Hallo, aufgrund meiner vielen Erkrankungen (Rheumatoide Arthritis, Skoliose, Osteoporose mit Frakturen und leider noch weitere), war es bisher nicht schwer, Verordnungen für Physiotherapie zu bekommen. Neuerdings will mir meine Hausärztin im Quartal nur noch ein Rezept für 6 Behandlungseinheiten verschreiben. Als Grund gab sie an, dass, ihrer Meinung nach, chronisch kranke Patienten mit ihrem Bedarf an Heilmitteln, anderen Menschen, die dringend auf Therapien angewiesen sind, Plätze in den psychotherapeutischen Praxen wegnehmen würden. Das könne sie mit ihrem Gewissen nicht verantworten. Was haltet Ihr davon? Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Gruß Enziane
Wow, das ist mal eine Aussage Chronisch Kranke sind ihrer Meinung nach nicht dringend auf Therapien angewiesen?? Meinst du da tatsächlich psychotherapeutische Praxen oder doch physiotherapeutische? Und nein, solche Erfahrungen habe ich noch nicht gemacht und auch noch nie gehört.
Es gibt für einige Erkrankungen die Möglichkeit einer Dauerverordnung. Es gibt Listen, da ist das genau aufgeführt. Zu der Aussage sag ich jetzt nichts, das müsste nur wieder gelöscht werden.... unglaublich!
Hallo Enzian, das ich eine Frechheit, was deine Ärztin gesagt hat. Es stehen einem 3 Rezepte zu, dann gab es immer eine Pause, ich glaube ein paar Wochen. Ich bekomme dauerverordnungen, deshalb weiß ich nicht genau wie lange man warten muss. Aber 3 Rezepte stimmt. Mein Mann ist nicht Chronisch krank und hat das auch so bekommen. Du kannst dich auch an deine KK wenden. Vielleicht kann dir dein Rheumatologe auch die Rezepte geben. Laß dir das nicht gefallen. Durch unsere Erkrankungen haben wir schon genug Probleme. LG Adolina
Ich hab das eben meinem Mann erzählt, der ist auch fassungslos. Was man sich alles an Frechheiten gefallen lassen muss...
https://www.kbv.de/html/1150_61012.php Lies mal da. Da müsste dann auch ein Link zu der Liste sein. Wenn du bei Gockel Dauerverordnung Liste eingibst, kommt ein direkter Link, aber der bezieht sich auf die PDF Datei direkt zum Runterladen. Und dann guckst du mal, ob deine Diagnosen mit dabei sind.
Ich habe Rheumatoide Arthritis und bekomme von meiner Hausärzten die Krankengymnastik als Dauertherapie, 24 Anwendungen pro Rezept. Zu deiner Hausärzten sage ich lieber nichts, da geht es mit wie Maggy.
Hallo Enziane! Die Aussage ist unterirdisch, man verwehrt einem Diabetiker ja auch nicht das Insulin und sagt zu ihm, er darf nicht mehr in die Praxis kommen, weil er anderen Patienten die Termin wegnimmt. Als chron Kranker, egal ob es das Skelettsystem betrifft oder es organisch ist, hat man ein Anrecht auf Therapie, schließlich hat man sich die chron Erkrankung nicht ausgesucht. Allerdings hat man Patient wenig Möglichkeiten, Therapie einzufordern, außer man kann Argumente vorbringen, die den Arzt/in umstimmen, sonst bleibt nur der Wechsel, der Arzt bestimmt, was er verschreibt /Budget
Hallo Heike, ich hatte mich im 2. Absatz verschrieben. Es geht um physiotherapeutische Praxen, wo wohl kaum kurzfristig Termine vergeben werden können. Ich habe vor Ort mittwochs einen festen Termin zur Manuellen Therapie als Doppelbehandlung und auch dort gibt es lange Wartelisten. Hallo Maggy, meine Hausärztin hatte sich von mir Bedenkzeit erbeten, weil sie anfangs nur Angst vor Regressforderungen hatte, falls sie zuviel verschreiben würde. Diese Befürchtungen konnte ich ausräumen, da Heilmittellangzeitverordnungen gar nicht und auch bei Verordnungen für den besonderen Verordnungsbedarf nur in Ausnahmefällen zu Lasten ihres Budgets geht. Nun kam sie nach mehrmonatigem Nachdenken mit der oben genannten Aussage. Meine Erkrankungen stehen nicht in der Diagnoseliste für Langzeitverordnungen, sondern bei den Diagnosen für den besonderen Verordnungsbedarf. Hallo Adolina, meine Hausärztin gab mir im Januar einen Antrag auf langfristigen Heilmittelbedarf, um, wie sie sagte, auf der sicheren Seite zu sein. Aufgrund meiner schweren dauerhaften funktionellen/strukturellen Schädigung, bat ich darin die erforderliche Heilmitteltherape langfristig zu genehmigen. Dieser Antrag wurde von der Krankenkasse abgelehnt. Mein Widerspruch, den ich mit einem Attest meines Rheumatologen zurück schickte, wurde ebenfalls abgelehnt. Also erwarte ich mir kaum Unterstützung durch die Krankenkasse.
