Hallo an alle Mitleidenden , Mich würde ja mal interessieren wie lang man mit ner rheumatoiden Arthritis so krankgeschrieben ist ? Ich selbst bekomme Kortison und MTX , erst 12,5mg und jetzt 15mg . Ab Ende April soll ich 17,5mg bekommen ( soll erst die restlichen Pens verbrauchen ,was eigentlich nicht zu verstehen ist ) . Bei mir sieht der Alltag aus , 4 von 7 Tagen in der der Woche völlig matsch und eigentlich nur Schmerzen bis hin zur Unfähigkeit zu allem . Bin krank geschrieben seit Oktober 2020 . Wenn ich mir die Erfolge seit Oktober so ansehe , naja , so toll nicht wirklich und an Arbeit ist wohl nicht zu denken dieses Jahr . Frag mich auch ob das normal ist , erst die restlichen Pens zu verbrauchen ?? Das obwohl man sich kaum bewegen kann und die 15mg definitiv nur so lala helfen
Ich vermute du bekommst mtx noch nicht so lange. Es ist bei jedem unterschiedlich wie schnell die Wirkung eintritt. Von ein paar Wochen bis zu einem halben Jahr ist alles dabei. Was Krankmeldungen angeht ist das geregelt. Ist auch abhängig wie lange du in der Firma schon bist. Arbeitsrechtgesetze bitte goo geln.
Das kommt darauf an, über wieviele Pens man redet - 10 Wochen warten fände ich jetzt auch etwas viel, aber bei drei oder vier wäre das noch zu vertreten. Es kann aber sein, dass die Krankenversicherung sich in dem Fall quer stellt. Zur Dauer der Krankschreibung: Es dauert halt so lange, wie es dauert. Ne Woche, vier Wochen, drei Monate oder eineinhalb Jahre. Pass auf, dass du nicht ausgesteuert wirst (nach 78 Wochen - inkl. der 6 Wochen Lohnfortzahlung). Käme eine Reha für dich infrage?
Vielen Dank ) MTX bekomme ich seit Ende Dezember . Musste erst die ganzen Impfungen durchlaufen . Soll ja wichtig sein bei MTX
Reha bis jetzt noch kein Thema von ärztlicher Seite . Ist halt der Firma immer schwer zu vermitteln das man Geduld braucht .
Du könntest auch versuchen nach dem Hamburger Modell zu arbeiten. Wenns nicht klappt, sieht die Firma dass es noch nicht geht, gleichzeitig aber auch deinen Versuch dazu positiv.
Das ist so eine Art Wiedereingliederung. Aber ohne Druck. Meine Firma hatte so ein ähnliches Programm. Und Kollegen konnten nach einer längeren Krankheit so leichter wieder einsteigen.
Also, ich habe trotzdem immer gearbeitet, allein schon wegen der Ablenkung. Richtig schmerzfrei war ich nie und werde ich auch nie sein, ich hatte keine Lust, der Krankheit Zuviel Raum zu geben. Im Moment bin ich im Homeoffice, weil mein Immunstatus während Corona keine andere Möglichkeit lässt. Ich bin aber genervt davon und mir fehlen auch die Kollegen. Ich kann nur aus langjähriger Erfahrung sagen, je länger man zu Hause bleibt, umso schwieriger wird der Wiedereinstieg. Hamburger Modell ist eine gute Idee, hatte ich auch. Trotzdem ist man anfangs oft kaputt und morgens denkt manchmal, ich schaffe es nicht, Aber letztlich war ich immer froh, wenn ich bei der Arbeit war. Außerdem ist der finanzielle Aspekt nicht zu vernachlässigen. Wir hätten es uns mit 3 Kindern und Haus gar nicht leisten können, langfristig auf meinen Verdienst zu verzichten. Und das wird meiner Meinung nach in diesem Forum oft zu wenig beachtet. Klar geht Gesundheit vor und es gibt Wichtiges als Status, aber das Leben muss auch finanziert werden und ich habe, ehrlich gesagt, auch gewisse Ansprüche, auch später im Alter.
Sumsemann, es gibt leider auch einige, die könnten beim besten Willen nicht mehr arbeiten, auch wenn sie es sich noch sehr wünschen. Es ist schön, dass es bei Dir (noch) funktioniert - ich könnte nicht mehr täglich zu bestimmen Zeiten arbeiten (es gibt Tage, an denen ich nicht vor Mittag aufstehen kann, an anderen Tagen kann ich nachts nicht länger als eine halbe Stunde schlafen usw). Zum Glück habe ich eine ganz liebe Chefin, die es mir ermöglicht, meine wöchentlichen 5,5 Arbeitsstunden so einzuteilen, wie es mein Gesundheitszustand zulässt. Eine Abrechnung lässt sich gott sei dank zu jeder Tageszeit erstellen. Efx-devil... Noch kurz zu Deiner Frage.... Um einem Aussteuern (wie Birte bereits schrieb) vorzubeugen, muss man die 3 Jahresfrist beachten. Innerhalb 3 Jahre, ab dem ersten Tag der Krankschreibung, kannst Du wegen derselben Krankheit 78 Wochen krankgeschrieben werden und erhältst 6 Wochen Lohnfortzahlung und dann 72 Wochen Krankengeld. Es hilft also nichts, wenn man die 78 Wochen ausschöpft, dann wieder 3 Monate arbeitet und sich danach wieder krankschreiben lässt - auch in diesem Fall würde man ausgesteuert werden. Übrigens müssen diese 78 Wochen nicht mal an einem Stück sein.... Es zählt nur der 3 Jahreszeitraum. LG Kekes
Das hab ich mir verkniffen.... Man kann nicht immer nur von sich selbst ausgehen. Mein Hausarzt hat damals zu mir gesagt: Frau Maggy, wenn meine Mädels so oft krank wären wie sie, würde ich die rausschmeißen.... Vielen Dank auch, als wenn man einfach nur faul ist und keinen Bock hat.
