Überstunden????

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von elbereth, 12. März 2007.

  1. elbereth

    elbereth Neues Mitglied

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    Hallo,

    brauche mal einen Rat von Euch.
    Mein Chef hat für unsere Abteilung Überstunden angeordnet. Angedacht sind mindestens 1-2 Stunden
    Mehrarbeit pro Tag um die Rückstände div. Kollegen mit
    aufzuarbeiten:eek: . Zusätzlich bekommen wir für diese Woche 3 Kollegen aus anderen Abteilungen zur Unterstützung. Aufgrund dessen, daß ich nur Teilzeit
    arbeite (20Std/Woche) würde das für mich einen Mehraufwand von mind.25-50% an Arbeitsstunden bedeuten. Abgesehen davon bin ich, wie auch 2 weitere Kollegen unserer Abteilung, Schwerbehindert (bei mir sind es 60%).
    Muß ich diese Stunden ableisten?
    Ich arbeite momentan bereits jeden Tag 20-40Min. länger (unbezahlt!), da ich sonst meine eigene Arbeit nicht schaffe. Nun sollen wir alle noch mehr zusätzliche Stunden leisten unter der "Androhung" man würde das
    Engagement von jedem voraussetzen und genauestens
    beobachten.
    Ich weiß gar nicht wie ich das schaffen soll. Bin momentan mit den 20 Std pro Woche bereits überfordert. Abgesehen davon, daß ich 2 Kinder habe, die versorgt werden müssen und in der Regel gegen
    12.40Uhr zu Hause sind. Meine reguläre Arbeitszeit ist von 8.00 bis 12.00Uhr, kann mich allerdings nicht erinnern jemals um 12.00 aus dem Büro gekommen zu sein. Oft stehen die Kids schon vor der Tür, wenn ich nach Hause komme (Fahrtzeit ca. 15Min.).
    Könnt Ihr mir sagen wie ich mich hier verhalten soll?
    Arbeitsrechtlich habe ich mich bereits informiert und da
    ein paar Lücken aufgetan(z.B. muß hier erst der Betriebsrat zustimmen, was er meines Wissens nach nicht hat). Mich würde interessieren ob es diesbzgl. auch eine Regelung im Behindertengesetz gibt.
    Vielen Dank für Eure Hilfe.

    Gruß

    Elbereth
     
  2. lexxus

    lexxus Aktives Mitglied

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    hallo elbereth,

    guck dir mal den folgenden link an: http://www.schwbv.de/mehrarbeit.html

    so wie ich das da verstehe sind schwerbehinderte von mehrarbeit ausgenommen bzw. können das ablehnen. wenn man weiter unten liest, kommt allerdings der fall eines arbeitnehmers dem gekündigt wurde, weil die mehrarbeit zumutbar war. ich denke aber in deinem fall, wo du eh schon täglich länger arbeitest, hast du das gute recht, eine zusätzliche mehrarbeit abzulehen.

    lieben gruß
    lexxus
     
  3. Lilly

    Lilly offline

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    hallo,

    wie ich es verstanden habe, kann er dir aus 2 gründen keine überstunden anordnen:

    du bist eine teilzeitkraft (aus gesundheitlichen gründen??)
    und behindert

     
  4. Rosarot

    Rosarot trägt keine Brille ... ;)

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    Hallo Elbereth,

    eine schwierige Situation, die sich vielleicht ganz einfach lösen lässt. Zeige Deinen guten Willen, indem Du Dich "freiwillig" meldest, pro Tag eine halbe Stunde länger zu arbeiten – mehr ist Dir ja gar nicht möglich, wegen Deinen Kindern ...

    Es ist wohl eine Frage der Formulierung, wie Du Deinem Chef den Wind aus den Segeln nehmen könntest - denn was nützt es Dich, im Recht zu sein, wenn er Dich auf dem Kicker hat ... Ich würde also alsbald sein Büro stürmen und mit ihm reden.

    Beispielsweise: "Sie wissen ja, dass ich aufgrund meiner Behinderung von Ihrer "Anordnung" sowieso nicht betroffen bin - inwieweit, darüber kann Ihnen sicher unser Betriebsrat Auskunft geben - aber, ich arbeite natürlich im Rahmen meiner Möglichkeiten täglich eine halbe Stunde länger, aber dann muss ich mich sputen, da meine Kinder dann nachhause kommen und alleine vor der Tür stehen."

    Ich drücke die Daumen, dass Du den richtigen Ton erwischst.

    Rosarot
     
  5. Kira73

    Kira73 Uveitispapst

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    Hallo,

    als Schwerbehinderte musst du keine Überstunden machen. Mir ist das vom Betriebsrat mitgeteilt worden als auffiel, dass ich i.d.R. immer mitziehe wenn welche anstehen.

