Rheuma typbedingt?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von Julius, 12. Januar 2002.

  1. Sybille

    Sybille Guest

    Hallo Julius,
    ich freue mich über diese Diskussion, denn auch ich (seit 6 Jahren cP) bin auch auf der Suche nach den Auslösern für meine Krankheit und habe die gleiche Einstellung wie du, wobei es sicher nicht für alle Rheumatiker zutrifft. Es gibt da eine sehr interessante Lektüre, die ich dir empfehlen möchte: Dr. R. Dahlke "Krankheit als Weg". Dort beschreibt er die Charakteristik der Rheumakranken ganz ähnlich wie du. Ich finde, dass es ein ganz neuer und guter Ansatzpunkt ist, an sich zu arbeiten und sich zu verändern und auch meine Krankheit anzugehen. Ich habe übrigens auch schon bei anderen Autoren gelesen, dass gerade Angst, Sorgen, verdrängte Wut und Stress viele körperliche Leiden verursachen können. Und ich kann dies für mich allemal bestätigen. Ich habe in den letzten Monaten dahingehend eine Menge Erkenntnisse für mich gesammelt und auch vieles umgesetzt. Tatsache ist, dass meine CRP-Werte jetzt schon 1 Jahr negativ waren und ich wenig Beschwerden hatte. Ich glaube, dass ich für mich den richtigen Weg gefunden habe!!
    Euch wünsche ich alles Gute!
    Herzlichst
    Sybille
     
  2. Tanja E.

    Tanja E. Guest

    Hallo Julius,

    Die Meinungen gehen doch sehr auseinander sodass man wohl keine einheitliche Regel aufstellen kann.
    Ich habe auch 6 Jahr als Krankenschwester gearbeitet, mich dann zur Umwelttechnikerin umschulen lassen und bekam nachdem ich nun 1,5 Jahre in diesem Job arbeite einen M. Bechterew.

    Zu deinen Vermutungen:
    - wer hatte schon eine wirklich glückliche, problemlose Kindheit ???
    - jeder hat aus der Kindheit ein Päckchen das er mit sich herumtragen muss
    - bei vielen Rheumatischen Erkrankungen gibt es auch genetische Veranlagungen, die der eine nun mitbekommt, der andere nicht
    - so komplex wie der körper reagiert, was wissen wir heute denn wie sich bestimmte Stoffe in Nahrungsmittel, Elektrosmog, Vitaminmangel, Konservierungsstoffe, genetisch veränderte Lebensmittel usw. auswirken ?? (klar jetzt kommt das Argument Rheuma gibt schon ewig, schon 2 Tausend vor Christus gab es Bechterew Kranke, aber was wissen wir was die Leute dort gegessen haben....)

    ich denke auch dass die im Gesundheitswesen tätigen (was ja meistens auch überwiegend Frauen sind) eher bereit sind ihre Krankheit anzugehen, Lösungen suchen wie sie damit umgehen können (Selbsthilfegruppen, Therapiegruppen), es öffentlicher machen als Männer (mein Bruder hat auch MB, der versucht es einfach zu verdrängen).

    Dass Stress die Symptome verschlimmert, habe ich erst vor ein paar Tagen selber erleben können, aber als Krankheitsauslöser, das kann ich nicht bestätigen, dann hätte ich schon früher MB bekommen müssen.

    Trotzdem finde ich die Diskussion sehr gut und hab die einzelnen Beiträge mit Spannung verfolgt.

    Viele grüsse
    Tanja E.
     
  3. Nele

    Nele Guest

    @simi: das hätte man auch ein wenig freundlicher formulieren können, meinst du nicht auch??

    @justy:
    ich bin zwar nicht jemand, der sich viel mit psychodingen beschäftigt und ständig die sensitive raushängen lässt,
    aber das eine seele, die ständig und über langem zeitraum unter extremen belastungen steht, sich irgendwann bemerkbar macht, sei es durch psychische erkrankungen oder auf den körper aufschlägt ist sogar bewiesen.

    in meinem fall haben veranlagung (mehrerer familienmitglieder haben cp) und solch ein stress m.e. sehr wohl zu einem frühzeitigen ausbruch der krankheit geführt.
    ich habe von geburt an unter extremen belastungen gestanden, viel durchmachen müssen und mich immer wieder durchgekämpft, da ich niemanden hatte, der für mich da war, oder meine sorgen irgendwo mal ablassen konnte, musste ich mich mit allem alleine auseinandersetzen.
    irgendwann ist immer ein punkt erreicht, wo es rauskommt....

