Hallo ihr Lieben, ich bin im Moment etwas verzweifelt und fühle mich ein wenig „allein gelassen“. Ich versuche mich kurz zu halten. Im Februar diesen Jahres bin ich an einem Sonntag aufgewacht und hatte extreme Brustschmerzen (wie Blutergüsse) und ich fühlte mich richtig erschlagen. Muss dazu sagen, dass ich in dieser Zeit in der Firma sehr viel Stress hatte und statt zu 3. oft alleine arbeiten musste (Verkauf). Ich habe es zwar alles gut hingekommen, aber mein Körper kam oft an seine Grenze. Ich war dann beim Arzt, ich musste ihn sogar auffordern mir Blut abzunehmen, weil er sonst nichts gemacht hätte. War dann auch erstmal 4 Wochen krankgeschrieben. Mir wurde dann mitgeteilt, dass ich erhöhte Entzündungswerte habe, aber mehr nicht. Ich habe mich noch gewundert was das zu bedeuten hat. Bin dann wieder arbeiten gewesen, dann irgendwann haben meine Füße angefangen weh zu tun. Das waren so stechende Schmerzen beim Auftreten und generell gehen. Der Hausarzt hat mich dann zum Orthopäden geschickt, der hat kurz drüber geschaut und dann gemeint, das es sich um einen Spreizfuß handelt und im Mittelfuß die Schmerzen kommen usw. Habe dann im Sanitätshaus Einlagen bekommen und mit ibu 600 nachgeholfen. Irgendwann im Juni bekam ich dann meine 1. Impfung (Biontech) und Tage später haben meine Hände angefangen weh zu tun..die rechte Hand war immer geschwollener und dann war ich wieder beim Hausarzt, großes Blutbild, Yersinien und Chlamydien positiv, 1 Woche Antibiotika, nach 1 Woche war ich wieder zur Kontrolle dort, dann hab ich auch das erste Mal richtig geweint vor der Ärztin, weil die Schmerzen immer heftiger wurden und sich nichts gebessert hatte. Ich hatte auch Morgensteifigkeit. Mit IBU 600 ging es dann, aber wenn ich keine genommen habe, dann war es die Hölle. Ich konnte mein 3 jähriges Kind kaum noch halten geschweige denn die Hosen anziehen. Alles tat weh. Hausärztin hat mich dann zur Rheumatologin geschickt (innerhalb von 2 Wochen einen Termin) und diese hat mich dann durchsucht. Hatte leider kein Blutbild dabei, aber ihr erzählt, dass bei mir Yersinien und Chlamydien entdeckt wurden. Die Ärztin hat Ultraschall gemacht. Gelenkflüssigkeit in Ellbogen und Knie. Eine Seite immer mehr. Meinte dann ich hätte eine rheumatoide Arthritis und verschrieb mir Basistherapie 30mg Cortison (bin jetzt bei 7.5mg) und einmal wöchentlich MTX 15 mg und 5 mg Folsäure. 1 Woche später war ich beim Hausarzt und in ihrem Bericht stand dann bei der Diagnose: beginnende seronegative Rheumatoide Arthritis DD (oder) reaktive Arthritis bei positiven Yersinien und Chlamydien. Als ich nach knapp 3 Monaten wieder bei ihr war, habe ich ihr erzählt, dass ich direkt nach der 1. Cortisoneingabe keine Morgensteifigkeit mehr hatte und es mir besser ging. Ich habe sie aber gefragt, warum sie mir beim ersten Mal gesagt hat, dass es zu 100% eine RA ist und jetzt doch in der Diagnose die reaktive Arthritis drin steht. Sie war genervt und meinte, dass ich ja Rheuma habe. Ich meinte aber, dass es schon ein Unterschied ist und wie ich denn weiß was ich jetzt habe. Sie war noch mehr genervt und antwortete mit „ich bin kein Orakel und jetzt fragen sie mich sowas nicht mehr“… STILLE… ich hoffe mir kann jemand Tipps geben. Ich wäre so dankbar. Ich habe jeden Tag die Gedanken, ob ich jetzt eine Krankheit habe die mich für immer begleitet oder ob ich eine Chance auf eine Heilung habe. Ich habe auch demnächst einen 2. Termin bei einem neuen Rheumatologen. (2. Meinung). Die erste war extrem unfreundlich. Sie hat mich zwar untersucht, aber wollte keine Fragen bzw generell nicht wirklich reden. Glg ❤️
Seroneg.rA oder DifferentialDiagnose infektbedingte Arthritis durch die Yersinien und Chlamydien. Wenn es durch die Infekte kam dann geht es irgendwann weg. Eine rA muss dauerhaft behandelt werden. Ob aus der infektbedingten etwas chronisches sich entwickelt kann keiner vorhersehen.