Ja, da ticken wir doch irgendwie unterschiedlich und das ist ja auch ok. Ich war nun die letzten Monate ständig im Krankenhaus und meine Diagnosen waren auch heftig, aber ich war trotzdem um 7.00 morgens in den Fluren unterwegs, geduscht und fertig gemacht. Mir ging es auch oft nicht gut dabei, meistens sogar, aber ich muss mich bewegen und versuchen, den ganzen Mist zu ignorieren. Und das geht bei mir am besten mit Normalität, also Haushalt, kochen und am besten auch Arbeit. Wie oft wäre ich gerne liegen geblieben und dann war ich doch froh, wenn ich mich überwunden habe. Die Ärzte haben schon oft mit mir gemeckert und der Amtsarzt will mich pensionieren. Aber das ist nichts für mich und es ist für mich aber völlig ok, wenn andere sich anders entscheiden. Vielleicht bin ich auch ein bisschen strange. Wobei ich aber bleibe, ist, dass man , gerade wenn man noch minderjährige Kinder hat, den finanziellen Aspekt beachten muss. Und EMR ist halt schon echt nicht viel zum Leben...
Ich habe übrigens niemanden unterstellt, dass er „ keinen Bock“ hat. Mein Argument war und ist, dass man manchmal nicht die Wahl hat (finanziell), nicht mehr zu arbeiten. Ich habe einige Mitpatienten kennen gelernt, denen ging es wirklich richtig mies, oft auch noch jünger als ich, bei denen ich dachte, die können wirklich nicht mehr, aber die meisten mussten und wollten auch wieder arbeiten. Unter anderem auch wegen der sozialen Kontakte.
Das ist lieb von dir, Heike und es freut mich auch wirklich! Aber es ist , glaube ich, auch wirklich eine Typfrage, sowie es introvertierte und extrovertierte Menschen gibt, gibt es auch solche, die sich eher überwinden und vielleicht sogar quälen (und das nicht immer zu ihrem besten, sehe ich ein) und solche, die es dann doch ruhiger angehen lassen ( auch das nicht immer zum besten, sorry...) Aber wie gesagt, ich will bestimmt niemanden bekehren oder irgendwas unterstellen. Ich beschreibe nur meine Perspektive, die auch schon öfter kritisiert wurde im Gegensatz zu der anderen Seite...
Ja, das ist natürlich auch ein Argument. Körperlich anstrengende Berufe sind mit Sicherheit relativ schnell nicht mehr leistbar, obwohl man sich bei Schmerz und Müdigkeit auch schlecht konzentrieren kann und das trifft ja auf alle Berufe zu.
Ich hatte früher sumsemanns Standpunkt. Inzwischen hab ich mehr Facetten und Querverbindungen entdeckt. Das erste Posting hat mich kalt erwischt, weil es mich grade in einer Entscheidungsphase trifft und ich mich fühle als gäbe ich auf, versage. Ich fand die Worte beim ersten Lesen sehr verletzend. Mimosenphase... Dein erstes Posting, sumsemann, hat durch deine Ergänzungen für mich ein viel angenehmeres, vollständigere Bild erhalten. Danke dafür! Die jeweiligen Konstellationen muss man beachten, allgemein gesehen wird kein Schuh draus.
Ich reihe mich was Krankschreibung angeht irgendwo in der Mitte ein...es fällt mir wahnsinnig schwer aber ich sehe ein dass es manchmal sein muss. Ich quäle mich oft zur Arbeit die körperlich anstrengend ist und laut und die ich trotzdem sehr mag. Im Schub bräuchte ich weniger Medikamente wenn ich nicht arbeiten würde. Ich habe auf 30 Stunden reduziert was eine sehr gute Entscheidung war und finanziell auch verkraftbar. Ich möchte und kann nicht mehr Vollzeit Arbeiten dafür habe ich zuviele Therapien für die ich Zeit brauche. Gleichwohl finde ich den angesprochenen finanziellen Aspekt sehr wichtig denn ohne Geld hat man nur sehr wenig Lebensqualität und am die Rente muss man auch denken. Medikamente, Physiotherapie all das kostet ja auch oder spezielle Kissen...was ich schon alles für meinen Rücken ausgegeben habe...und die sozialen Kontakte sind sehr wichtig. Aber Arbeit sollte nicht der Mittelpunkt des Lebens sein, es ermöglicht mir ein gutes Leben. Am Ende Steht keiner am Grab und bedankt sich dafür dass man nie krank geschrieben war oder das habe ich festgestellt als mein Papa gestorben ist, immer tüchtig, arbeitswütig bis er nicht mehr konnte.