Hallo, ich hoffe ich bin hier in der "Abteilung" richtig...? Mich interessiert, wie oft ihr zur Kapillarmikroskopie geht, dh. wie oft das kontrolliert wird (bis zur Diagnose?). Bin ja noch in der Diagnosefindungsphase, zweimal hatte ich diese bereits (mit Auffälligkeiten). Aktuell entdecke ich immer mehr Einblutungen und mein Raynaud verschlimmert sich zunehmend. Gruß, amberlily
Hi, also ich kann nur von mir sprechen und ich hatte erst eine und erhielt die Auskunft dass es nicht in Ordnung wäre,vergrössert und Einblutungen,auf Grund anderer Symptome und Blutbefunde habe ich Anfang der Woche die Diagnose Systemische Sklerose erhalten, muss zur genaueren Abklärung im Jänner stationär ins Spital. Was für Beschwerden hast du,kann man schon sagen in welche Richtung es möglicherweise geht,mein Rheumatologe hat beim ersten Termin schon eine Kollagenose vermutet und die war dann wohl relativ gut erkennbar... lg
Sichtbare Einblutungen sind nicht Gegenstand der Kapillarmikroskopie, sondern - neben Veränderungen des Kapillarmusters - für das Auge nicht sichtbare Mikroblutungen. Eine "regelmäßig" (also mehrfach wiederholt) durchgeführte Kapillarmikroskopie bringt allenfalls in besonderen Fällen einen Erkenntnisgewinn und ist eher nicht üblich (von den zeitlichen Ressourcen mal ganz abgesehen). Die Bedeutung der Kapillarmikroskopie liegt vor Allem in der Hilfestellung zur Diagnosefindung; einschränkend muss dazu gesagt werden, dass die Befunde kritisch hinterfragt werden müssen und z. B. durch vorherige Manipulation am Nagelbett (Maniküre, grobe Arbeiten mit den Händen, Mikrotraumata) "falsch positiv" werden können. Zudem ist nicht jede Veränderung in der Kapillarmikroskopie krankheitswertig; so liegen z. B. bei praktisch jedem Psoriasispatienten gehäuft Torquierungen vor, ohne dass hierdurch irgendeine prognostische Aussage ermöglicht würde. Grüße, Frau Meier
...ich hatte mir das auch nur überlegt (also eine Wiederholung der KM), weil ich den Eindruck habe, dass sich mein Nagelfalz zunehmend verändert(rot, geschwollen, schmerzhaft). Die Mikroblutungen die ich habe (ohne Maniküre, grobes Arbeiten o.ä.), hat man zB. bei der ersten KM noch nicht gesehen. Lg, amberlily
Da meine Haupt-Rheumaform eine sehr seltene ist und ich zusätzlich mehrere kombinierte "normale" Formen habe, wird bei mir die Kapillarmikroskopie jährlich gemacht. Meine Ärzte finden das Mikroskopieren und die Ergebnisse immer unheimlich spannend. Bei der Kapillarmikroskopie geht es nie um von außen sichtbare Veränderungen, sondern stets - wie Frau Meier bereits schrieb - um Veränderungen der Kapillarenstruktur und -muster.
Wurden die Mikroblutungen denn bei einer neuerlichen Kapillarmikroskopie festgestellt? Sonst müssten sie ja erst einmal dort gesucht werden, denn mit bloßem Auge sind sie nicht sichtbar Einblutungen, die makroskopisch sichtbar sind, haben damit oft nichts zu tun.
