Arzt wechseln?

Dieses Thema im Forum "Allgemeines und Begleiterkrankungen" wurde erstellt von kekes, 8. Februar 2021.

  1. kekes

    kekes Bekanntes Mitglied

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    Das Problem mit der somatoformen oder psychischen Schiene der Ärzteschaft kenne ich auch zur Genüge.
    Ich versuche zwar mich nicht darüber zu ärgern, aber immer klappt das nicht.
    Im Gegensatz zu vielen anderen, waren z. B. die Ärzte von der Rentenversicherung diejenigen, die die Krankheiten von Anfang an gesehen und dokumentiert haben.
    Nächste Woche habe ich mein offizielles Erstgespräch bei meiner neuen Ärztin (das letzte fand ich ja auch schon toll, ich dachte das war das Aufnahmegespräch - gestern habe ich eine Mail bekommen, dass ich nächste Woche zum Erstgespräch kommen kann, wenn ich Zeit und Lust habe). Ich bin echt gespannt, wie das Arzt Patienten Verhältnis aussehen wird und ob sie mit wirklich helfen kann. Diesmal kann ich sagen, dass ich mich auf den Arzttermin freue - das kommt eher nicht so oft vor.
    Das Gespräch mit meinem ehemaligen HA verlief nicht ganz so gut. Er kann es null verstehen, warum ein Wechsel dringend nötig ist. Nach wie vor ist er der Meinung, dass andere Patienten auch Schmerzen hätten und ich mich nicht so haben soll. Er hat mir doch glatt noch mit auf den Weg gegeben, dass ich mich unbedingt in eine Klinik mit somatoformen Behandlungsmethoden begeben soll, da mir auch der nächste und übernächste Arzt keine weiteren Schmerzmittel, Medikamente oder Anwendungen aufschreiben wird. Da hat er sich aber sowas von getäuscht - die neue Ärztin weiß bescheid und ist nicht der Meinung, dass die Schmerzen von meiner Psyche verursacht werden (vor allem, da man gewisse Parameter ja auch messen kann). Ich habe mich so geärgert, dass ich im ersten Moment gar nicht wusste, was ich antworten soll. Na egal... das war das letzte Mal.
    Mal schauen, ob der Rest der Familie auch wechseln (muss) - ich kann gerade nicht abschätzen, ob er da dann einen Strich ziehen kann und meinen Mann und Kinder weiterhin normal/optimal behandelt. Da müssen wir einfach abwarten und gegebenenfalls muss doch gewechselt werden.
     
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  2. Katjes

    Katjes Bekanntes Mitglied

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    Kekes, da hat dich doch dein alter Hausarzt mit dem Wechsel nochmal richtig bestätigt! Ich würde sagen,da hast du alles richtig gemacht!
     
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  3. kekes

    kekes Bekanntes Mitglied

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    Ja Katjes, mein Bauchgefühl hat mich nicht getäuscht. Jetzt bin ich nur noch froh, gewechselt zu haben - ich habe auch kein "schlechtes Gewissen" mehr.
     
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  4. Satansbraten02

    Satansbraten02 Aktives Mitglied

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    Kekes, meine Regel lautet: wenn ich nur einen Hauch Zweifel habe bei einem Arzt/in gut aufgehoben zu sein, dann wechsle ich ihn/sie sofort und ohne mit der Wimper zu zucken! Und unangemessenes gefallen lassen muss man sich schon mal gar nicht ! Da würde ich dem Arzt bei Jameda, Google usw eine dementsprechende Bewertung verpassen. Von daher hast Du richtig gehandelt, keine Zweifel! Ich wechsle den Arzt/Ärztin zur not wie die Unterwäsche - täglich.

    Ich lese hier immer Hausarzt-Vertrag? Wer macht so was? Ich habe noch nie einen gehabt oder zur Unterschrift vorgelegt bekommen und wußte nicht mal, dass es sowas gibt. Bei mir verschreibt meine Hausärztin auch alle Medis außer dem MTX und Erelzi. die bekomme ich nur von der Rheumatologin.
     
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  5. teamplayer

    teamplayer Bekanntes Mitglied

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    Gückwunsch, dass Du Dich von diesem Hausarzt verabschiedet hast. Jemand, der sich mit solchen »Empfehlungen und und Einschätzungen« verabschiedet, hat sich gründlich disqualifiziert.
     
