Ach du liebe Zeit.... Aber ich kenne das, hier ist es mit den Terminen auch nicht anders. Also entweder darf man nicht allzu krank sein, oder man darf in eine Klinik (die schicken Einen ja auch gern mal nach Hause, obwohl man eine ärztliche Einweisung hat...) oder man legt sich hin und stirbt einfach... *Sarkasmus aus* Gibt es so wenig Fachärzte oder sind die Kassen mit den Zulassungen so sparsam?
Ich habe vorgestern einen Brief vom Gyn bekommen (Erinnerung an die Vorsorge). Ich rufe an und sage, dass ich auch gleich einen Brust-Ultraschall machen lassen möchte. Termin 11.1.23 Dass sie mich an die Vorsorge erinnern, finde ich wirklich gut! Aber dann demnächst bitte vier Monate früher, wenn sie terminlich so einen langen Vorlauf brauchen.
Ach herrje, da bin ich ja richtig verwöhnt! Wenn ich mal 4 Wochen auf eine Vorsorge warten muss ist's lang. In den Kliniken kann's schon auch mal 6-8 Wochen dauern, wenn's beim OA oder gar Chef sein soll. Beim AA (Assistenzarzt/-ärztin) geht's auch schneller. Der einzige, der eine recht lange Wartezeit für Routinekontrollen hat ist mein Dermatologe. Da muss ich mich auch mind. 2 Monate vorher anmelden. Für dringlichere Angelegenheiten geht's meist noch in derselben Woche oder in der nächsten, falls ich spezielle Terminwünsche habe. Ansonsten sehr kurzfristig.
Wenn ich krank bin, brauch ich doch jetzt einen Arzt, nicht erst, wenn ich wieder gesund bin. Ich hatte während meines Kortisonstoßes letzte Woche Sehstörung. Nebel und Lichtringe, Tag und Nacht. Und natürlich Angst. Und nein, es gab keinen Termin. Und wegen sowas geht man natürlich nicht in die Notaufnahme. Nun hat sich die Sache von selbst erledigt. Also kein Glaukom, keine Netzhautablösung, vermutlich auch kein Hirntumor oder Riesenzellenarteritis.... vielleicht nur Kortison-Nebenwirkung. Egal. Wenn mans überlebt, ists wohl nix gewesen. Dabei machen sie überall drauf aufmerksam, dass man unbekannte Symptome zeitnah abklären soll. Dass dies nicht möglich ist, sollten sie den Machern der Gesundheitssendungen im Fernseher mal sagen.
Ist alles sehr traurig und Besorgnis erregend, was ich hier so lese.... Ich habe nicht den Eindruck, dass es weniger Ärzte gibt. Alle, die ich kenne, praktizieren weiterhin und früher hat das doch auch funktioniert. Woran liegt das? Gehen mehr Patienten zum Arzt? Ich habe das Gefühl, dass die Ärzte auch mit der ganzen Bürokratie und Abrechnungsvorschriften überstrapaziert werden. Da bleibt nur noch wenig Zeit für das Wesentliche.... nämlich die Patienten. Nutzt ja wirklich niemanden, wenn die Beschwerden in ein paar Monaten behandelt werden.... Ich habe letzte Woche sogar erlebt, wie eine wirklich alte Dame (begleitet von ihrer Tochter Ü 60) nicht mehr als Patientin angenommen wurde. Sie wurde zwar notbehandelt, aber nicht als Patientin angenommen. Die Tochter wollte das schriftlich haben, da die alte Dame dringend einen Hausarzt braucht. Das ist schon erschreckend... Viele Grüße
Hallo zusammen! Meine Erfahrung im Familienkreis hat mir gezeigt, dass das Alter und/oder die Erkrankungen ganz schnell zu einem Ausschluß von Untersuchungen und Behandlungen führen. Da kommt dann nur der Hinweis, dass man seine Lieben ins Pflegeheim (dann wohl eindeutig zum Sterben) geben soll. M.E. wird einem dann nicht mehr die Möglichkeit gegeben ein schönes und vor allem lebenswertes Leben zu führen. Oder wie soll man es einordnen, wenn der Hausarzt sagt, dass er jemanden schon vor 6 Monaten eine Erkrankung angesehen hat, aber nichts sagte oder an weiteren Untersuchungen, wie die Überweisung zu einem Facharzt, veranlasste. Also könnte man fast auf den Gedanken kommen, dass auch bei akuten und schwerwiegenden Fällen einer natürlichgen Aussortierung eine Chance gegeben wird. @Catwoman55 Die Unterschiede zwischen D und CH lassen hier eindeutig grüßen. Liebe Grüße Kerstin
Als meine Oma, sie wäre jetzt 132, mit 80 einen neuen Hausarzt brauchte, wurde mir gesagt, das sei die Frankensteinkategorie und würde dementsprechend versorgt..... Ist also nix Neues. Ach so, der Dok war ab sofort auch nicht mehr mein Hausarzt. Ein junger Arzt mit neuer Praxis übernahm sie aber und bei dem blieb ich bis er in Rente ging.