    nele
     
  4. Nele

    Nele Guest

    Re: Rheuma typbedingt?an nele

    @simi:
    hi,
    nein überlesen habe ich sie nicht, aber deines war ohne jeden weiteren kommentares uns stand so für sich ein wenig sehr aggressiv dar.
    ich muss auch zugeben, dass ich mich nicht durch da ganze forum gewälzt habe, um alles zu lesen.

    für seine taten ist jeder selber verantwortlich, das ist richtig und für meine heutigen fehler mache ich ausser mir ganz bestimmt niemanden verantwortlich, so ich denn auch die möglichkeiten gehabt hätte/habe es anders zu machen, bzw. rechtzeitig zu ändern.

    ich glaube aber dennoch daran, was ich vorhergehend schrieb und bin auch davon überzeugt, dass eine richtig vermurkste kindheit und jugend einen für den rest des lebens zeichnen.
    ich rede von psychoterror, alkoholismus, prügel, missbrauch sexueller natur, mehrfachen vergewaltigungen, allein gelassen sein, niemanden haben und ausser der eigenen stimme, keine weitere zu hören, die sich für mich stark gemacht hätte.

    die veranlagung, war unzweifelhaft da, aber der frühe ausbruch (mit 12 jahren) ist sicherlich auf den seelischen stress, sowie auf zahllose nächte auf der strasse zurückzuführen, um nicht nach hause zu müssen.

    es war immer mein ziel, raus zu kommen, weg von alle dem....
    auch wenn ich die schule erst schmiss, habe ich später weitestgehend das nachgeholt...heute lebe ich das, was man in gutsituierten verhältnissen nennt, nicht reich, aber ich muss auch auf nichts verzichten....

    bei anderen mögen andere faktoren oder andere ursschen dahinter liegen, dass kann ich beim besten willen nicht sagen, ich rede ier nur von meinen ansichten und die müssen nicht mit anderen konform sein.

    nele
     
  5. Ulla

    Ulla Guest

    Re: Rheuma typbedingt?an nele

    Hallo Julius,
    genau über dieses Thema habe ich mir auch schon Gedanken gemacht, und es ist auch mein Ansatzpunkt für eine Heilung. Ich habe Lupus, also eine rheum. Erkrankung. Der Beruf, ich bin Arzthelferin, ist glaube nicht ganz so entscheidend. Entscheidend ist der Typ Mensch und der ist schon so wie Du beschrieben hast. Ich komme aus einem Elternhaus mit 3 älteren Brüdern und einem Vater, der sich sehr "männlich" gab und kaum Gefühle zeigte. Meine Mutter war extrem sensibel und litt, wer glaubt es an einer rheum. Erkrankung, der Sklerodermie, woran sie schließlich auch starb. Ich glaube auch, dass ich einfach nicht gelernt habe, mich für mich adäquat und befriedigend durchzusetzen und dann, später einfach den leichteren Weg des Lächeln und des Angepasstsein und immer so zu tun als wäre alles in Ordnung, aber andererseits alles in sich hineinfressen. Ich war z.B. mit 20 auch magersüchtig (auch eine Autoaggressive Erkrankung). Vor 3 Jahren war ich in Kur und habe genau wie Du die Beobachtung gemacht, dass der Rheumakranke sich gleicht (ich habe mich Krankengymnasten und Therapeuten darüber gesprochen und auch mit Mitpatienten) alle bestätigten mir, dass da schon etwas dran ist. Vielleicht sehen sich die Leugner selbst anders. Wir wissen ja alle, dass wir uns oft völlig anders sehen als andere Menschen. Nun ja, für mich war es jedenfalls der Ansatz, mich zu heilen. Ich habe einen Partner, der Widerspruch fördert, eine starke Ulla will, meine ganze Emotionspalette, die ich gerade mühsam wieder erlerne, hinnimmt. Und so kann ich wieder streiten (ohne schlechtes Gewissen), weinen, mich öffnen (das üben wir noch) Nähe zulassen (auch in Arbeit). Übrigens haben Therapien, die ich vorher gemacht habe nicht gebracht, weil ich meine Rolle so perfekt gespielt habe, dass ich nicht nur mich beschissen habe, sondern auch die Anderen (soviel zum Selbstbildnis). Also, meiner Meinung nach bist Du völlig auf dem richtigen Weg.
    Viele Grüße Ulla
     
  6. gigi

    gigi Guest

    Re: Rheuma typbedingt?an Ulla

    Liebe Ulla,
    meine Biographie ist deiner sehr ähnlich und ich würde mich gerne direkt mit dir austauschen. Hast du Lust? GGuEG@freent.de
     
  7. sina

    sina Guest

    Re: Rheuma typbedingt?an Ulla

    hallo,
    ich bin dipl.-betriebswirtin, hatte eine tolle kindheit, keine probs mit selbstbewusstein, war erfolgreich angestellt, war auch erfolgreich selbstständig und mußte mit meiner cp kapitulieren.
    würde mich aber keiner "strickenden" shg anschließen.
     
