Bedeutung vom ANA-Titer

Dieses Thema im Forum "Nichtentzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von Kaschu, 10. Dezember 2021.

  1. Kaschu

    Kaschu Bekanntes Mitglied

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    Hallo zusammen!

    Meine Laborwerte waren bisher in Richtung entzündliches Rheuma bisher immer unauffällig. Nur die Thrombozythose meldet sich immer wieder, nach der Ursache wird noch gesucht.
    Nun steht bei den ANAs erstmals ein Titer von 1:100 ( bisher stand da immer Negativ). Macht das im Zusammenhang mit der Myopathie Sinn? Oder haben die ANAs ohne typische Entzündungszeichen im Blut keine Bedeutung?

    Ich habe übrigens eine "blande Myopathie", also ohne jetzige akute Entzündung.
     
  2. Lagune

    Lagune Bekanntes Mitglied

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    Hallo Kaschu,

    für sich alleingesehen sagt der ANA Wert erstmal nichts aus, niedrige Werte kommen zB. auch bei Gesunden Menschen ab und zu vor und auch bei anderen Erkrankungen, so auch bei einigen Infektionskrankheiten können diese vorkommen.

    Die Höhe deines Wertes würde ich als niedrig oder grenzwertig sehen, aber ich bin nur Laie bzw. Patientin mit einer Kollagenose und kein Arzt.

    Gut finde ich das deine Ärzte noch nach Ursachen suchen und ich würde den Arzt nach diesem ANA Wert fragen, ob er irgendwie einen Zusammenhang sieht in Bezug auf deine Myopathie.
     
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  3. Kaschu

    Kaschu Bekanntes Mitglied

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    Danke @Lagune, da denke ich nächstes Mal hoffentlich dran.
     
  4. general

    general Bekanntes Mitglied

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    Das wäre erstmal ein sehr sehr niedrig auffälliger Titer, besonders bei Frauen. In Verbindung mit einer Myopathie macht das eher keinen Sinn, wohl aber bei Myopathie aufgrund stattgehabter Myositis.

    Bei einer zugrundeliegenden Myositis kann natürlich, sofern immunologisch bedingt, auch der ANA positiv sein. Eine Zuordnung im IIFT und bei spezifischer Fluoreszenz eine etwaige immunhistochemische Analyse auf z. B. Jo-1 etc. koennte hier evtl weiterhelfen. Ein positives Ergebnis ist vei dem niedrigen ANA Titer derzeit aber verm eher nicht zu erwarten, kann in berechtigten Einzelfällen aber durchaus Sinn machen.

    Sprich diesbezueglich doch mit deinem Behandler mal :)
     
  5. Kaschu

    Kaschu Bekanntes Mitglied

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    Inwiefern spielt das Geschlecht eine Rolle? Ich finde den Titer an sich auch nicht gerade auffällig hoch. Mir fiel er überhaupt nur auf, weil er bisher immer negativ war und plötzlich als "1:100" auf dem Laborblatt auftaucht.

    Gestern wurde ja vor meiner Entlassung nochmal Blut abgenommen. Im Brief steht: "Speziallabor: Myositis-Immunoblot, inkl. HMG-CoA-Reduktase-AK vom 09.12.2021 ausstehend". Kann wohl 2-3 Wochen dauern, vielleicht auch länger, bis alle Ergebnisse zusammen sind.

    Hab' ich schon erwähnt, dass Geduld nicht meine Stärke ist? :)
     
  6. general

    general Bekanntes Mitglied

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    Positive niedrigtitrige ANA sind insbesondere bei Frauen zu finden. Das hängt mit dem Aufbau des weiblichen, per se mehr reaktiven Immunsystem der Frau zusammen.

    Nichtsdestotrotz solltest du deinen Doc evtl auf etwaig mögliche Zusammenhänge befragen :)

    Aber insgesamt würde ich da erstmal nicht zuviel reininterpretieren.
     
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  7. AnnaLena

    AnnaLena Mitglied

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    Hallo in die Runde, da sich hier ja offenbar einige auskennen, darf ich mich mit einer ähnlichen Frage dranhängen? Weil hier von 1:100 die Rede ist, ist mir eine Frage wieder in den Sinn gekommen:
    Wie erkenne ich denn überhaupt, ob etwas "hoch" oder "niedrig" ist? Bei so einer Verdünnungsreihe wie 1:40-80-160 usw. erschließt sich mir das als Laien ja. Bei so etwas wie 1:100 -1:1000 auch.

    Aber was ist, wenn da als Normbereich "unter 1:10" angegeben ist (nicht ANA, das waren in dem Fall andere Antikörper), und dann als Ergebniswert ein Titer von 1:200 ausgewiesen ist? Woher weiß ich, wie viele Verdünnungsstufen dazwischen liegen? Wie ist da der Rechenweg? Oder gibt es irgendwlche Tabellen zu den häufigsten Verdünnungsreihen? - Ich frage nur aus allgemeinen Interesse, möchte das einfach nachvollziehen können und wollte seinerzeit keinen mit Rückfragen behelligen. Lg und Kaschu: sorry für die Zwischenfrage in Deinem Thread!
    Annalena
     
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  8. general

    general Bekanntes Mitglied

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    Liebe Annalena,

    da empfehle ich dir zuallererst die Grundlagen der ANA basierten Diagnostik, da eine Klärung deiner Frage den Rahmen hier sprengen würde.

    Grob gesagt sollte eine Testung auf ANA wenn überhaupt erst dann stattfinden, wenn genügend hinweisende Symptome auf eine ANA assoziierte Erkrankung vorliegen, da ansonsten die hohe negative prädiktive Vortestwahrscheinlichkeit ein falsch positives Ergebnis begünstigen würde.
     
  9. AnnaLena

    AnnaLena Mitglied

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    Hallo und danke für die Antwort!
    Ich glaube, so intensiv setze ich mich dann doch nicht damit auseinander, wenn das mit den Titerreihen nicht so leicht zu erklären ist bzw ein Buch mit sieben Siegeln - da nehme ich mir lieber ein schönes Buch zur Hand ;)

    Nur zur Erläuterung:
    Der Titer 1:200 bezog sich NICHT auf ANAs, sondern wie geschrieben, auf andere Antikörper, d.h. dsdna (in dem Fall mit CLiFt bestimmt) - und das nach erfolgter Diagnosestellung im Rahmwn der Verlaufskontrolle, die in diesem Fall ausnahmsweise mal im Ausland vorgenommen wurde. Hier in D kommen die Ergebnisse immer mit dem üblichen Muster, d.h. meist 1:320, 1:640.

    Dann nochmals sorry, dass ich in meiner Blauäugigkeit diese allgemein gemeinte, aber offenbar nicht einfach zu beantwortende Frage hier gestellt habe.
    Schönen Abend noch
    Annalena
     
  10. general

    general Bekanntes Mitglied

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    Dann wäre das, je nach Laborgrenzwert, evtl schon als positiv zu werten ;)
     
  11. general

    general Bekanntes Mitglied

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    War mein Fehler weil ich nicht richtig gelesen habe :)
     
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