Hallo! Hab eine kurze Frage an alle, die schon ihre Erfahrungen gemacht haben mit dem Ausschleichen von Cortison nach Erhaltungstherapie. Ich (undiff. Kollagenose) habe jetzt ca. 6 Monate 5mg Cortison in Erhaltungstherapie genommen (angefangen bei 20mg bis auf 5mg runter). Da ich nun in der 29. Woche schwanger bin ist das Ziel, das Cortison bis zur Entbindung ganz loszuwerden. Seit 2 Wochen reduziere ich auf Anweisung meines Rheumatologen in der Form: 1 Tag 5mg, 1 Tag 2,5mg im Wechsel, so dass ich in insg. 9 Wochen draußen wäre. Allerdings geht es mir seit einer Woche deutlich schlechter, keine Schmerzen, aber so ein absolutes Schwächegefühl, Müdigkeit, Kopfschmerzen, Übelkeit, Rückenschmerzen etc. Zuerst ging ich davon aus, es käme von der SS, aber mittlerweile glaube ich, dass es die Nebenwirkungen vom fehlenden Cortison sind. Hat jemand ähnliche "Entzugserscheinungen" bei Cortison gemacht? Ist der Reduktionsschritt wohl zu groß? Mein Rheumatologe meinte, es könne evtl. sein (auch wenn er es für unwahrscheinlich hält), und sagt ich solle wieder hoch auf 4mg gehen und dann in kleineren Schritten reduzieren. Will aber unbedingt zur Entbindung draußen sein. Welche Ausschleich-Schritte habt ihr in welchem Zeitraum gemacht? Danke für eure Erfahrungen! Katya
Hallo katya, auf das Ausschleichen des Cortisons spricht jeder Patient anders an.Manchen Usern ist das Loskommen vom Corti gelungen,andere haben große Probleme beim völligen Entzug verspüren müssen.Auf den Modus beim Ausschleichen reagiert ebenfalls jeder anders. Über viele Jahre musste ich Cortison einnehmen und blieb die letzten drei Jahre bei der Erhaltdosis von 5mg täglich stehen.In den vergangenen 6 Monaten reduzierte ich auf 2mg täglich.Bevor ich ein weiteres Ausschleichen auf Null eingehen wollte,befragte ich meine HÄ,meinen Orthopäden und meinen Rheumatologen.Alle drei Ärzte erklärten mir unabhängig von einanderund doch übereinstimmend,dass die Möglichkeit besteht,mein Ziel ohne NW erreichen zu können.Leider vermag das niemand vorrauszusagen.Es kann gut gehen,aber auch solche NW,wie du sie beschrieben hast,liegen im Bereich des Möglichen. Desweiteren könnten auch stärkere Schmerzen wieder auftreten oder gar Krankheiten ausgelöst werden,die vorher bei einem nicht diagnostiziert wurden. Nun habe ich für mich entschieden,dass ich bei meiner Erhaltdosis von 2mg Pred. täglich bleibe.Nach Aussage meines Orthopäden hat diese Menge keine negativenAuswirkungen auf meine Knochensubstanz,ich nehme außerdem 1x 20 000I.E. Dekristol wöchentlich. Ich möchte noch erwähnen,dass ich von 5mg auf 2mg gelangen konnte,indem ich im Schritt von 0,25mg/ 4 Wochen reduzierte. Du wirst sicherlich noch andere Meinungen dazu erfahren.Ich wünsche dir viel Erfolg und gutes Gelingen bei deinem Vorhaben. LG took
wie bekommt man eine 0,25 Dosis hin? ach ja 1 mg Tabletten. ich nehme urbason. Da gibt es nur 4 mg als kleinste Dosis.
Hallo, kurz zur Frage von puffelhexe, habe früher auch mal urbason 4mg bekommen. Da dies die kleinste Dosis ist, kann man sich für kleines Geld in der Apotheke einen Tablettenteiler kaufen. Das klappt super
Hab grad nen Beitrag von Katya gefunden, wo drin steht das sie Prednison nimmt.Da dürfte das mit dem Tablettenteiler kein Problem sein. Ich selbst nehme Prednisolon und da klappts auch wunderbar mit dem teilen!