  8. Angie

    Angie Guest

    Hallo Julius,
    bin eine Nachzüglerin (u.a. wegen schwerer Beschwerden in letzter Zeit) und habe jetzt auch nicht die anderen Postings gelesen.
    Ich kann Dir nur sagen, dass ich zumindest, was das Elternhaus betrifft, in das Raster geradezu perfekt reinpasse. Ich wurde sozusagen "schmerzfrei dressiert", musste mir die "Liebe" meiner Eltern immer durch besondere Leistungen verdienen und habe bis heute riesige Probleme mit meinem Selbstwertgefühl. Ebenso neige ich stark zu Selbstaggressionen, und zwar seit frühester Kindheit (Haare ausreissen, schlitzen mit dem Messer, mit dem Kopf gegen die Wand schlagen usw.), zudem bin ich schwer depressiv und nehme täglich Medikamente, um "normal" leben zu können.
    In einem Punkt muss ich Dir allerdings widersprechen: Ich selbst war rund 15 Jahre lang erfolgreich selbständig, und keiner meiner Kunden wäre aber auch nur im Ansatz auf die Idee gekommen, ich könnte ein Selbstwertproblem haben, ganz im Gegenteil. In anderen selbständigen oder leitenden Positionen ist es genau das gleiche. Unsereins weiß sich nämlich sehr gut zu tarnen, eine Strategie, die nicht nur ich gelernt habe.
    Aber irgendwann kommt unweigerlich der große Zusammenbruch, meistens im Zusammenhang mit einem einschneidenden Ereignis, der einen dann zwingt, einiges im eigenen Leben zu verändern, weil der Bluff auf Dauer nicht funktionieren kann, ohne gesundheitliche Probleme zu riskieren. Nun, ich hatte das bedauerlicherweise zu spät kapiert, versuche aber wenigstens jetzt, das Beste aus der Situation zu machen.
    Liebe Grüße von Angie
     
  9. Ann-Kathrin

    Ann-Kathrin Guest

    Also naja,

    ich bin eine "Von Natur aus" fröhliche, selbstbewußte und zufriedene Person mit einer absolut tollen Kindheit (intaktes Familienleben mit Geschwistern auf dem Land), die ihren Lebensweg sowohl beruflich als auch privat glücklich umsetzen konnte - aber warum hab ich dann Rheuma?

    Na sowas....

    meine Psyche war immer schon gefestigt (kleine Cortison-Mopsbacken-Durchhänger mal ausser Acht gelassen ;-), ich hatte keine Lebenskrisen zu bewältigen, ich hatte keinen übermässigen Stress - aber eine Hepatitis-B - Impfung und eine Eppstein-Barr-Infektion.

    Ich denke man kann das nicht so einspurig sehen wie du das machst.
     
  10. Nele

    Nele Guest

    @ann-kathrin:

    und genau deshalb wird es wohl nie gleiche ursachen haben, weswegen einer erkrankt und der andere nicht.
    mein bruder, der ja im gleichen umfeld aufwuchs ist kerngsund und hochleistungssportler...eine allgemeingültige aussage lässt sich da nicht fassen und sicherlich auch gar nicht möglich.

    nele
     
  11. danny

    danny Guest

    also ich kann dazu sagen:

    meine cp ist durch einen massiven sturz auf die knie (mit ca. 11 jahren) ausgelöst worden. ich denke, man hat die krankheit einfach in sich, und irgendwann bricht sie aus, da können die komischsten zeitpunkte "dran schuld" sein.

    schmerzfreie tage
    danny

    p.s. ich finde es trotzdem toll, dass ein mann, der gesund ist, sich infos über die krankheit seiner frau holt
     
  12. danny

    danny Guest

    achso: ich bin wirtschaftsassistentin und habe schon in vielen firmen als assistentin der geschäftsleitung und des managements gearbeitet. in dieser beruflichen stellung kommt man ohne selbstbewußtsein nicht sehr weit......
     
