Ich habe einen Hörverlust von 50 und 80 %, aber das soll nicht vom Rheuma kommen, sondern vom Quensyl, ebenso wie eine Retinopathie. Die sind auch mit einem Highend- Hörgerät nicht vollkommen ausgleichbar. Aber ich will ehrlich sein: Es gibt schlimmeres als schlecht zu hören. In Gesellschaften ist es unangenehm. Es ist unschön wenn alle gleichzeitig sprechen oder wenn jemand sich über mich hinweg unterhält, also zb. links neben mir steht und sich lautstark über mich hinweg unterhält. ( Das machen gerade Ärzte sehr gerne, wenn ich am Schreibtisch sitze und telefoniere. Ist denen auch nicht auszutreiben.) Es ist unschön beim Autofahren, wenn sich ein Rettungswagen mit Blaulicht nähert um heraus zu finden von welcher Seite aus das Blaulicht kommt... Aber für den Rest der Zeit ist es vorteilhaft. Es gibt recht viele Dinge, bei denen ich einfach weitergehe, obwohl ich das schon gehört habe, will heißen: es gibt oft auch nicht viel, dass sich zu hören lohnt. Und die Frage : " Wie bitte ?" hat sich in vielen Situationen besonders im medizinischen Beruf als positiv erwiesen, denn je nachdem wo man arbeitet wird der Umgang immer unschöner: Nicht umsonst haben wir mittlerweile überall den Sicherheitsdienst. Die meisten kommen schon pöbelnd auf die Abteilung. Der Akustiker spricht immer bei dem Erscheinungsbild von einem Knalltrauma... Das hat es definitiv nicht gegeben. Es gibt Voruntersuchungen, die zum Vergleich herhalten können. Der Verlauf war rapide bergab aber nicht SO schnell wie bei einem Knalltrauma. Knall und weg..... gab es nicht ! Ich höre keine laute Musik.. Die Geräuschkulisse auf einer Station in einer der Privatkliniken ist verhältnismäßig hoch. ( man sollte es nicht glauben) Mein Hörgerät zeichnet neben einigen Besonderheiten wie zb. Vorhofflimmern, auch die stattgefundene Lautstärke auf, löst einen Sturzalarm aus und übersetzt 37 Sprachen simultan, usw. Es erinnert an Medikamenteneinnahmen, ich kann mir alles was ich mal schnell wissen möchte ins Ohr hineinflüstern lasse,. usw. usw. Eigentlich war das Leben ohne Hörgeräte Schwerer.
Das beste am Hörgerät ist der Abstellknopf.. Wenn ich nicht mag, dann fungiert es wie ein Ohrstöpsel.... DAS ist Luxus pur. Ganz taub möchte ich natürlich auch nicht sein.... Aber es gibt schlimmeres als schwerhörig.... Schwerhörig sind sehr viele Menschen die eigentlich sehr gut hören können ebenfalls, die verstehen trotzdem nicht was gesagt wird.... ( oops ) ..
Da hast du recht, aber Schwerhörigkeit sollte man nicht unterschätzen, man weiß ja mittlerweile, dass Schwerhörigkeit die Entwicklung einer Demenz fördern kann und die will man ja auch nicht unbedingt haben.
Daran kann man als Schwerhöriger nicht unbedingt viel ändern. Es gibt aber selten Erkrankungen, die auch Vorteile haben.