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  6. kekes

    kekes Bekanntes Mitglied

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    Ich bin auch wirklich erleichtert - - - da ich die Entscheidung ja schon einige Zeit vor mir hergeschoben habe. Ich hatte bzw. habe noch Bedenken, dass meine restliche Familie auch wechseln muss. Aber wie gesagt, da müssen wir abwarten und sehen was wird.
    Es hat sich einfach immer mehr falsch angefühlt - jedes Medikament musste mehr oder weniger erbettelt werden, bei Überweisungen habe ichgrundsätzlich nur noch die Arzthleferinnen angerufen und diese "bestellt" (ich hatte einfach keinen Nerv mehr für lange Diskussionen). Blöd fang ich einfach auch, dass er trotz der mehrmaligen Empfehlung der Pflegeberatung weder genügend Hilfsmittel noch Cannabis aufgeschrieben oder sich wenigstens um einen adäquaten "Ersatz" gekümmert hat. Naja ist jetzt egal - ich muss nach vorne schauen ... und mich nicht mehr ärgern, denn das tut mir einfach nicht gut.
    Und eines weiß ich ganz sicher - sollte sich nocheinmal (egal ob HA, Facharzt oder Klinik) ein ähnlicher Fall ergeben, werde ich nicht lange zuschauen und sofort etwas unternehmen/wechseln.
    LG und einen schönen Abend euch allen
    kekes
     
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  7. general

    general Bekanntes Mitglied

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    Wow was für eine Pflegeberatung ;)
     
  8. kekes

    kekes Bekanntes Mitglied

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    general - unsere Pflegeberatung (meine Tochter hat ja ebenfalls einen Pflegegrad) ist spitze. Es ist eine echte Fachfrau, die sich auch außerhalb der "Stunde Beratung" kümmert. Sie hat meinen HA sogar angerufen, um ihm die Lage nochmal zu schildern - aber nix zu machen.
    Wir sind froh, dass wir so eine engagierte Dame hier haben.
     
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  9. teamplayer

    teamplayer Bekanntes Mitglied

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    Das ist auch klasse. Cannabis wird viel zu selten empfohlen. Die (überwiegend) älteren Ärzte bremsen oft, nicht alle, aber doch eine Menge. Das war erst vor ein paar Tagen Thema mit einer Arzthelferin hier am Ort.
     
  10. general

    general Bekanntes Mitglied

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    Dann macht der Wechsel wahrscheinlich Sinn.. Hat der HA denn schonmal seine Beweggründe geäußert?
     
  11. kekes

    kekes Bekanntes Mitglied

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    General, Der Hauptgrund meines HA war, dass er noch niemanden ein solches Rezept ausgestellt hat... Im gleichen Atemzug kam die Aussage "der Aufwand lohnt sich eh nicht".
    Teamplayer, der Meinung ist die Pflegeberatung ebenfalls. Sie empfahl es mir ja nicht nur wegen den Schmerzen, sondern auch um einen besseren Schlaf zu haben. Und wenn man die richtige Sorte hat, kann es lt ihrer Aussage auch bei den doofen Restless Legs helfen (die mich momentan jede Nacht wach halten)
     
  12. general

    general Bekanntes Mitglied

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    Ich habe meinem HA etwas "mitgeholfen", sprich alles was formulartechnisch anfiel vorab bearbeitet, durchgekaut und abgeschickt. Deinem HA geht es wahrscheinlich um den Genehmigungsaufwand bei der KK.

    Oder hast du schon eine Kostenübernahmeerklärung seitens deiner KK?
     
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  13. Guten Morgen,
    mich verunsichert immer die Verunsicherung/Delegierung meiner Hausärztin seit ich die Erkrankung habe.
    Irgendwie ist sie für nichts zuständig...
    Überwachung der Basis lehnte sie von vornherein ab (bitte Rheumatologe, der hat es ja verschrieben).
    Physiotherapie verschreiben (Orthopäde oder Rheumatologe, sie kann nicht entscheiden, was ich auf Grund des Zustands bekommen darf).
    Radiosynoviorthese habe ich ihr erklärt....
    Wegen der Impfung möchte sie ein schriftliches Attest vom Rheumatologen bezüglich des Impfstoffs.... usw., usw.

    Ich bin mir immer nicht sicher, ob es Überlastung, Unsicherheit, Budget oder Unwissenheit ist.
    Jedenfalls ist es für mich immer eine stressige und unangenehme Situation.
    Und ich möchte den Fachärzten auch nicht auf die Nerven gehen.
    Wenn ich wieder fit bin, suche ich mir einen Hausarzt, der sich mit diesem Krankheitsbild auskennt und sich da ran traut.

    Viele Grüße
     
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  14. Katjes

    Katjes Bekanntes Mitglied

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    Aida, ja das ist blöd.... Im besten Fall arbeiten die beiden Ärzte zusammen!
     