Hallo Katya, ich glaube auch, dass es einfach für dich zu schnell geht. Meine Prednisolon kann man sogar vierteln. Ich gehe, wenn ich mit der Dosis runtergehe, in Schritten von 1/4 Tablette alle 5 - 7 Tage runter. Damit komm ich ganz gut hin.
Decortin (Prednison) Ja, sorry, hatte ich vergessen hier zu ewähnen. Nehme Prednison ein, da gibt es auch die 1mg Tabletten. Frage mich, ob es besser ist, alle paar Tage 0,25 runter zu gehen, oder lieber alle 2 Wochen 1mg. Was meint ihr? Letzteres war der Vorschlag von meinem Rheumatologen, aber natürlich kann der auch keine NW vorhersagen. Wenn ich ungefähr zur Entbindung draußen sein will hab ich ab jetzt noch ca. 8 Wochen Zeit. Danke schonmal für eure Berichte!
Hallo Katya, ich habe ein ganz ähnliches Problem. Von 25mg bin ich auch 6mg runter. Von 7 auf 6 war es die Hölle (bin seit vielen MOnaten auf 6mg). Doch ich reduziere jetzt so: rauf und runter, rauf und runter, dann gehe ich runter. Und das in Minimalschritten. Ich kenne mich mit Schwangerschaften nicht aus. Aber denk daran: du stresst ganz sicher nicht nur Dich. Das rauf und runter regt die eigene Produktion an. also z.B. 5 mg an einem Tag, 4,75 am nächsten, und wieder 5mg und wieder 4,75mg. Bis Du Dich auch an dem Tag wohl fühlst, an dem Du 0,25 weniger nimmst. Dann ein paar Tage die geringer Dosis, oder gleich wieder um 0,25 runter. Ich an Deiner Stelle würde das "nach Gefühl" machen, nicht nach Plan. Ist es denn sehr schlimm, wenn Du bei der Entbinung noch z.B. 2mg nehmen würdest, es Dir aber gut geht? Kati
Cortison und Schwangerschaft/Entbindung Warum willst(oder musst) Du das Cortison unbedingt bis zum Entbindungstermin "raushaben"? Lies mal unter http://www.embryotox.de/prednisolon.html nach. Wichtig ist sicher eine gute Beobachtung des Neugeborenen nach der Entbindung, um ggf. eine NNR-Insuffizienz zu behandeln.Das steht aber meines Wissens nach eh an, da Du ja das Corti schon länger und während der SS nimmst. Beim Stillen geht nur sehr wenig Cortison in die Muttermilch über,so dass da keine Probleme zu erwarten sind. Ich würde kein Absetzen versuchen, geringste Dosis klar, aber das gilt ja immer, egal, ob schwanger oder nicht. Wenn Du schon mit solchen NW durch das Absetzen/Ausschleichen hast, wie reagiert dann Dein Baby? Ich hätte Sorge, dass es praktisch jetzt schon Stress hat. Lg jobwa
Ja, grundsätzlich habt ihr Recht, dass es jetzt nicht dramatisch wäre, wenn ich nicht ganz raus bin zur Entbindung. Aber sowohl für das Baby wären ein paar Wochen ohne besser, als auch für mich, da laut meinem Rheumatologen das Cortison die Wundheilung stört und somit - sollte ein Kaiserschnitt oder Dammschnitt gemacht werden (von letzterem ist auszugehen, da ich schonmal mit Dammschnitt entbunden habe) - das Ausheilen der Wunden erschweren würde. Außerdem ist der Plan, dass ich es danach erstmal ohne Medikamente versuche (bis auf eine kurze Kortison-Stoßtherapie ca. 2 Wochen nach der Entbindung als Prophylaxe gegen einen Schub). Meine Kollagenose ist erstmalig nach meiner ersten SS aufgetreten - aber relativ dezent, Schmerzen waren nach ein paar Monaten von alleine weg - etwas heftiger trat sie dann nach ca. einem Jahr nach einer Fehlgeburt auf, da wurde sie dann auch erst