also ich bin noch nicht mal in Rente und habe seit einem Jahr Hörgeräte und bin mittlerweile sehr froh darüber! Wenns nach dem ersten HNO gegangen wäre, hätte ich wahrscheinlich heute noch keine- aber zum Glück bin ich kurz danach zum Binder gegangen- die haben einen genialen Service- der Hörtest zeigte, d a s s ich sehr wohl Hörgeräte von der KK bezuschusst bekomme. Ich wollte sowas nicht ! Konnte verschiedene Geräte lange ausführlich testen und war schockiert, wie viel besser ich damit höre als ohne (das ist bei der Arbeit sehr wichtig!) Nun denn, ich kann fast nicht mehr ohne- es fehlt mir was - wie die Brille- und es ist auch klug, nicht zu lange zu warten, weil die Eingewöhnung sonst viel schwerer ist.... Ich kann nur dazu raten, "vorsichtshalber" zu einem Hörgeräteakustiker zu gehen und die Dinger einfach mal zu testen! Bei mir erhöht es die Lebensqualität enorm! Und ja- jetzt werde ich wirklich alt- seufz.... echt? bei mir der "lauter"-Knopf- ohne höre ich alles wie durch Nebel oder Watte.... welchen Porsche hast du denn da im Ohr? Faszinierend! welche Marke? Ich hab Signia- aber weder die Billigvariante, noch die Luxusvariante- meine reicht mir momentan
Ich denke auch andere Anbieter werden ähnliche Hörgeräte führen. CLICK Thrive ---> es handelt sich bei dem Link zwar um eine Werbung zum Kauf, da aber keine Preise etc. genannt werden und an Hörakkustiker verwiesen wird, lassen wir dies ausnahmsweise stehen (Anmerkung durch Mod) Die Hörgeräte machen tatsächlich viel Spaß.... Ich hatte als Erinnerung für meine Medikamenteneinnahme den Spruch: ".... Geh und baue eine Arche !" einprogrammiert. Den hörte der neben mir sitzende Professor, der nicht wusste, dass die Hörgeräte trage und dass diese auch mit einem sprechen können. Das Gesicht verdutzte Gesicht war einfach herrlich!
lach- das glaub ich dir gerne! danke für die links- sehr interessant, aber sicher unerschwinglich für mich
Ich vermute, dass das die Zukunft der Hörgeräte-Technik ist, wobei es durchaus auch Geräte gibt, die darauf ausgerüstet sind, dass man z.b als Musiker damit gut klar kommt. Diese Geräte sind bedeutend teurer. Im Internet sieht man schon mal Angebote für das Starkey livio edge ai. Mit der Zeit werden sich sicher einige Features bei vielen Hörgeräten durchsetzen. Man ist halt immer gut informiert, weil ich mir auch fix mal eine Erklärung übermitteln lassen kann. Natürlich kann das ein Handy auch. Aber wäre ich Politiker würde ich mich nicht mit einem Handy öffentlich in den Bundestag setzen um für das Volk besonders uninteressiert an Regierungsfragen zu präsentieren. Dann hätte ich lieber so ein Hörgerät im Ohr. Die Ortungsfunktion ist nicht nur für Senioren interessant, weil man darüber einen abhanden gekommenen Senioren finden kann. oder zumindestens seinen letzten Standort ermitteln kann. Bei einem Sturz , wird sobald der Träger nicht aufsteht eine einprogrammierte Nummer angerufen und informiert. Trink- und Medikamentenerinnerungen finde ich auch attraktiv. Ich lasse mich an die MTX und Folsäureeinahme gesondert erinnern, aber ich erhalte auch Warnmeldungen bei Herzrhythmusstörungen oder wenn ich instabil laufe. Man kann das Gerät mit dem Akustiker koppeln lassen, wobei das in Deutschland weniger interessant ist. Die Amerikaner sehen das mit dem Datenschutz nicht so eng. Wenn ich auf mein Ohr tippe kann es lauter oder leiser gestellt werden. Manchmal haben einige Zeitgenossen ja eine sehr intensive Stimme, die unangenehm ist, wenn die einem ins Ohr poltern. Ich habe manche Kollegen, die diese Art Hörgerät auch ohne Hörschäden tragen würden. Vor allem, wenn man auf eine Beschimpfung in fremder Sprache antworten kann: " Das hab ich verstanden!" .... Ganz ehrlich! Die Hörgeräte machen wirklich Spaß zu tragen, sie sind natürlich auch wunderbare Kopfhörer.... Wer sich überhaupt nicht mit dem Gedanken an Hörgeräte anfreunden kann, für den sind sie sicherlich eine Alternative.
Ich finde das sehr gut, das Du so ein tolles Hörgerät hast @Plüschfussel und damit auch sehr gut zurechtkommst. Prima! Vielen Dank für Deinen Beitrag und ganz liebe Grüße von Mizi
Ganz lieben Dank, Mizzi! Einige Kolleginnen hatten alle Probleme damit ein Hörgerät zu bekommen und meine Mama ebenfalls. Das ist überhaupt nicht nötig, dass man sich dafür schämt, oder damit alt fühlt.
d a s schätze ich auch sehr- oder dass ich es ganz ausschalten kann- und dass ich telefonieren und Musik hören kann mit bluetooth mehr kann meines nicht, aber für den Anfang und zum dran Gewöhnen, taugt mir das voll....mehr wird schon aus finanziellen Gründen bei mir kaum drin sein- aber besser als nichts... (leider bin ich null technikaffin....- wie steuert/benutzt man denn all diese viele Funktionen? Ist mir ein Rätsel...)