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  15. stray cat

    stray cat Bekanntes Mitglied

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    wenn es bei ihr nur um "darf" und nicht mehr um "brauchen" geht, für dessen Erkennen das Zuschalten des eigenen Hirns erforderlich wäre, finde ich Deinen Plan B sehr gut und zwar jetzt. Zumindest schonmal eruieren und einen Termin vereinbaren.
    Es muss einfach nur ein guter Internist oder Allgemeinmediziner sein.
    Also heute stimmt auch wieder was nicht mit meinen Fingern oder die Schriftgrößenverstellung hat sich emanzipiert ;)
     
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  16. Würde ich auch gerne tun, ist nur in der derzeitigen Situation, laufender AU und Hausarztvertrag bis August schwierig....

    Was mich ebenfalls mitnimmt, sind die Aussagen... Schimpfe normal nicht über Ärzte und habe große Achtung vor deren Arbeit.
    Als es bei mir anfing, bin ich natürlich auch erstmal zum Hausarzt. Bin fast nie AU gewesen... Nach hin und her konnte ich sie überreden, ein kleines Blutbild zu machen.
    Entzündungswerte waren negativ.
    Kommentar :Tja, Rheuma ohne Entzündungswerte gibt es nicht!
    Keine AU und mit Mühe eine Überweisung zum Orthopäden erhalten.
    Dieser hat mich beim 2. Mal mit entzündeten Händen und Füßen gesehen und sofort die Rheumawerte bestimmt :CCP, Ana und Ena hochtitrig. Sofort beim Rheumatologen eingebucht....

    Ich also mit den Ergebnissen zur Hausärztin (immer sehr lachs, burschikos) :

    Kommentare :
    Ach Sie haben es ja tatsächlich. Da sind Sie ohne Entzündungswerte aber eine große Ausnahme. Aber wenigstens brauchen Sie sich nicht mehr als Simulantin fühlen... Ha, ha (lachen)

    Und dann (wollte also nun wissen, was das ist usw.) :
    Aber das gute ist, dass Rheumatiker fast nie Krebs kriegen.... Ha, ha (lachen).

    Da hab ich aber mal konsterniert geguckt. Soviel zu Empathie :(.
    Ich hatte da schon ein ungutes Bauchgefühl und hätte diesem auch folgen sollen...

    Viele Grüße
     
    #76 6. April 2021
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 6. April 2021
  17. Katjes

    Katjes Bekanntes Mitglied

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    Oh Aida, das liest sich alles andere als vertrauensvoll......
    Mein Lima musste auch mitten in der AU und Rentenverfahren den Hausarzt wechseln...... er hat es nicht bereut!
    Dein Rheumatologe steht doch hinter dir, oder? Und deine Befunde sind ja auch eindeutig..... Ich würde mich bei einem anderen Arzt mal vorstellen, und dort auch erzählen warum du wechseln möchtest.
    Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht!
     
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  18. Maggy63

    Maggy63 Kreativmonster

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    Ironien nahe d. sarkastischen Grenze
    Klick beim Editor mal auf den Schraubenschlüssel, dann müsste es gehen.
     
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  19. allina

    allina Bekanntes Mitglied

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    Ich habe heute einen neuen Hausarzt ausprobiert (mein bisheriger Arzt ist ja verunfallt, wie ich ihm nachtrauere!!!) und was muss ich mir anhören: "Ihre Blutwerte sind gut, sie haben keine Entzündungszeichen, also haben Sie kein Rheuma. Vielleicht ist es Fibromyalgie."

    Ich habe darauf entgegenet, dass ich, wie er aus den Befunden ersehen kann, in einer Exzellenz-Rheumaklinik stationär untersucht wurde, auch auf Fibromyalgie und sowohl der Oberarzt, als auch der Chefarzt die Diagnose seronegatives Rheuma gestellt haben und zwar aufgrund der Ultraschallbilder und der Klinik.

    Und zudem sich bei Kortison und Enbrel meine Beschwerden stark gebessert haben.

    Er antwortet daraufhin, dass auch Ärzte sich täuschen. Ich konnte es mir nicht verkneifen und erwiderte, dass dies zuträfe und dass ich genau deshalb jetzt gehen würde. Und so ging ich unverrichteter Dinge. Ich frage mich wann ich endlich mal wieder einen neuen vernünftigen Hausarzt finden werde.
     
  20. kekes

    kekes Bekanntes Mitglied

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    Aida, das klingt auch nicht unbedingt nach einem Vertrauensverhältnis mit dem HA.
    Was der Arzt zu Dir gesagt hat, ist ja wirklich weit unter der Gürtellinie.
    General, ich habe sämtliche Vordrucke bereits von der KK mitgebracht, hatte diese zu Hause auch vorab ausgefüllt. Es wäre wirklich kein großer Aufwand mehr gewesen. Aber er wollte einfach nicht, da er nach wie vor der Meinung ist, dass andere auch Schmerzen ertragen und ich mich nicht so anstellen soll.
     
    Deleted member 55144 gefällt das.
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