diagnostiziert. Mein Rheumatologe ist der Meinung, dass immer noch alles möglich ist, d.h. dass die Kollagenose möglicherweise auch nur eine ssbedingte, hormonelle Geschichte sein könnte und evtl. wieder verschwindet, sobald das hormonelle SS- und Stillchaos sich wieder eingepegelt hat. Ich muss dazusagen, dass ich relativ schnell hintereinander ss wurde, so dass die Zeit zwischen Fehlgeburt und jetztiger SS nicht unbedingt aussagekräftig ist, ob das Chaos sich von selbst regelt. Zumindest habe ich die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben - auch wenn jetzt sicher einige von euch gleich meinen, sie müssten mir das Gegenteil beweisen (ist mir leider im Forum schon begegnet), bei einer Freundin von mir war es so!! - daher der Wunsch, sozusagen "aus gegebenem Anlass" raus aus dem Cortison zu kommen. Wie gesagt, wenn es nicht klappt, kein Drama, eben an den Stress, dem ich mich und damit mein Baby aussetze habe ich auch schon gedacht, deshalb gehe ich jetzt auch lieber wieder rauf und versuche es langsamer. So schön Cortison ist (also zumindest gings mir blendend seitdem), bin ich jetzt ganz schön geschockt von dieser negativen Wirkung! Umso mehr will ich es aber "loswerden" , vielleicht versteht ihr, was ich meine... Habe noch die Hoffnung, auf ein Leben "ohne"... LG
Hallo katya, ich will das Cortison auch los werden ... dennoch: Hudeln bringt nix! Was zunächst einmal die Wundheilungsstörung durch Cortison angeht, brauchst du dir keine Sorgen machen - in dem Niedrig-Dosis-Bereich, in dem du dich befindest, wirkt sich das nicht mehr aus. Ich bekam 3 Zahnimplantate, als ich auf 17 mg Prednisolon/Tag war, und eine Hüft-TEP, als ich bei 6 mg war - und jedes Mal war die Wundheilung nicht im Geringsten gestört! Hingegen ist eine OP - und auch eine Geburt! - ein gewaltiger Stress für den Körper. Und da wird Cortison dringend benötigt! Oft heißt es ja sogar, dass man in besonderen Stresssituationen das Cortison erhöhen soll! Deshalb würde ich an deiner Stelle sehr langsam und (für Mutter und Kind) verträglich ausschleichen ... Ich selbst bin jetzt bei 1 mg/Tag. Von 5 mg ab habe ich alle 2 Wochen jeweils 1/2 mg reduziert und seit ich bei 2 mg/Tag war, nur noch 1/4 mg alle 2 Wochen. Und trotzdem habe ich noch einige der auch von dir beschriebenen Entzugserscheinungen! Also gemach ... und alles Gute, Tiangara
Das sind evtl. keine Entzugserscheinungen, sondern du steuerst auf einen Schub zu. Warum muss das Cortison raus bis zur Entbindung? Vor allem was soll nach der Geburt mit dir passieren? Oftmals gibt es da aufgrund der Hormonänderung erst recht Schübe?
Ich finde, das ist ein Himmelfahrtskommando. Dein Baby bekommt die ganze Zeit die wirklich geringe Menge von 5 mg täglich mit, es schadet ihm nicht. Es ist für Rheumapatienten in einer SS oftmals die einzige Option Cortison zu nehmen, weil die Basismedis fruchtschädigend sind. Du kannst mit Cortison sogar stillen. Ich würde bis nach der Geburt mit den Ausschleichplänen warten. Auf die paar Monate kommt es hierbei nicht an, Wundheilungsstörungen treten bei der geringen Menge normalerweise auch nicht auf. Ehrlich gesagt verstehe ich deinen Rheumatologen nicht, ist das dein Wunsch oder seiner gewesen, das Cortison auszuschleichen?