  13. Ina

    Ina Guest

    Oh weh

    Lieber Julius,

    du kennst nur Menschen aus Sozialberufen mit rheumatischen Erkrankungen? Da kann ich Abhilfe schaffe:

    Mein Vater, Diplomchemiker --> Gicht
    Meine Mutter, Diplomchemikerin --> cP
    Ich, Textilingeniuerin --> Hyperurekämie, und irgendwas nicht nachgewiesenes.

    Eine fundierte Recherche steht jedem Jornalisten gut zu Gesicht!

    Herzliche Grüße, Ina
     
  14. Ann-Kathrin

    Ann-Kathrin Guest

    Re: Oh weh

    tja - da muss ich anfügen:

    Ich bin halbfertiger Diplom-Sozialpädagoge ... da keiner der anderen angegebenen Gründe Ursache für mein Rheuma sein kann, muss DAS wohl der Grund sein...

    *grins*

    ak
     
  15. Jacqueline_s

    Jacqueline_s Neues Mitglied

    Registriert seit:
    9. Mai 2007
    Beiträge:
    1
    Hallo Julius,

    ich bin selbst an Rheuma (Polyarthritis) erkrankt und seit einem Jahr, mit viel Erfolg, in psychologischer Behandlung. Meine Schmerzzustände haben sich von anfangs extrem stark (viel Cortison und Diclo) bis heute leicht (6 mg Cortison um 2 Uhr nachts) gebessert. Die Veränderung vollzog sich langsam und kontinuierlich, es war kein Blitzerfolg. Bei der psychotherpeutische Behandlung handelt es sich nicht um Schmerz- oder Krankheitsbewältigung sondern um eine Verhaltstherapie. Hinzu kam eine umfangreiche Naturheilkundliche Therapie (TCM, Ernährung, Yoga, Selbsthypnose...), die ich noch heute anwende.

    Für mehr Information kann ich dir folgenden Link empfehlen

    http://bibliothek.wz-berlin.de/pdf/1996/p96-204.pdf

    es handelt sich hierbei um einen Aufsatz „Rheuma und Psyche“ .

    Viele Grüße Jacqueline
     
  16. kathyB

    kathyB Realistin

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    Oberbayern
    ganz langsam julius...


    gruss


    kathy
     
  17. Lilly

    Lilly offline

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    30. April 2003
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    5.184
    ... ich weis nicht, ob julius euch noch antworten wird - der beitrag ist aus 2002.... ;)
     
  18. kathyB

    kathyB Realistin

    Registriert seit:
    14. Juli 2007
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    448
    Ort:
    Oberbayern
    oh shit............


    das ist mir im eifer des gefechtes völlig entgangen... eieiieieiieieiieiiiiii ;)

    aber vielleicht kann man das thema aufwärmen..... ich finde es nämlich mächtig interessant.

    ausserdem *hust* schrieb die tage jemand etwas von antworten nach 6 jahren .......

    gruss

    kathy
     
  19. Marie2

    Marie2 nobody is perfect ;)

    Registriert seit:
    30. April 2003
    Beiträge:
    8.548
    Ort:
    entenhausen

    und der link ist von 1996..........

    seitdem hat sich unendlich viel getan.
    vieles dazu kann man bequem auf der startseite nachlesen.

    negativ zu bewerten ist, dass der link-beitrag
    gänzlich unkritisch von rheuma spricht, ohne selbst in den überschriften auf die unterscheidung arthrose /arthrits
    zu achten. man schlage mich, wenns nicht stimmt...:o

    gruss marie



     
  20. kathyB

    kathyB Realistin

    Registriert seit:
    14. Juli 2007
    Beiträge:
    448
    Ort:
    Oberbayern
    mea culpa....

    ich stolpere noch etwas unkoordiniert rum hier im forum..... und kommentiere, was ich interessant finde.
    nur lesen ist mir zuwenig..... also kann es passieren, dass ich uraltes ausgrabe :)
    nur weil es alt ist..... ist es nicht weniger *aktuell*.

    nach wie vor bin ICH der meinung, dass kraftsport für menschen wie mich (!!) tödlich ist, da ich seit jahren die erfahrung mache, dass ich bei grösserer ---nicht mal GROSSER......belastung sofort probleme bekomme.
    meine gelenke beginnen zu schmerzen, zu krampfen und dann zu schwächeln.
    langsam aufbauen ist kein argument.... da schon das nicht weiter möglich ist.
    zum glück habe ich eine relativ gute grundkondition, da ich nie ein auto hatte und alles immer zu fuss erledigte.
    trotzdem erschlägt mich jede hantel..... wortwörtlich und im übertragenen sinn.
    und an schlechten tagen... bin ich froh, wenn ich die berühmte *tasse* halten kann.

    gruss

    kathy


     
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