Ich habe die Hörgeräte von meinem Vater aufgehoben, vielleicht kann ich die irgendwann für mich nutzen... die waren teuer, aber mehr weiß ich darüber auch nicht. Mir würde reichen, einfach 'nur' besser zu hören, anderen Firlefanz bräuchte ich nicht.
die waren individuell auf deinen Vater angepasst- ich rate dringendst davon ab, die ohne Hörgeräteakustiker und Anpassung auf dich zu benutzen...
Wenn überhaupt, würde ich die natürlich zum Fachmann tragen und ihm die Entscheidung überlassen, ob oder auch nicht. Ich würde mir die niemals einfach so ins Ohr stecken.
Das Problem ist wohl, dass Akustiker die gebrauchten Hörgeräte allenfalls für gute Kunden, als Ersatzhörgerät anpassen, das heißt man muss schon Hörgeräte dort gekauft und anpassen lassen haben, Es werden mindestens 5 oder 6 Termine für die Anpassung gemacht. Ich glaube ich hatte 3 oder 4 Extratermine, die der HNO Arzt verlangte, weil er so viel Hörqualität wie möglich heraus holen wollte. Es ist etwas kompliziert und manchmal nicht sehr anwenderfreundlich, wie die Hörgeräteverordnung abläuft, denn es zählt bei der Verordnung nicht nur der Hörtest, sondern auch der Sprachtest. Der Hörverlust im passiert oft schleichend. Zunächst wird es schwer einem Gespräch in einer Geräuschkulisse zu folgen. Oft sind es die hohen Töne, die man als erstes schlecht hören kann. Kinderstimmen, Vogelgezwitscher. Die Sprache hört sich dumpf an und es gehen einzelne Buchstabenkombinationen verloren. (S, H, F). Das telefonieren fällt schwerer. Sehr oft wird ein Hörgeräusch, Tinnitus oder Rauschen wahrgenommen. Anfangs kann man einzelne Wörter noch relativ gut erkennen, wie man beim Sehtest Buchstaben zwar schon nicht mehr deutlich sehen , aber an der Form erkennen kann. Ein T wird selten mit einem O verwechselt. Bekommt man einzelne Silben in sinnloser Reihenfolge vorgespielt, kann die Identifikation schon schwerer fallen. Die Tests sollten mit und ohne Störschall durchgeführt werden. Einsilbige Hauptwörter in sinnloser Reihenfolge können nur dann korrekt nachgesprochen werden, wenn jeder Laut erkannt wurde. ( Bsp: Grab, Gras, Grad, Rad) . Die verschiedenen Frequenzen müssen getestet werden. Bei meinem ersten HNO Arzt flüsterte der mir 20 Worte zu, die ich verstehen sollte. Es gab überhaupt keine Kalibrierung und damit war für ihn klar: ich höre ausreichend gut. Das war ein Irrtum ! Natürlich zweifelt man daran, wenn man merkt: Es stimmt etwas nicht und sucht nach einer Zweitmeinung. Ein 2. Hörtest pro Jahr ist von der Krankenkasse nicht angedacht, der muss selbst finanziert werden, selbst wenn der erste ein "Totalausfall" war. Ich würde den ersten Hörtest seither tatsächlich beim Akustiker machen oder in einem Hörzentrum, nie wieder in einer vollen Arztpraxis ohne dass ein Termin dafür gemacht wurde. Die Silben die man verloren hat, bekommt man nur durch Übung wieder. Manchmal funktioniert es gar nicht, dass man diese wieder zurück erhält. Herausschieben ist also nicht der richtige Weg. Es ist auch nicht so, dass das Hörgerät alles einfach nur lauter macht, oder das nur lauter sprechen, die Lösung für die Schwerhörigkeit ist. Anschreien nutzt bei vielen Schwerhörigen überhaupt nichts , auch nicht in die Hörgeräte hineinschreien. Das ist etwas bei dem ich furchtbar böse werde, denn das kann wirklich weh tun.. Bei manchen Geräuschen, oder Stimmen hat man das Gefühl: Das Trommelfell wird gerade beschädigt, biegt sich zu allen Seiten, oder platzt gleich. Selbst mit den digitalen Hörgeräten finde ich persönlich es schlimm, wenn ich mich