ist dann ja auch ein Glücksspiel das man da dran kommt mit telefonieren. Bei mir ist es so das ich immer in der Praxis anrufen kann, die Arzthelferin schreibt mich in die Telefonliste des Rheumatologen und er ruft dann Abends oder am nächsten Tag zurück. Soll natürlich nur genutzt werden, wenn was dringendes ist, aber so klappt das ganz gut.

    Zum Hausarzt kann man zur Not auch noch.

    Wünsch dir gute Besserung, komm gut über die Feiertage.
     
    #11 16. Dezember 2013
    Zuletzt bearbeitet: 16. Dezember 2013
  12. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    auch hallo allerseits ;-)

    die frage von schmerzgeplagten usern, ob und wie sie kurzfristig cortison
    erhöhen können, kommt häufiger. und jedesmal steh ich vor dem gleichen dilemma,
    und aus privaten gesprächen mit anderen weiss ich, dass es ihnen auch so geht.
    aus rechtlichen gründen, und weil man auch nie ausschliessen kann, dass jemand eine erhöhung nicht verträgt, muss man sagen, bitte nicht eigenmächtig erhöhen,
    wende dich an deinen arzt. so weit richtig. aber was soll der arme mensch am we zb machen? denn die aussage, du darfst nicht eigenmächtig erhöhen impliziert auch, dass man dem patienten zumutet, u.u. länger mit heftigen schmerzen auszuhalten. auch keine schöne vorstellung, die mir häufiger kopfschmerzen bereitet, bei den entsprechenden anfragen im forum. insofern kann man nur JEDEM raten, der cortison verordnet bekommt, sich auch sofort eine anleitung geben zu lassen, wie er im notfall selber erhöhen kann.

    das dilemma:
    ich möchte erzählen wie es mir am anfang meiner rheuma-karriere ging,
    und damit auch mein gefühltes dilemma untermauern, denn die hilfe, die ich hier im forum
    bekommen habe, hat mich "gerettet".
    es ging mir sauschlecht, von kopf bis fuss schwer entzündet, diclo im stundentakt über
    wochen eingeworfen, da jung, blöd und rheumaunerfahren, ärzteunerfahren, termin trotz geschildertem zustand erst in etlichen wochen. ich habe mich hier angemeldet, meine situation geschildert, und bekam von lieben usern rat und hilfe. ich wurde gefragt, ob ich kein cortison habe, nein, hatte ich nicht, aber mein allergie-notfallset mit einem fläschchen B...., ! dass das cortison war, war mir irgendwie seinerzeit noch nicht klar.
    mir wurde geraten so und so viel ml zu nehmen, um aus dem gröbsten rauszukommen. das habe ich getan, ich hätte ALLES getan!, und zwei stunden später ging es mir besser!
    ich bin noch heute für die hilfe dankbar! die erinnerung daran, wie mir in dieser schlimmen situation geholfen wurde, macht es für mich (nicht nur, wie oben geschrieben) so schwierig, anderen zu schreiben, du darfst nicht. deshalb enthalte ich mich häufig.

    [​IMG] allen einen schönen tag, marie
     
  13. Lusella

    Lusella Aktives Mitglied

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    @Marie2,
    Du sprichst mir aus der Seele :).

    Ich habe meine Frage vielleicht etwas ungünstig gestellt.
    Ich wollte ja nicht wissen ob ich Cortison eigenmächtig erhöhen darf, sondern wie ich dann wieder runter komme. Ob ich nach 3 Tagen langsam runter dosieren muss oder ob ich mit meiner alten Dosis weiter machen kann.

    Das war meine Frage. Dass ich Cortison eigenmächtig erhöhen "darf" ist abgeklärt. Nur leider nicht "das wieder runter kommen". Oder ich habe es vergessen...Das kann durchaus auch möglich sein :o.

    Ich war vor der Basistherapie auch heilfroh, dass mir mein HA einfach eine Cortison Stoßtherapie verordnet hat. Er kannte meine Probleme und wollte mir einfach nur helfen. Dafür bin ich ihm heute noch dankbar!

    Ich hätte damals auch alles genommen, wenn nur diese Schmerzen aufgehört hätten.
    Man kann lange starke Schmerzen ertragen. Bei mir waren es damals 2 schlimme Jahre. Ich hatte irgendwann einfach keine Kraft mehr.
    Dann ist man froh, wenn man geholfen bekommt. Ich konnte, als ich das Cortison damals bekam, nach langer Zeit einmal wieder nachts schlafen ohne alle 2 Stunden vor Schmerzen wach zu werden. Es war für mich das Größte!

    Viele Grüße
    Lusella
     
  14. Sprodde

    Sprodde Mitglied

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    So hatte ich das auch verstanden. Wie ich damit umgehe oder umgegangen bin kann für dich auch nur ein Anhaltspunkt sein. Was du daraus machst und wie du damit umgehst, entscheidest du selbst. Dass du nicht leichtfertig dosierst, zeigt schon deine Frage ansich.



    Genau so ist es. Ich kenne das und möchte das nie wieder!
     
  15. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

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    entenhausen
    hi lusella,

    deine anfrage hab ich schon richtig verstanden ;-)
    mein beitrag ist allgemein zu dem thema gemeint.
    jedenfalls, schön, dass es dir besser geht!

    [​IMG] marie
     
  16. Lusella

    Lusella Aktives Mitglied

    Registriert seit:
    1. November 2011
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    597
    Hallo,

    ich möchte kurz nochmal berichten:

    Heute Mittag habe ich in der rheumatologischen Praxis angerufen. Ihr habt mir Angst gemacht :D.

    Die Ärztin hat zurückgerufen und folgendes verordnet:
    Das Cortison noch weitere 5 Tage nehmen. Dann in 2,5er Schritten herunter dosieren, jeweils über 5 Tage. Wenn ich auf 5 mg bin, soll ich nach meinem Gefühl so weit runter gehen, wie es geht.

    Sie hat mich gefragt, welcher Art die Schmerzen sind ( heiß, reißend, brennend) und wo ( Knie, Füße, Hände und Finger). Schultern und Ellenbogen auch aber nicht so arg.
    Ich habe nachgefragt ob das Leflunomid nicht mehr richtig wirkt.
    Sie meinte nein, es sei ein Schub. Es wäre "Schubwetter". Sie hätte im Moment ganz viele Patienten mit akuten Schüben.

    Das ist der Stand der Dinge. Ich hoffe, dass ich bis Weihnachten wieder auf den Beinen bin. Im wahrsten Sinne des Wortes ;).

    Liebe Grüße und hoffentlich wenig Schmerzen,
    Lusella
     
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