MTX bei COPD/Emphysem?

Dieses Thema im Forum "Klassische langwirksame Antirheumatika" wurde erstellt von Claudia1965, 7. November 2024.

  1. Claudia1965

    Claudia1965 Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    1. Februar 2011
    Beiträge:
    457
    Ort:
    Meerbusch
    Hallo Ihr Lieben
    Ich hab mal ne Frage. Nimmt einer von euch MTX (15mg) bei einer bestehenden Lungenerkrankung COPD/Emphysem?

    Der Hintergrund ist, das ich das Gefühl habe meine Lungenwerte verschlechtern sich rapide, obwohl ich nicht rauche, mich ausreichend bewege etc. und nach meinem Empfinden hat das mit dem MTX zu tun. Leider reicht Kevzara nicht aus um mich vom Kortison wegzubekommen, und 7,5mg MTX leider auch nicht, daher nehme ich nun wieder 15mg, wenigstens solange bis ich vom Kortison weg bin, was mir eine Fettleber und Fettpankreas beschert hat :(
    Ich bin total verzweifelt und weiß nicht mehr weiter. Hinzu kommt das in der Rheumaklinik ständig Ärzte aufhören und es sind immer die Guten..nun bin ich an eine geraten, die sich für nix interessiert als für Rheuma, wenn ich ihr sage das ich ein bestimmtes Biologika nicht nehmen darf eben wegen meiner Lungenprobleme, wischt sie meine Bedenken fort. Ich bin nun einmal multimorbid und ich weiß das ich nur die Wahl zwischen Pest un Cholera habe, aber meine Lunge macht mir gerade echt Angst und Sorge. Im Januar habe ich eine Termin beim Lungenfacharzt, ich fürchte nur der kann mit meiner rheumatischen Erkrankung und Medikation ebenso wenig anfangen, wie meine Kardiologin oder meine Rheumatologin mit meiner Lungenerkrankung. Ich krieg noch die Krise.
     
  2. PiRi

    PiRi IG-Mitglied

    Registriert seit:
    27. September 2006
    Beiträge:
    12.922
    Ort:
    Herne
    Ich habe auch ein Lungenemphysem und habe etwa 10 Jahre, vielleicht auch mehr, MTX genommen. Jetzt kein MTX mehr. Der Lungendok hat mir nix davon gesagt, dass das eine was mit dem anderen zu tun hat.
     
  3. Heike68

    Heike68 Moderatorin

    Registriert seit:
    8. Juli 2012
    Beiträge:
    7.019
    Ort:
    NRW/Rheinland
    Mal abgesehen davon, dass MTX eine Pneunomie auslösen kann, meine ich mal gelesen zu haben, dass es eher einen positiven Effekt auf die COPD haben könne und inzwischen auch Studien vorliegen, dass MTX keinen Einfluss auf die grundsätzliche Lungengesundheit hat.

    Da kann aber @Schleiereule sicher mehr zu sagen.
     
  4. Chrissi50

    Chrissi50 Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    29. November 2016
    Beiträge:
    12.184
    Ort:
    Nähe Ffm
    Ich hab COPD/-Asthma überlappend, und hab zu Beginn der MTX-Behandlung nochmal eine Röntgenaufnahme gebraucht, weils kurz schlechter wurde und dies eine nicht erwünschte Nebenwirkung von MTX sein könnte.
    War aber Fehlalarm, und seitdem ist alles ok, denn es war eine Unverträglichkeit der Trägerstoffe der Grippe- bzw. Pneumokokkenimpfung.
     
  5. Claudia1965

    Claudia1965 Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    1. Februar 2011
    Beiträge:
    457
    Ort:
    Meerbusch
    Ok bis hierhin schon mal lieben Dank für eure schnellen Antworten :)
    @Heike68
    Ja so hab ich das auch gelesen mal irgendwann, aber eben auch das es lungentoxisch sein soll.

    Und du hattest auch keine vermehrten Probleme mit deiner Lunge als du MTX genommen hast?
     
  6. Claudia1965

    Claudia1965 Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    1. Februar 2011
    Beiträge:
    457
    Ort:
    Meerbusch
    Gut, ich hoffe sie liest das und schreibt noch was dazu :)
     
  7. Heike68

    Heike68 Moderatorin

    Registriert seit:
    8. Juli 2012
    Beiträge:
    7.019
    Ort:
    NRW/Rheinland
    Kann aber ein paar Tage dauern, da sie derzeit unterwegs ist :)
     
  8. PiRi

    PiRi IG-Mitglied

    Registriert seit:
    27. September 2006
    Beiträge:
    12.922
    Ort:
    Herne
    Claudia1965,
    Nö, hatte keine Probleme.
     
