Ich war heute zu Besuch bei einer Freundin, deren Mann noch nicht so schlimme Demenz plus Hyperaktivität hat. Medis dämpfen das alles. Ich hatte mehrmals den Gedanken, dass ich mich in die Ecke setzen und einfach nur heulen könnte, was aus einem normalen Menschen so werden kann. Eine Herausforderung für den Betreuenden, stets mitzudenken und anzuleiten, wie bei einem Kind.
Nee, überhaupt nicht, und ich hoffe für uns beide, dass der Geist nicht so schnell schlapp macht. Unsere Vorfahren hatten allesamt keine Demenz, bei dem besagten Fall aber die Mutter. Hatte ich vergessen zu posten. Antwort auf Maggys Beitrag.
Mimmi,bekommst du Hilfe ? Ich wünsche dir alle Kraft die du benötigst ! Und bitte, vergiss nicht auch an dich zu denken !
Ich freue mich gar nicht darüber,dass ich Bettwäsche eingefärbt habe ......und die sieht jetzt aus,als hätte ein ungeduschter Schornsteinfeger in voller Montur darin geschlafen. Und das mein Kgler gestern etwas derb zur Sache ging,Schulter ist nun dick angeschwollen ,inklusive blauer Flecken.....und sehr weh getan hat es und tut es ( schönes Deutsch).
@Mimmi , ach, liebe Mimmi, du bist auch in der Situation, das ist schon eine Herausforderung, du hast mein Mitgefühl. Aber....wenn man sich darüber erzürnt, wird es auch nicht besser, man muss die Situation annehmen und sich eigene Verhaltensweisen antrainieren. Den Kranken auch fordern. Ab einem bestimmten Grad kann man die Pflege allein und zu Haus dann sicher nicht mehr schaffen. Und man soll auch an sich und das Recht auf ein eigenes, wenn auch in diesem Fall kleines Privatleben denken. Sich 24 Stunden unter Strom stellen und selber aufzugeben für den anderen kann nicht das Ziel sein, selbst wenn man sich gesagt hat, bis dass der Tod uns scheidet. So meine und nur meine Meinung, die von der von allen anderen abweichen kann und bitte nicht zerfleddert werden soll.
Hibiskus,da sprichst du wahre Worte ! Das Problem für die Angehörigen ist oft,dass es ein schleichender Prozess ist.....und bis man die Überforderung merkt ,es oft schon sehr spät ist,fremde Hilfe mit ins Boot zu holen. Mein Onkel war dement (meine Tante hat ihn bis zum Schluss gepflegt) und natürlich habe ich in der Pflege mit vielen dementen Patienten zu tun gehabt......aber eben auch mit den Angehörigen und die waren fast immer am Ende ihrer Kräfte.
Ich glaube, dass man als Angehöriger viel zu emotional in das Geschehen mit eingebunden ist. Professionelle Pflegekräfte haben Abstand zum Patienten plus geschultes Wissen, das ist auf jeden Fall vorteilhafter für alle. Drum sollte man nicht bis zum eigenen Burnout zu Hause alles abarbeiten wollen. Das hat nichts mit fehlender Liebe und ungenügender Opferbereitschaft zu tun, sondern mit Achtsamkeit sich selbst gegenüber.
Genau so ists. aber man merkt zu spät, dass man schon mitten drin steckt. Dann macht man aus moralischen Gründen weiter, denn mit schlechtem Gewissen kommen die wenigsten zurecht.
Den Punkt zu treffen, an dem man die Pflege 24/7 abgibt, ist schwer. Man wird von allen anderen als herzlos dargestellt....aber die haben das ja alles nicht live erlebt und können nix einschätzen, nur meckern....
Es ist immer die richtige Entscheidung, sich professionelle Hilfe zu suchen.... Egal bei welcher schwerwiegenden Erkrankung, das Pflegepersonal kann da viel abgeklärter und hilfreicher mit umgehen. Ich war sehr froh, dass wir bei meiner Schwiegermutter einen tollen Pflegedienst und später auch einen tollen Palliativpflegedienst zusätzlich hatten. Die Zusammenarbeit hat sehr gut geklappt und die anderen Familienmitglieder haben gern Aufgaben übernommen, weil jeder die Kraft und Zeit noch dafür hatte..... Es braucht sich niemand zu schämen, diese Hilfe in Anspruch zu nehmen. Alles Gute liebe @Mimmi.... Liebe Grüße
Ich hab schon tief dringesteckt, als mein Körper mir was von einer Grenze erzählen wollte. Und ich konnte nicht anders, wollte ja auch nicht anders, habs gern gemacht. Noch heute, nach 20 Jahren, bekomme ich Schwindelanfälle mit Sehstörung und Wattekopf nach Stress, also danach, wenn ich meine Grenze wieder mal nicht erkannt habe.
Fällt Grenze erkennen schwer, wenn man doch weiß, dass es einem schlecht gehen wird, wenn man nicht aufhört? Hab da keine Erfahrungen.
Das tut mir sehr leid @Chrissi50... Das hört man leider immer wieder, dass Menschen bis zur Erschöpfung pflegen. Und danach oft zusammen brechen... Nur, das würde sich der zu Pflegende doch gar nicht wünschen. Ich hatte eine ganz liebe, immer zurückhaltende Lieblingskollegin, die beide dementen Eltern bis in den Tod gepflegt hat (mit eigener Familie und 2 Kindern). Sie ist dann selber an Fibromyalgie und Gicht (hat nie getrunken oder geraucht oder sonstwas) erkrankt. Kurz vor dem Tod hat sie die Mutter ins Pflegeheim gegeben, was sie sich selbst nie verzeihen konnte. Aber es war richtig, weil sie sich selbst retten musste. Heute ist sie in Rente und es geht ihr besser.... Sie walkt in einer Gruppe und kümmert sich mal um sich. Da kann man mal sehen, was für eine enorme Belastung Pflege bedeutet.... Viele Grüße
Hibi, wenn man gut eingebunden ist und ehrliche Menschen um einen hat, dann klappt das mit den Grenzen und mit dem Loslassen
Ich hab nicht bemerkt, dass ich überfordert war. Ich hab bestens funktioniert, war zufrieden, hatte sogar noch kleinere Kinder, die mich gefordert haben, und die auf nichts verzichten mussten, und wir waren alle beisammen im Haus. Es lief, Männe half abends, wir waren alle glücklich. Erst danach bekam ich die deutliche Rechnung, die ich dann auch erkannt habe. Vorher hab ichs abgetan.... Ich bereue trotzdem keinen Tag. Und ich bin froh, dass ich Menschen um mich hatte, die mich nach meinem Zusammenbruch verstanden haben, nicht kritisiert haben, wenn ich hilflos vor schier unlösbaren Problemen stand. Ich war nicht fähig, in einem Wartezimmer zu sitzen, Angstzustände kamen ohne Ankündigung und lähmten mich. Also jeder von uns kann in eine solche Situation kommen, wie man sieht.