Danke für Ihre Antwort kukana! Das heißt, man kann nur abwarten? Ich will echt nicht nerven, aber ich komme schwer damit klar, nicht zu wissen was genau los ist. Ich denke viel an meine Tochter und will für sie da sein. Ich mein die Basistherapie kann man für beide Krankheiten nehmen…ich dachte immer man kann das irgendwie rausfinden…
Ich glaube, dass es normal ist, dass es dauert, bis die endgültige Diagnose feststeht. Bei mir kamen nach 3 Jahren noch zwei weitere Diagnosen dazu, allerdings keine weiteren Beschwerden, sondern das Kind bekam halt einen weiteren Namen, weil es nun besser zu erkennen war, welche Symptome wo eingeordnet werden können. An der Basistherapie hat sich bei mir nichts geändert. Sie passt weiterhin. Und ich kann dank der Basistherapie ein relativ normales Leben führen.
Hallo @sabr90 und erstmal herzlich willkommen hier. Ich überlege grad, wie ich mich am besten ausdrücke. Würdest du mir jetzt gegenüber stehen, könntest du mein ( leicht freches) Grinsen sehen, wenn ich sage: " Geduld ist aber nicht grad dein zweiter Vornahme, oder?" Ich verstehe dich voll und ganz. Du hast Schmerzen, du leidest, du machst dir Sorgen und willst genau wissen was... wie... warum... Und dann schreibst du, dass deine Krankengeschichte im Februar begann und du bereits eine Diagnose hast und dementsprechend behandelt wirst. Ich verstehe dich auch so, dass dir die Behandlung durchaus hilft. (Korrigiere mich gern, sollte ich das falsch verstanden haben.) So gesehen hast du tatsächlich Glück, denn so schnell eine Diagnose und die passende Therapie zu bekommen ist nicht selbstverständlich. Dass deine Ärztin momentan noch unsicher ist, um welche Form der Arthritis es sich bei dir handelt, verwundert mich bei deinen anderen Erkrankungen/Infektionen nicht wirklich. Wichtiger ist es doch aber im Moment erstmal, dass bereits mit der Behandlung begonnen wurde. Den "korrekten" Namen kann man dem Kind doch auch später noch geben... LG Kaschu
Hallo und herzlich Willkommen liebe @sabr90 , ich kann völlig verstehen, dass du verunsichert bist und Klarheit haben möchtest... Aber ich kann mich nur Kaschus Worten anschließen. Du hattest wirklich großes Glück mit der schnellen Diagnosestellung und Behandlung. Mehr kann im Moment nicht getan werden. Und Rheuma ist eine Erkrankung mit so vielen Gesichtern und Verläufen, dass sich auch hier im Forum keine Krankengeschichte der anderen hundertprozentig gleicht. Bei mir z. Bsp. wurden am Anfang keine Entzündungszeichen und kein Rheumafaktor gefunden. Dafür durch einen tollen Orthopäden aber die echten Rheumawerte wie CCP, ANA, ENA. Erst Monate später waren die Entzündungswerte und Rheumafaktor vorhanden. Da musst du leider einfach abwarten.... Aber vielleicht hast du ja wirklich das große Glück und eine Chance, dass es bei dir nicht chronisch wird. Das wünsche ich dir.... Viele Grüße
Hallo! Ich wurde mit 15 diagnostiziert und habe das sehr schnell rausgefunden. Mein Arzt hat sofort von mir Blut abgenommen und es haben sich Borreliose und Rheumatische Arthritis herausgestellt. Wir haben dann auch sofort einen Termin beim MRT gemacht, wobei mir dann auch eine Flüssigkeit gespritzt wurde um die unterschiedlichen Werte mit und ohne zu erkennen. Bei mir hat sich dann herausgestellt an welchen Stellen ich das habe und mir diesen Informationen habe ich einen Rheumatologen gesucht. Der hat mir auch noch einmal Blut abgenommen und mir dann Medikamente gegeben, aber für den Anfang nicht so viel. Oft ist es auch so, wie bei mir, dass die Entzündungswerte höher sind durch einige Krankheiten. Ich würde empfehlen, die anderen Krankheiten erstmal gut zu behandeln und mit dem Arzt nochmal zu sprechen, da die medikation sehr hoch angesetzt ist für den Anfang. Normalerweise steigert man sich ja immer ein wenig und gibt einem Patienten nicht sofort eine hohe Dosis. Viel Glück und Gute Besserung Lg Kathi