@kerstin, ja, es ist tatsächlich ein grosser Unterschied. Wir hatten uns auch schon mal Gedanken gemacht, nach unserer Pensionierung vielleicht doch wieder zurück nach D zu ziehen (kommt man weiter mit seiner Rente) aber wenn ich das so lese - und bis ich dann wieder einen "vernünftigen" HA und meine Fachärzte gefunden habe - bleiben wir lieber hier. In meiner Heimatstadt hätte ich zwar schon einen HA (Schulkollege, den ich schon ewig kenne und von dem ich weiss, dass er echt gut ist. - Problem: er ist gleichalt! Und somit wäre das Problem auch wieder absehbar!) zu dem ich gehen würde aber die Frage wäre ob er nicht Aufnahmestopp hätte.
Die Erfahrung habe ich bisher nicht gemacht. Im Gegenteil: als mein Vater mit 78 an Lungenkrebs erkrankte, da wurde erstmal am ganz großen Diagnostikrad gedreht und anschließend bekam er mehrmals stationär eine Chemotherapie, danach Bestrahlungen der Lunge und prophylaktisch noch Bestrahlungen des Kopfes. Selbst im Endstadium wurde ihm noch eine palliative Chemo angeboten. Wir haben uns nur angeguckt, beide gleichzeitig mit dem Kopf geschüttelt und dann meinte der Arzt: ich hätte genauso entschieden wie sie, aber ich muss es ihnen ja zumindest anbieten.
So schlimm es sich anhört.... Aber ich habe den Eindruck, dass auch bei den Ärzten die Wirtschaftlichkeit großen Einfluss hat.... Gerade Hausärzte bekommen einen bestimmten Betrag pro Patient und Quartal, egal wie oft der Patient vorstellig wird (hat mir jedenfalls ein Arzt mal so erklärt). Da rechnen sich Alte und chronisch Kranke nicht, weil sie einen erhöhten Betreuungsbedarf haben.... Ich glaube, dass ist für die Patienten, aber auch für engagierte Ärzte frustrierend. Das ganze System stimmt da irgendwie nicht mehr.... Viele Grüße
Die Ärzte dürfen nicht mehr behandeln, wie sie wollen, oder denken, wie es richtig ist, sondern arbeiten nach den Leitlinien. Es wird alles totverwaltet und reglementiert.
Einem Patienten eine Überweisung ausstellen, zumal wenn einem diese sowieso nichts nützt, da für Kassenpatienten beim Facharzt gar keine Termin vergeben werden, sondern man sich nur als Privatpatient behandeln lassen kann, sollte kein großer Aufwand sein. Mir hätte es seinerzeit schon gereicht, wenn kurz gesagt worden wäre, dass ein Facharzttermin dringend zu empfehlen sei. Sooderso hätte ich den Termin ja selbst vereinbaren müssen. Die Frage, ob ich meinen Lieben noch eine Therapie zumuten möchte, halte ich für daneben. Gerade wenn man noch ein schönes Leben hat und sogar noch gemeinsame Reisen machen kann. Liebe Grüße Kerstin
Ich möchte noch kurz etwas dazu anmerken.... Dieser Arzt, der fast ein Freund wurde, weil er mir beim Schlaganfall meiner Tochter sooo sehr geholfen hat.... Er ist nach einer saftigen Regressforderung der Krankenkassen und auch persönlichen Gründen (Scheidung) in die Schweiz gegangen. Deshalb hat er es mir vorher erzählt. Das ist nämlich auch das Dilemma... Gut ausgebildete Ärzte gehen ins Ausland, weil sie hier nur Stress, Bürokratie und keine Zeit für ihre Patienten haben. Und Deutschland importiert mit Fördermitteln Ärzte aus dem nicht so gut ausgebildeten Ausland, die uns Patienten schon sprachlich nicht verstehen.... Deutschland wird für mich immer paradoxer.. Sorry. Viele Grüße Nachtrag : Erinnert mich übrigens an die Bundesliga. Schau ich mir bald auch nicht mehr an!
Nur mal so.... chronisch Kranke werden anders abgerechnet. Dafür gibt es deutlich mehr als nur die Pauschale.
Beim Budget (also für Verordnungen, wegen denen Ärzte in Regress genommen werden können) weiß ich das. Gilt das auch für die Behandlungen im Quartal? Dann müssten die Ärzte sich ja um uns reißen Viele Grüße
Na, ob sich das wirklich lohnt, wenn ein chronisch Kranker intensiv betreut werden muss? Kassenpatienten um die 14 € beim 2. Besuch zusätzlich, beim 3. noch weniger, ab dem 4. nichts zusätzlich Für Privat Versicherte gem §15 GOÄ einmal jährlich 40,23 € (bei 2,3 fachem Satz)
Ich denke, man muss zwischen dem Arzt und dem Team vorne unterscheiden. HÄ meiner Mutter mag gut sein, vorne klappt gar nichts. Ich Regel alles per Email, alleine die Organisation für eine Coronaimpfung mit anschließendem Eintrag ins Impfheft hat mehrere Mails gedauert (hatte zu der Zeit einen sehr heftigen Rheumaschub und brauchte solche nervigen Dinge nicht auch noch) Bei der HÄ meiner Schwiegermutter klappt und fluppt es. Ich Regel alles per Fax, ich kann mich darauf verlassen. Das Problem, die Ärzte telefonisch zu erreichen, gab es schon vor Corona, seit dem teilweise eine Katastrophe. Wobei ich da meinen Rheumatologen herausheben muss, früher Katastrophe, heute kann ich dort fast immer anrufen.