Hallo Enziane, das man vom HA einen Antrag bekommt, kannte ich so gar nicht. Bei mir hat der HA alles gemacht. Ich hatte jahrelang diese 3 Verordnungen mit der Pause. Vor einigen Jahren hat mir dann der HA gesagt, dass sich was geändert hat und ich ohne Pause die Verordnungen bekomme. Vor ein paar Jahren waren dann immer 10 statt 6 Einheiten angegeben. Beim Facharzt sind auch 10 angegeben. Es kann auch sein, dass es von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich ist. Schwierigkeiten mit der KK gab es bei mir auch. Ich musste mir bei der VdK Hilfe holen. LG Adolina
Ich habe meine Rheumatologin mal nach einer Dauerverordnung gefragt, weil ich seit der Versteifung im unteren Sprunggelenk oft muskuläre Probleme im Unterschenkel und im Rücken habe. Ich bekam eine 10er Verordnung für den Fuß und was den Rest anbelangt, hielt sie regelmäßiges Schwimmen und Rehasport/Krafttraining einmal wöchentlich für sinnvoller. Nicht jeder Rheumapatient braucht eine Dauerverordnung, waren ihre Worte. Den Rehasport würde sie für mich jederzeit beantragen. Selbst nach der Arthrodese bekam ich vom Orthopäden nur 2x je 6 KG und 2x je 6 Lymphdrainage. Jedes Rezept nur einmal pro Quartal, also nicht fortlaufend und die maximal mögliche Verordnungsmenge wurde nicht ausgeschöpft (wäre je 3x 6 gewesen). Also zustehen tut einem da erstmal gar nichts. Der Arzt entscheidet immer noch, was er verordnet und was nicht, je nach seiner medizinischen Einschätzung. Das sind meine Erfahrungen zu dem Thema.
Ich bekam etwa 20 Jahre Verordnungen außerhalb des Regelfalls, pro Quartal 24 Verordnungen, mit denen ich gut auskam. Das war noch bei meiner alten Hausärztin, zu der ich einen weiten Weg hatte und in den letzten Jahren gefahren werden musste, da ich nicht mehr Autofahren konnte. Nun habe ich eine Hausärztin vor Ort, die mir 2021 zusagte, mich ebenfalls mit Physiotherapie, wie vorher, zu versorgen. Hallo josie, ich hoffe auf meinen Rheumatologen, dass er mir in größerem Ausmaß Physiotherapie verschreibt. Ich pausiere im Moment und merke, wie es mir schlechter geht. Meine Hausärztin umzustimmen habe ich versucht - vergebens. Manchmal glaube ich, dass ich in manchen Dingen, besser informiert bin, als unsere Dorfärztin. Wahscheinlich es ist auch nicht einfach, als Vielfach-Erkrankte, mit 73 Jahren, einen neuen Hausarzt zu finden, der mir das Gewünschte verordnet. Hallo Money Penny, meine Hausärztin hatte sich zur Beratung an die Kassenärztliche Vereinigung gewandt. Man warnte sie, weiterhin Doppelverordnungen auszustellen und sie war nach diesem Gespräch sehr unsicher und befürchtete, dass sie sich bei soviel Verordnungen bei der KV rechtfertigen müsse.
Hallo Clödi, zum genaueren Verständnis, mein Facharzt (Neurochirurg), hat mir die Info gegeben, mit den 3 Rezepten. Wie gesagt, es gibt wohl Unterschiede. LG Adolina
Doch,nämlich dann wenn die Kasse ablehnt und das hat sie ja bei Enziane. @Enziane,dir wird wohl nichts anderes übrig bleiben,als mit Hilfe eines Sozialverbandes dir dein Recht einzufordern. Ich bekomme es gerade von dem Physiotherapeuten bei uns im Haus mit,er erbringt seine Arbeit am Patienten......und die KKs zahlen nicht,weil die Rezepte angeblich nicht richtig von den Ärzten ausgestellt wurden,weil Langzeitverordnungen in dem und dem Fall nicht genehmigt wären.....er hat mal gerade 6 Monate geöffnet und weil er es Leid ist,umsonst zu arbeiten ( weil einige Kassen nicht zahlen bzw. Verordnungen nicht anerkennen) behandelt er nur noch Privatversicherte.
Meine Klinik hat mir das mit den drei Rezepten in meinem Fall auch gesagt. Der Orthopäde hat aber trotzdem nur zwei HV ausgestellt. Und einmal hatte ich über zwei Wochen Pause, weil er erst im nächsten Quartal die neue HV ausstellen wollte. Als ich dann bei der Rheumatologin war und ihr davon erzählte, bekam ich von ihr nochmal eine 10er oder 12er HV (weiß es nicht mehr so ganz genau), weil sie es für sinnvoll erachtete. Sie dürfte mehr Einheiten verordnen und hätte mehr Budget, meinte sie.
https://www.g-ba.de/downloads/17-98-3382/2021-04-01_G-BA_Patienteninformation_langfristiger-Heilmittelbedarf_bf.pdf Unter diesem Link findest du eine genaue Beschreibung über das Prozedere und auf der letzten Seite den Antrag.