Hallo Sabr, wie bereits geschrieben kann man bei Erkrankungen des rheumatogischen Formenkreises mit unzähligen verschiedenen Erkrankungen nicht die Therapie erwarten. Die genaue Ursache ist bis heute nicht bekannt. Genau so gibt es nicht die Therapie bei Arthritis oder PSA. Es gibt zwar ähnliche Wege bei uns Patienten, aber jede Erkrankung ist so individuell wie die Menschen selber. Viele von uns waren geschockt bei Erhalt der Diagnose. Man hat 1000 Fragezeichen, fragt sich vielleicht warum ich, wo ich mich gesund ernährt, viel Sport betrieben habe und weder geraucht oder getrunken habe. Eine Antwort darauf gibt es nicht!!! Aber man kann sich informieren und dass hier wo viele Betroffene sich austauschen. Und man kann lernen mit einer chronischen Erkrankung zu leben. Es ist nicht einfach, aber wenn man sie für sich angenommen hat, kann und sollte man seinen eigenen Weg gehen. Zudem führt eine Diagnose nicht umbedingt zum schlimmsten Fall. Die Mehrzahl der Betroffenen haben nicht die schwere Form, welche unaufhörlich Gelenke oder Organe zerstört und schlecht Einstellbar und Therapiebar ist und führen mit den auf den individuellen Fall eingestellt, ein ganz passables Leben. Und auch die, die leider an einer schweren Form leiden, haben noch Lebensqualität und Lebensfreude. Man muss dann andere Wege gehen wie ursprünglich mal angedacht waren. Leider gibt es im Fachbereich Rheumatologie zu wenig Ärzte um eine optimale medizinische Betreuung zu erhalten. Damit meine ich nicht die Situation in einem wirklich schlimmen Schub. Wobei auch da einige nicht einen zeitnahen Termin bei ihrem Rheumatologen erhalten. Ich persönlich habe eine solche Situation noch nicht erlebt, da mein behandelnder Rheumatologe auch stationär tätig ist und ich somit dort stationär behandeln lassen kann. Zudem gibt es Akutkliniken, die dann aufgesucht werden können. Was ich aber meine ist die Art der Behandlung. Durch das hohe Patientenaufkommen und einige unversorgte Flecken auf der Landkarte, haben die Ärzte nicht die Zeit, die eigentlich notwendig bei schweren chronischen Erkrankungen sein sollte. Alles ist eng getaktet und für Fragen oder auch Ängste ist einfach keine Zeit. Du hast mit deiner schnellen DD (so habe ich es bei dir verstanden zwar eine vermutete Diagnose erhalten, aber eben noch keine gesicherte Diagnose), korigiere mich bitte, wenn es falsch verstanden von mir wurde. Aber deine Rheumatologin hat dir Cortison und ein Basismedikamente verordnet. Was oft bei nicht zu 100 Prozent sicheren Diagnosen gemacht wird und das positive reagieren deinerseits geht ja in die Richtung. Vielleicht hört es sich für dich falsch an, aber du hast mit einer solchen Behandlung deiner Rheumatologin richtig Glück gehabt. Es gibt einige die einen jahrelangen Ärztemarathon hinter sich bringen mussten, um zum einen eine sofortige Basisbehandlung zu erhalten und Diagnose. Somit würde ich persönlich deiner Rheumatologin noch eine 2. Chance geben, da sie aus meiner Sicht schnell agiert und eine entsprechende Therapie eingeleitet hat. Das ist meine persönliche Meinung!!! Aber es kann ja auch sein das die Chemie nicht stimmt. Nur bei Rheumatologen gibt es eben nicht unbedingt die große Auswahl. Und im schlimmsten Fall gerätst du an Rheumatologen der alten Schule! Die sich so etwas von schwer tun, zum einen Patienten mit nicht passenden Blutwerten überhaupt Ernst zu nehmen oder auch wenn die Blutwerte vorhanden sind, aber keine Nachweise z.B. im Sinthigramm, MRT auch nicht sofort mit einer Basistherapie beginnen…. schwarze Schafe gibt es überall. Wichtig ist doch erstmal, dass Cortison hilft und eine Basistherapie begonnen wurde. Und somit das schlimmste vermieden werden kann. Aber wie das Kind nun heißt oder welcher Verlauf es ist, sind für mich und einige andere nicht ganz so wichtig. Da dieses doch alles bei weiteren Terminen abgeklärt wird. Und ich vermute einfach mal, dass deine Rheumatologin nichts lebensbedrohendes aus ihrer Sicht gefunden hat. Aber eine Therapie eingeleitet hat und bei den nächsten Terminen dir dann genau sagen kann, was die gesicherte Diagnose und in welche Form du erkrankt bist. Leider haben Rheumatologen und auch andere Ärzte z.B. in großen Unikliniken bei dem hohen Patientenaufkommen, die Zeit wie vielleicht auch gerne hätten, um über Ängste oder detaillierte Informationen zu sprechen. Wobei eine 2. Meinung bei einer chronischen Erkrankung immer wichtig ist, da es sich nicht um eine Kleinigkeit handelt und die Medikamente auch immer Nebenwirkungen haben. Ich kann dir nur raten, sich nicht verrückt zu machen. Alle wichtigen Fragen gerade bezüglich Diagnose komprimiert zu Anfang eines Termins zu stellen (Spickzettel kann dabei hilfreich sein) und nicht was wir gerne machen abzuschweifen von den wichtigen Dingen um bei knapper Zeit, dass beste und meiste aus dem Termin zu bekommen. Und das egal, ob bei der 1. oder 2. Rheumatologin. Drück Dir die Daumen, dass bald Klarheit bei der Diagnose gefunden wird oder am besten das es keine chronische und somit dauerhafte Erkrankung ist. Weil die braucht und wünscht sich ja niemand, egal ob milder oder heftiger Verlauf!