Ich nahm in meiner 3. SS durchgehend 5mg Cortison, meine Wundheilung war (nach KS) gut und dem Baby ging es auch gut. Ich bekam zur Geburt hohe Dosen Cortison iv, da in dieser Stresssituation der Körper nicht plötzlich so viel bilden kann, nach der langen Einnahme von Cortison. Ich würde beim Ausschleichen auf Dein Gefühl gehen, lieber langsamer als zu schnell... Ich wusste leider nicht dass dies Probleme bringen kann und habe soeben ein erfolgloses Ausschleichen hinter mir, das fast eine Art Schub auslöste... Alles Gute rulasha
Sorry, aber ich bin ziemlich sicher, dass das Entzugserscheinungen und kein Schub sind, ich glaube, ein bisschen kenne ich mich mittlerweile. Deine Fragen hab ich glaub ich schon im Beitrag vorher ausführlich beantwortet. Gelesen? Ich weiß ja nicht, ob du schonmal mit Rheuma/Kortison entbunden hast, aber nach der Geburt gibt es sowieso ein Hormonchaos, das tendenziell depri sein kann (Babyblues), und dann evtl. über ein Ausschleichen nachzudenken kommt nicht in Frage. Außerdem sind Rheuma und Schübe ja auch immer individuell. Bei mir war es bisher nicht so extrem, dass ich an ein Leben ohne Korti (und Medis) nicht glauben kann. Für das Baby ist es 100% besser, wenn ich vor der Entbindung draußen bin (habe mich beim Neugeborenenfacharzt informiert), auch wenn es kein Drama wäre, wenn ich es nicht schaffe. Aber soweit es eben geht möchte ich das meinem Baby ermöglichen. Hat mich schon viel Überwindung gekostet, die ganze SS durch weiterhin Kortison zu nehmen, aber habe mich an die Anweisung meines Rheumatologen gehalten.
Sag mal gehts noch? Ich habe seit 20 Jahren Rheuma und eine 11 jährige Tochter. Die Frage nach der Entbindung kannst du dir also selbst beantworten.
Himmelfahrtskommando! Was soll so ein Kommentar??? Sorry, aber finde ich völlig übertrieben. Klar kann ich alles mit Kortison machen, auch stillen, aber besser fürs Baby ist eindeutig: ohne Medikamente. Ich finde, man sollte probieren, was geht, ohne sich zu quälen (hilft ja auch keinem). Aber was nach der Entbindung genau passiert weiß keiner. Kann genauso sein, dass alles danach verschwunden ist, so wie es mit einer SS gekommen ist. Aber das hab ich ja oben schon beschrieben. Und ja: Das ist das Konzept von meinem Rheumatologen, der schon zig Schwangere betreut hat und weiß, was er tut, da bin ich mir sehr sicher. Ich denke, er kann meine Situation einschätzen und berät mich in der Richtung, es nach der Entbindung (bis auf eine Stoßtherapie, s.o.) mal ohne Kortison zu probieren.
Danke für den Hinweis "nach Gefühl". Ich versuch das jetzt mal so. Hab mir zwar einen Plan gemacht, damit ich weiß, wo ich im Hinblick auf die Entbindung ungefähr stehe, aber werde dann entscheiden, je nachdem wie es sich anfühlt. Allerdings versuche ich es ohne "Rauf-runter-Wechsel", denn da hab ich das Gefühl, dass mich das fertig gemacht hat (vielleicht ein falsches Gefühl, vielleicht lags ja nur an dem großen Schritt). Mal sehen wie weit ich komme.
Danke für deine geschilderten "Op-Erfahrungen". Macht Mut. Ich bin jetzt wieder hoch auf 4,5mg und versuche es mal mit alle paar Tage langsam runter. Mein Doc meinte, alle 2 Wochen 1mg runter. Habe aber selbst beschlossen, in 0,5mg Schritten runterzugehen und entscheide dann spontan, wie es sich anfühlt. Ich hab das Kortison ja nur ein halbes Jahr genommen, also hoffe ich noch, dass es in diesem Tempo geht. Du hast nimmst das doch sicher schon länger, oder?