Der Hautarzt hat sie festgestellt, er hat dazu den Nagelfalz mit so einer kleinen Lupe incl. Lampe angeschaut. Mhh...sind das dann überhaupt Mikroblutungen wenn nicht mit einem Kapillarmikroskop ermittelt...? Ist mir eigentlich auch egal, Tatsache ist, dass meine Hände/Fingerkuppen Probleme machen und ich einfach nur hoffe, dass es dafür eine Lösung gibt. Lg, amberlily
Hi amberlily, wenn der Hautarzt die Einblutungen mit dem Auflichtmikroskop gesehen hat, können das durchaus Mikroblutungen sein (Mit bloßem Auge sichtbare wären "Makro"blutungen (ich weiß nicht einmal, ob es den Begriff für diese Art von Hautblutungen gibt ). Diese würde man aber je nach Form petechiale Blutungen, Sugillationen oder bei größerflächiger Verteilung Suffusionen nennen, und spätestens dann wird es unübersichtlich )
wie oft zur Kappillarmikroskopie @hallo amberlilly, zu deinen fragen möchte ich dir gern antworten: die kappillarmikroskopie kann durchaus öfter bzw. dann durchgeführt werden, gerade wenn bei der ersten durchgeführten kpm eine unklarer aussage zum raynoud getroffen wurde. die kpm dient in erster linie als indiz für das morbus raynoud. aber, selbst bei ungenauen aussagen, kann trotzdem ein raynoud vorliegen. das passiert häufig, wenn an den fingern hauterkrankungen vorliegen, die keine genaue aussage mit der kpm zulassen (z.bsp. verhornungsstörung) wobei immer zwischen primären und sekundärerm raynoud zu unterscheiden ist. (...)Das primäre (idiopathische) Raynaud-Syndrom tritt ohne erkennbare Ursachen auf Es ist eine Ausschlussdiagnose. Das sekundäre Raynaud-Syndrom ist eine Begleitstörung, die auf andere Ursachen zurückgeführt werden kann, z.B. auf Autoimmunerkrankungen bzw. Autoantikörper wie Sklerodermie Lupus erythematodes CREST-Syndrom Kälteagglutininkrankheit Kryoglobulinämie Degenerative Gefäßveränderungen Arteriosklerose Traumata oder Überlastungen Vibrationsbedingtes vasospastisches Syndrom(VVS) Gifte Schwermetalle Vinylchlorid Medikamente Ergotaminpräparate Zytostatika Betablocker Auslöser des Raynaud-Syndrom sind u.a. Hormone, Kälte oder Stress Symptome Plötzlich auftretende Blässe (s.g.Ischämie) Zyanose (Dunkelblaufärbung der Finger oder Zehen) Reaktive Hyperämie mit Rötung, Kribbeln und Klopfen Schmerzen (selten) Die typische Abfolge des Vasospasmusereignisses weiß - blau - rot bezeichnet man auch als Trikolore-Phänomen Die Symptome halten u.u. über Stunden an. Bei längerem Bestehen wird das versorgte Gewebe und die Gefäße dauerhaft geschädigt. typische Spätfolgen sind throphische Störungen oder Nekrosen Die normale Durchblutung kann mit der Erwärmung der Akren wiederhergestellt werden(...) in welcher form äusserst sich denn die verstärkung des raynoud bei dir? liebe grüße saurier
Hallo amberlily, So kenne ich das auch. Die erste Kapillarmikroskopie wurde bei mir gemacht, als es um Diagnostik ging. Ich hatte ein Raynaud Syndrom und durch die Kapillarmikroskopie konnte festgestellt werden, das es sich um ein sekundäres handelt im Rahmen einer entzündlich rheumatischen Erkrankung. Das war 1994. Zur Kontrolle wurde das dann all die Jahre nicht mehr gemacht, für was auch, wir wussten ja bereits warum es da ist. Bei Reha 2007 und 2011 wurde es dann nochmal gemacht, warum auch immer, gehört dort wohl zur Routineuntersuchung am Anfang der Reha, bei Patienten mit Raynaud, meiner Meinung nach war es unnötig. Quelle:http://www.rheuma-online.de/a-z/r/raynaud-symptomatik.html
Hallo Saurier, vielen lieben Dank für die ausführliche Erklärung:vb_redface: Mir ging es hier vor allem aber um die Einblutungen (die mir etwas Sorge machen). Der Raynaud wurde bei der ersten Kpm bereits bestätigt. Damals traten die "Anfälle" selten auf, auch wurden die Finger nicht blau. Das ist nun anders. Mehrmals am Tag werden die Finger (in geschlossenen Räumen!) farblos, später violett. Und sind wie aufgepumpt, die Haut spannt. Auch an den Füßen habe ich das, zwei Zehen sind bereits dauerhaft gefühllos, wie abgestorben. Lg, amberlily
Hallo Amberlilly. Hast du denn immer noch keine Diagnose? Die geschwollenen Hände beim Raynaud-Syndrom nennt man auch "Puffy-Hands". Bei Kollagenosen, vor allem auch bei den Überlappungen, kommt das häufig vor. Im Winter macht sich das logischerweise auch eher bemerkbar. Wenn es zu einer rheumatischen Erkankung gehört, also ein sekundäres, bessert sich das Raynaud-Syndrom häufig unter einer guten Basistherapie. Ansonsten hilft es natürlich auch die Hände und Füße warm zu halten.
ich bekomme immer einen aktuellen Arztbrief mit, einmal stand eben "Raynaud-Syndrom" drin, nach der zweiten Kpm eben "Einblutungen im Nagelfalz" vielleicht sollte ich meine Rheumatologin beim nächsten Termin (morgen) einfach mal darauf ansprechen, ob es nun ein primäres oder sekundäres ist? Lg