unterhalte, und die Hörgeräte wie im Alltag üblich so eingestellt habe, dass sie auf Ansprechen reagieren also rund um mich herum, Wenn ich zb. am Schreibtisch telefoniere ( ich bin Krankenschwester) und einer der Assistenzärzte stellt sich hinter mich und blubbert lauthals von hinter mir mit einem Patienten der vor mir steht. Das Hörgerät hat 20 Mikrophone, die dann Tennis spielen.... finde ich sehr unangenehm und ich hab schon Kollegen hinter mir weggejagt. Manche machen das immer wieder. Einige Dialekte hören sich für mich an wie " Wackelkontakt im Hörgerät." -keine Chance das zu verstehen. Das könnte auch 100 mal wiederholt werden, ich biete dann Zettel und Stift an. und wenn derjenige nicht aufschreiben will wenn ich darum bitte, ( das kommt bei Patienten durchaus vor). versuche ich Gebärdensprache. ( kann man bei Manimundo sehr gut zumindest so erlernen, dass man diese Gespräche führen kann. Für Bundestagsdebatten, wären meine Kenntnisse nicht geeignet.) Allerdings habe ich erst einen erlebt, der das beantworten konnte. Es nutzt ja nichts, wenn man keine Chance hat , Zwei oder drei mal musste ich einen Kollegen holen, weil der Mensch für mich überhaupt nicht zu verstehen war. Ein Hörgerät bedeutet nicht, dass der Träger eine Hörkraft von 100 % erhalten kann. Ich telefoniere immer noch nicht gerne stundenlang und habe leider immer noch Freundinnen oder Verwandte, die das stundenlangvv telefonieren toll finden. ( Das ist anstrengend). Man hat also die Diskrepanz, dass man das Hörgerät von den Krankenkassen erst bewilligt bekommt, wenn man beim Sprachtest 20 % der Worte falsch oder gar nicht versteht. Das Zuflüstern ( wobei der Abstand und die Lautstärke des Flüsternden nicht kalibiert ist, kann man sich sparen. Das braucht kein Mensch. So ein ordentlicher und Sprachtest, dauert schon mal 1 bis 1,5 Stunden. Der nächste Termin wäre die Anpassung der Otoplastik. Hierbei wird ein Abdruck genommen und das Teil für die Ohrmuschel angepasst. ( Oftmals muss auch hier nachgearbeitet werden weil die Otoplastik Druckstellen verursachen kann). Danach wird der Akustiker das erste Hörgerät zur Probe anpassen, das man zum Test mit nachhause nehmen kann... Wie viele Hörsysteme man testet, die zu einem passen ist individuell. Für jedes Testgerät werden neue Termine fällig, bis man sich entschieden hat. ( Dafür würde ich mir auch wirklich Zeit nehmen.) Oft sind es 2 oder 3 Geräte, die man ausprobiert. Das Hörgerät wird dann eingestellt. Es folgt eine Vorstellung beim HNO Arzt, die gesamten Hör- und Sprachtests werden wiederholt. Ich wurde damals 4 mal wieder zum Akustiker geschickt. Der erhält sein Geld erst, wenn der HNO Arzt der Ansicht ist: "Mehr kann man nicht erreichen." Der hätte mich auch noch mehrmals zurück zum Akustiker geschickt..... ( Ganz ehrlich: Ich hatte fast keine Lust mehr auf dieses hin und her und vermutete: Der Arzt mag diesen Akustiker nicht ! Insgesamt will das heißen. Die wenigsten Akustiker wollen das mit einem gebrauchten Gerät machen. Es war spannend das erste mal wieder durch die Straßen zu gehen und die Umweltgeräusche wahrzunehmen. Es gab wieder zwitschernde Vögel, stellte ich fest. Hat Spaß gemacht, das Hören, wenn es auch nicht mehr 100 % geworden sind. Hat das von Euch auch jemand so empfunden ?
Vielen Dank für Deinen sehr informativen und interessanten Beitrag, @Plüschfussel Ich kenne das wie Du es beschreibst von schwerhörigen Verwandten. Und ich finde es sehr gut, dass inzwischen so viel geholfen werden kann in puncto Schwerhörigkeit. Ganz liebe Grüße von Mizi