  9. Claudia1965

    Claudia1965 Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    1. Februar 2011
    Beiträge:
    457
    Ort:
    Meerbusch
    Danke :) Das ist ja schon mal gut zu lesen!

    @Heike68
    Macht nix, eilt ja nicht :)
     
  10. sentens

    sentens Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    20. August 2022
    Beiträge:
    1.065
    Hallo Claudia
    Diese "Intuition" würde ich bei der bevorstehenden lungenfachärztlichen Untersuchung mitteilen, Claudia.

    Auch wenn andere Fachärzte möglicherweise nicht allzuviel mit rheum. Erkrankungen und Medikationen anfangen können,
    ist mir aus Eigenerfahrung bekannt, dass ab dem Zeitpunkt, wo die unterschiedlichen Fachärzte,
    Kenntnis (mittels rheum. Ambulanzbericht/Labor) von der Diagnose: system. Sklerose und Mischkollagenose erhielten,
    "ein offenes Ohr" für die vorherrschenden Symptome und die medikamentöse Behandlung hatten.
    Bezüglich des damals vom Rheumafacharzt schriftlich empfohlenen Ebetrexat (MTX) mit Einnahmeplan,
    entdeckte ich bei den Gegenanzeigen (also beim Abschnitt: "Darf-nicht-eingenommen-werden: bei ...)
    den Hinweis, weshalb ich keinesfalls damit starten kann ...!
    Weiteres konnte ich beim Abschnitt "Lungenfunktion" lesen und klärte den Sachverhalt zunächst
    mit meinem Hausarzt um meinen Abstand zu dem verordneten Medikament zu begründen.
    Als ich meinen Lungenarzt über diesen Sachverhalt informierte, nahm er den ebenso zur Kenntnis
    und vermerkte die rheum. Diagnose im Befund.
    Ein Jahr später bestätigte ein Rheumatologe, dass dieses Medikament für mich nicht in Frage kommt.

    Deshalb kann ich nur dazu raten, mit dem Lungen-Facharzt zu besprechen, wenn sich Veränderungen
    oder Auffälligkeiten zeigen.
    Welche Ursache diese haben, wird sich für Dich hoffentlich klären können, Claudia.
     
    #10 7. November 2024
    Zuletzt bearbeitet: 7. November 2024
  11. Claudia1965

    Claudia1965 Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    1. Februar 2011
    Beiträge:
    457
    Ort:
    Meerbusch
    Das werde ich auf jedenfall machen, lieben Dank für deine Antwort :)
    Ja ich hoffe das es sich klären wird. Ich hab halt Angst das ich MTX nicht mehr nehmen darf, denn das ist das einzige was gerade noch hilft :(
    Ich werde berichten...
     
  12. sentens

    sentens Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    20. August 2022
    Beiträge:
    1.065
    Ja, bitteschön ...
    Nun mal sehen, ob das Untersuchungs-Ergebnis überhaupt auf einen Zusammenhang
    mit dem Medikament schließen lässt, Claudia.
    Leider verschlechtern sich chron. Lungenerkrankungen auch durch andere Ursachen.

    Gute Besserung wünsch' ich Dir jedenfalls ... Rose.kl..png
     
  13. Claudia1965

    Claudia1965 Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    1. Februar 2011
    Beiträge:
    457
    Ort:
    Meerbusch
    Vielen Dank!:)
     
  14. Schleiereule

    Schleiereule Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    1. Februar 2023
    Beiträge:
    1.259

    Es gibt tatsächlich Studien, die belegen, dass MTX auf den Verlauf rheumatischer Erkrankungen auch im Hinblick auf den Lungenzustand günstig wirken kann. Mir persönlich ist ein äußerst positiver Verlauf auf eine (frühe) Lungenbeteiligung einer systemischen Sklerose (beginnende Lungenfibrose) bekannt. Diese konnte komplett gestoppt werden.

    Was immer wieder herumgeistert (und auch aufgeklärt werden muss), ist die sogenannte MTX-Pneumonitis, eine Art "Entzündung" des Lungengewebes ohne Beteiligung von Erregern, die durchaus bedrohlich werden kann. Zugegeben ist das Geschehen nicht ganz trivial und nur mittels einer erweiterten Diagnostik dingfest zu machen, dafür aber auch deutlich seltener als befürchtet (mir ist ein einziger Fall begegnet).
    Davor Angst zu haben, hat sich als in fast allen Fällen unbegründet herausgestellt.

    Was die COPD angeht: ich kann mir vorstellen, dass die entzündliche (nicht infektiöse!) Komponente von MTX beeinflusst werden kann, schließlich hilft gegen die Entzündung ja auch Cortison; ich bin aber nicht sicher, ob es dazu belastbare Daten gibt. Die COPD selbst ist ja eine Erkrankung mit vielen Aspekten; die meisten Fälle dürften nikotinbedingt sein, in einigen Fällen gibt es genetische Faktoren.