    Wenn du aber nicht mitmachst denke daran, dass du kein Stein im Brett der meisten Kollegen haben wirst.

    Zumindest unterschwellig ist der Neid über zusätzlichen Urlaub und mehr Urlaubsgeld sowieso vorhanden. Sie werden das sicher so aufnehmen, als ob du schon wieder bevorzugt wirst.

    Ich weiß, so ist das nicht, doch dieser Nachteilsausgleich ist Wortspielrei. Das einzige was im Job zählt ist wer die Maloche an den Hacken hat. Zu 99% ist sich doch jeder sich selbst der nächste. Und wenn du nicht länger machst werden sie meinen sie arbeiten für dich mit. Niemand wird zuerst auf den Chef motzen, weil du greifbar bist.

    Viel Glück dabei.
    Kira
     
  6. Jürgen

    Jürgen Aktives Mitglied

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    Rheinbach
    Hallo Kira,

    Du schreibst "Zumindest unterschwellig ist der Neid über zusätzlichen Urlaub und mehr Urlaubsgeld sowieso vorhanden". Habe ich was verpaßt? Wieso bekommt man mehr Urlaubsgeld?

    Viele Grüße
    Jürgen
     
  7. Kira73

    Kira73 Uveitispapst

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    mehr Urlaubsgeld

    Hallo Jürgen,

    ich glaub nicht dass du was verpasst hast.
    Ich hab mich sicher wieder undeutlich ausgedrückt.

    Ich wollte sagen wenn du 5 Tage mehr Urlaub bekommst, als Nachteilsausgleich, bekommst du für diese Tage ja jeweils auch Urlaubsgeld.
    Das wird ja anhand der Gesammturlaubstage für das jeweilige Jahr berechnet und ist keine Pauschalsumme.

    Besser verständlich?

    Viele Grüße
    Kira

    P.S. heute kam das leidige Thema grad mal wieder auf den Tisch :o ,
    habs den Kollegen aber gezeigt *Boxhandschuhewiederauszieh* :D
     
  8. kukana

    kukana in memoriam †

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    Wir haben bei uns aber auch schon einen *gegenteiligen* Fall gehabt, schwerbehindert und machte *freiwillig* Überstd. die ja auch bezahlt werden mussten und der Betriebsrat schritt nicht ein.
    Gibt halt Leute die unersetzlich sind :( aber dann meckern wenn andere mal krank werden.... Aber ich glaub solche Fälle wirds wohl in allen Firmen geben.
     
  9. elbereth

    elbereth Neues Mitglied

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    Hallo,

    vielen Dank für Eure zahlreichen Antworten.
    Ihr habt mir sehr weitergeholfen. War heute beim Chef.
    Habe ihm versucht deutlich zu machen, daß ich nach meinen Möglichkeiten die Kollegen unterstützen werde(was ich schon seit längerem tue, was ihm aber nicht bekannt war), daß ich aber nicht die zusätzlichen 1-2 Stunden jeden Tag zu leisten im Stande bin. Zum einen aus gesundheitlichen Gründen, zum anderen aus organisatorischen Gründen (wegen der Kinder). Habe mir ihm vereinbart, daß ich diese Woche an 2 Tagen
    jeweils 5-6 Stunden arbeiten kann (Kinder werden dann von Oma versorgt) und an den anderen Tagen etwa 1/2 Std. mehr, sofern meine Tagesform es zuläßt (im Moment starke Rückenschmerzen und rechte Hand ist übel dran). Er war der Meinung ich sollte mich nicht übernehmen und dann am Ende für länger ausfallen, damit sei ihm schließlich auch nicht gedient.
    Puh!!! Hab ich einen Schiß vor diesem Gespräch gehabt.
    Habe deshalb die halbe Nacht nicht geschlafen.
    Hoffe die nächste wird dann etwas besser. Habe zumindest jetzt das Gefühl meinen guten Willen gezeigt zu haben und nicht hinterher als "Drückeberger" dazustehen für den Fall, daß ich meine "Soll"-Stunden nicht schaffe. Bin jetzt wenigstens ein bischen ruhiger.
    Vielen Dank nochmal und

    liebe Grüße

    Elbereth
     
  10. Rosarot

    Rosarot trägt keine Brille ... ;)

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    Ist doch gut gelaufen Elbereth - es heißt ja nicht umsonst:
    (ein wohlüberleger) Angriff ist die beste Verteidigung.

    Schööönen Tag und das die Rückstände bald aufgearbeitet sind!
    Rosarot
     
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