    Das Wort COPD beschreibt streng genommen ja nur, was geschieht, und sagt nichts über die Ursachen: die Bronchien "verkrampfen" sich immer wieder oder dauerhaft (C wie chronisch, O wie Obstruktion) und bedingen somit eine verminderte Abgabe der Ausatemluft mit einem Anstieg der CO2-Konzentration (Hyperkapnie) und einer Überblähung der Lunge. Durch das vermehrte "Totraumvolumen" mit vermindertem Austausch gegen Frischluft folgt meist auch eine verminderte Sauerstoffkonzentration im Blut. Passiert übrigens auch bei Asthma bronchiale - mit anderen Ursachen und nicht immer chronisch.
    P wie Pulmonal = die Lunge betreffend und D wie Disease = Erkrankung.
    Kurz: chronisch verlegende Lungenerkrankung.


    Wenn das zuviel "Geschwafel" war, lösche ich es auch gerne wieder.....
     
  15. Chrissi50

    Chrissi50 Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    29. November 2016
    Beiträge:
    12.184
    Ort:
    Nähe Ffm
    Danke für diese Info.
     
  16. PiRi

    PiRi IG-Mitglied

    Registriert seit:
    27. September 2006
    Beiträge:
    12.922
    Ort:
    Herne
    Nee, Eulchen, war nicht zuviel Geschwafel.
    Habe auch ein Emphysem und habe MTX bekommen. Nun weiss ich nicht, ob ich das dem Lungenarzt gesagt hab, dass ich es nicht mehr nehme. Irgendwas war nämlich anders bei der Untersuchung, habe nur, mal wieder, nicht alles verstanden.
    Der nuschelte so.
     
  17. sentens

    sentens Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    20. August 2022
    Beiträge:
    1.065
    Hallo und Dankeschön für Deine Erläuterungen @Schleiereule.
     
  18. Claudia1965

    Claudia1965 Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    1. Februar 2011
    Beiträge:
    457
    Ort:
    Meerbusch
    Danke für die Info, sowas hab ich lesen wollen :) Der Rest war mir bekannt, trotzdem Danke für die ausführliche Erklärung, ich lese ja nicht alleine hier :)
    Ich werde auf jedenfall meinen (neuen) Lungenfacharzt im Januar darauf hinweisen. Gerade morgens hab ich beim Gassi gehen neuerdings extreme Atemnot, eventuell brauche ich auch ein anderes Inhalationsspray (zur Zeit Spiolto). Mir macht halt Sorgen das es innerhalb von sehr kurzer Zeit immer schlechter wird, obwohl ich eben alles mache um es wenigstens auf gutem Level zu halten. Anderen gelingt das, mir nicht :( Geraucht hab ich schon seit 11 Jahren nicht mehr und vor der Diagnose sieben Jahre nicht. Natürlich hat das rauchen mir nicht geholfen, aber laut Pneumologe ist es halt die rheumatische Erkrankung die es zum Ausbruch brachte. (Entzündungen etc.) Ich hab halt eine sehr progressiv aggressiv verlaufende Erkrankung. In einem Forum für Lungenerkrankungen lese ich viel mit (obwohl das manchmal wirklich verängstigt) da sind einige die Rheuma haben und anschliessend COPD und Emphysem entwickelten, und das sind nicht ausschliesslich ehemalige Raucher.
    Naja mal sehen was der neue Pneumologe zu erzählen hat...nochmal Danke an alle!
     
  19. Claudia1965

    Claudia1965 Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    1. Februar 2011
    Beiträge:
    457
    Ort:
    Meerbusch
    Wollte nur kurz berichten das ich im Krankenhaus bin seit Sonntag. Atemnot wurde immer schlimmer. CT hat ergeben das ich Rheumaknoten auf der Lunge habe, MTX fällt ab sofort weg. Allerdings kommt davon nicht die Atemnot. Ich hoffe die übersehen hier nichts.
    Trotz 3 ltr Sauerstoff geht die Sauerstoffsättigung nicht hoch...ich hab große Angst das mir das MTX die Lunge noch mehr geschädigt hat.
    Drückt mir mal die Daumen bitte.
     
  20. Hibiskus14

    Hibiskus14 Bekanntes Mitglied

    Registriert seit:
    2. Juni 2014
    Beiträge:
    8.026
    Ich drücke mal kräftig, dass es nicht so schlimm ist und man dir gut helfen kann.

    Lungenprobleme sind absoluter Mist.
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies. Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden