Hallo liebes Forum ich habe eine Frage, die sich vielleicht komisch anhört. Bei mir passiert folgendes: wenn ich Stress habe, funktioniert alles ganz gut. Ich habe neben „normalen“ Einschränkungen nix. Sobald der Tag vorbei ist, gehe wie wie ihr alle ins Bett und schlafe zügig ein. Irgendwann in der Nacht wache ich vor Schmerzen total durchgeschwitzt auf, weil mein Körper sich verspannt, teilweise habe ich Taubheitsgefühle an verschiedenen Körperstellen, meine körpereigene Kälte - Wärmeregulierung will nicht mehr und ich muss ganz oft auf die Toilette. Komischerweise kommt diese geballte Ladung nicht immer in der Nacht, in der ich Stress hatte, sondern auch wie jetzt in der Nacht danach. Ich brauche jetzt wieder zwei Tage, bis alle Muskelschmerzen weg sind. Ich habe schon versucht, Entspannungstee nach Stress zu trinken, mache progressive Muskelentspannung, leichte Bewegung. Nix hat geholfen. Der Doc mein lapidar, der Körper zwingt mich zum regenerieren, ich soll den Stress vermeiden. Wenn das mal ginge. Wer kennt das von Euch, habt ihr Tipps für mich? Danke LG Schosl
Genau so fängt bei mir ein Schub an.... Dazu passen geschwollene Hände und Füße und besonders morgens Bewegungseinschränkungen.... Während der Schwitzattacken dann auch etwas erhöhte Temperatur bis 38 Grad. Abwechselnd warm und richtig fröstelnd. Da hilft wirklich nur ausruhen, Stress vermeiden, sich um sich kümmern. Das tust Du ja schon und Schmerzmittel hast Du ebenfalls. Sollte sich der Verdacht bei dir bestätigen, benötigst du entzündungshemmende Medikamente vom Rheumatologen.... Liebe Grüße
Es gibt einen guten Artikel zum Thema Schlaf bei Rheuma von der Rheuma-Liga. https://www.rheuma-liga.de/rheuma/alltag-mit-rheuma/schlaf
Ich kann Aidas Text nur unterstützen. So fängt bei mir ein Schub an. Da hilft nur Ruhe, eventuell Cortison oder IBU, je nachdem, was mit dem Arzt abgesprochen ist.
Bei mir haben solche Erscheinungen nichts mit einem Schub zu tun, sondern sind ein Zeichen, dass ich zu viel gemacht habe. Auch wenn es nur ein Bruchteil dessen war, was ich früher geschafft habe. Mein Körper reagiert so auf Überlastung. Ich brauche mindestens zwei Stunden zum Runterkommen - d. h. im Liegen lesen, fernsehen o. ä.. Wenn die Belastung stark war (z. B. Besuch bei Verwandten), dann habe ich eine ganze Woche etwas davon.
Ich habe dazu mal was rausgesucht, vielleicht hilft es ja... Bei mir ist es jedenfalls ganz klassisch. Kann bei jedem etwas unterschiedlich sein... Füge ich mal ein: Wie äußert sich ein Rheumaschub? Gelenkschmerz, vor allem in Ruhe. Morgensteife der Gelenke, die länger als 30 Minuten andauert. Schwellungen in mehr als zwei Gelenken. allgemeines Krankheitsgefühl: Erschöpfung, Müdigkeit, Fieber, Gewichtsabnahme, Nachtschweiß18.08.2017
Hallo, Danke schon mal für die Tipps! Mit IBU und frischer Luft zu den normalen geht es einigermaßen. Ich komme zumindest aus dem Bett. Gehen mit den Krücken eine Challenge. Essen geht im Zeitlupentempo. Mein Problem: ich war von Mittwoch auf Donnerstag auf Dienstreise über Nacht weg. Am Freitag war ich noch normal im Büro. Und in der Nacht auf Samstag hat es mich so wie beschrieben erwischt. Das war nicht das erste Mal. Es wird nur jedes mal schlimmer. Bin ich der Einzige, wo die Reaktion auf Stress so verzögert Eintritt? Oder bin ich einfach nur gut im ignorieren von Signalen? Ciao vom Schosl
Du bist verrückt.... Will dir nicht auf die Nerven gehen, aber darüber wurde ja schon geschrieben. Ich habe ganz viel auf die Wechseljahre geschoben, es ignoriert, wollte immer so weiter machen, weil ging ja immer.... Bis mir mein Körper die rote Karte gezeigt hat und ich nun seit September im Dauerschub bin. Und dein Körper zeigt das auch ganz deutlich. Schosl, da hilft nur drauf hören und runterschalten.... Da hat dein Arzt recht. Und schnellst möglich zum Rheumatologen! Das kannst du willentlich nicht beeinflussen.... Grüße dich ganz lieb....
Ich habe mich lange Jahre unbewusst und bewusst gezwungen, bei der Arbeit zu funktionieren. "Der Sieg des Geistes über die Materie" war mein Spruch dazu. Das Erholen - und mit zunehmender Krankheitsaktivität auch das Verarbeiten der Krankheit durch den Körper - passierte dann am Wochenende. Ob das bei dir ähnlich ist, weiß ich natürlich nicht.
Hallo Schosl, hallo zusammen, Eindeutig merke ich einen Zusammenhang von Stress und Schüben ich würde sogar sagen Stress hat meine Erkrankung erst ausgelöst quasi als Trigger. Ich hatte Horrorschübe die durch nichts gelindert wurden konnten, kein Biologica hat mir geholfen, erst als ich Stress reduzierte, meine Arbeit hinten an stellte und mir Zeit für mich und meinen Körper nahm wurde es besser. Wenn du im Schub bist arbeitet dein Körper und eine Entzündung ist Schwerstarbeit wie Fieber da kann man nicht arbeiten. Ruhe, Leichte Bewegung, sich gutes tun... dann haben auch Schmerzmedikamente die Möglichkeit zu wirken und die Entzündung kann sich beruhigen. Es gibt einen Zusammenhang von Psyche und Immunsystem, die Neuro- Psycho Immunologie beschäftigt sich damit. Ich habe lange alle Signale ignoriert... dann habe ich meine Arbeitszeiten reduziert auf 30 Stunden, das weniger Geld kompensiere ich mit mehr Lebensqualität durch Zeit für Physiotherapie, Entspannung, Zeit für mich. Am Grab steht irgendwann kein Chef und lobt dafür dass man wenig Krankheitstage hatte, das hat mir eine auch chronisch kranke Kollegin Mal gesagt. Bitte ignoriere nicht deinen Körper und seine Signale. Besonders Schlaf ist wichtig und Ruhephasen. Durch Wandel des eigenen Lebens ist es möglich dass die Krankheit sich beruhigt, zumindest besteht dann die Chance. Ich habe weniger Schübe und nehme nicht Mal dauerhaft Medikamente seitdem ich anders lebe. Das heißt nicht dass es so funktionieren muss aber es ist für jede Therapie hilfreich wenn es der Psyche gut geht und Stressmanagement klappt. Liebe Grüße
Bei mir hat der immer stressiger werdende Job die letzten Jahre unter der Woche funktioniert. Ebenso Dienstreisen und jede Menge Überstunden. Abende und Nächte waren ok. Die Wochenenden lag ich zunehmend flach. Schweißausbrüche waren zuerst nächtens, dann ständig und zuletzt auch in Ruhe. Dann ging man von der GL gezielt auf lanģjährige, teure MA los. Es betraf nicht nur mich. Subtil, kaum spürbar und ziemlich perfide. Hab lange gebraucht bis Ich es überhaupt als das was es war wahrnahm. Ich kam nach und nach nicht mehr zur Ruhe. Schlief aber wo ich ging und stand ein und Schlag auf Gleich schlief ich gar nicht mehr. Halbe Stunde, Stunde wenn es hoch kam. Irre hohe Pulsfrequenzen in Ruhe, Blutdruck viel zu niedrig, Fieber stieg und stieg. Meine Schübe in der Zeit kamen immer nur zum Wochenende oder im Urlaub. Immer wenn ich mich hätte erholen können. Dann gab es nach 3 Wochen täglich völlig absurden Maßnahmen einen Vorfall im Dienst und ich ging in die Knie. Das Meeting hab ich noch überstanden und keine Angriffsfläche geboten. Kaum da raus bin ich nervlich zusammengebrochen. Heim. Arzt. Vier Wochen lag ich flach mit Atemnot, Fieber und Unruhe, dass ich mir die Finger wund gebissen habe. Als sich das legte kam ein Schub der jetzt seit über einem Jahr anhält und alles in den Schatten stellt was mir in 40 Jahren RheumaKarriere so unterkam. Stress ist - zumindest für mich - der Trigger No. 1 und die Reaktion ist immer zeitversetzt. Für mich ist klar, wenn ich mich nochmal berappeln will, so dass ich meinen Alltag im Griff habe, muss ich vom Stress weg. DER Job ist dafür nicht mehr geeignet. Das zeigt mir deren Verhalten vor und nach dem Eklat. Es ist ihnen egal wie es mir geht. Sie würden weiter machen. Aber wie und wo Arbeit finden mit den Einschränkungen wie ich sie heute habe, selbst wenn die Aktivität sich legt? Wurst. Du fragst nach zeitversetzt und ich hebe meinen Zeigefinger.
Auch ich denke, dass RA und Stress zusammen hängen: Meine "Karriere" begann ebenfalls nach langjährigem negativen Stress, und auch ich hatte wenig Rückhalt im Kollegium, meist mussten die Ellenbogen in unsinnigen Machtkämpfen ausgefahren werden, das liegt mir so gar nicht. Als ich ins Krankenhaus kam, dachte ich noch "Zum Glück kann mich hier Niemand anrufen" (das war vor 13 Jahren ). Und gleichtzeitig wurde mir der Irrsinn dieses Gedanken bewusst. Es ist sehr anspruchsvoll, sein Leben neu zu sortieren, seine Glaubenssätze infrage zu stellen und auf eine "richtige" Spur zu kommen, finde ich. Bin seit ein paar Jahren dran... Allerdings hat mir eine Bekannte von ihrer Mutter erzählt, die unter RA, Fibromyalgie und besonders auch dem Fatique-Syndrom (ständige heftige Erschöpfung) litt. Die Mutter hat ihr Leben radikal umgestellt, sie arbeitet nur noch halbtags und genießt ansonsten das Leben, geht gern "an die Sonne"... Scheinbar hat das zur Remission geführt. Heute nimmt sie nur noch Vitamin D. Ist doch toll, wenn mal soetwas klappen kann, oder?
Den Zusammenhang zwischen Stress und Schüben kann ich bestätigen. Die Erkrankung zwingt mich nun geradezu, mein Leben, meine Prioritäten zu überdenken und neu zu sortieren.... Es wäre wunderbar, wenn man langfristig dadurch eine signifikante Besserung erreichen könnte... Das wünsche ich uns allen. Viele Grüße
Danke an Alle! Wieder was für die Liste, was sich so alles in meinem „neuen“ Leben tun kann. Zumindest kennt ihr das Thema, das beruhigt mich etwas. Stress ist Gift, läßt sich halt schwer vermeiden. @Kira73 @tilia das mit den Jobs / Kollegen ist echt uncool @Aida2 danke für Deine Aufmerksamkeit und den den anderen natürlich auch. Meine Symptome geben schon wieder etwas zurück, ich bin immer noch k.o. Die rechte Seite und der Rechte Arm bekommen wieder etwas Gefühl, die Taubheit verschwandet. Ich war etwas draußen , das hat geholfen. Nur meine Augen sind immer noch unscharf, als wie wenn Tränen fließen würden, dabei brennt es wie trockene Augen. ich nehme wieder IBU gegen die Schwellungen. Ich wünsche Euch einen schönen Abend Schosl
Schosl, schau dass du mehr Omega 3 bekommst, zB Lein- oder Algenöl. Die Benetzung der Augen reagiert kräftig auf Stress mit Ungleichgewicht des Tränenfilms aus Fett- und Wasserbase. Damit beugt du einer Siccasymptomatik vor und du behältst deinen sicher charmanten Augenaufschlag
@Kira73 oh je, noch was, was sein kann. Ich schreibs mir für den Termin mit dem Rheumatologen auf. Daher kommt dann das unscharfe Sehen. Wieder was gelernt. Danke Ich blinsle und lächle zurück! LG Schosl
Der Rheumatologe kriegt vermutlich nur tellergroße Augen. Aber versuchs mal. Beratung kannst du bei Lowvision Optikern bekommen. Die machen eine Zusatzausbildung. Das ist alles viel zu jung, als dass sich Systemärzte auskennen, die sich nicht durch Spezifikation und Eigeninitiative selber schlau machen. Anlaufstelle in deiner Ecke findest du hier: https://www.low-vision-kreis.de/experten-vor-ort.htm Du brauchst zwar keine Low Vision Beratung, aber die kennen sich super aus und die Beratung und Erklärung was du tun kannst um wenigstens das rasch und dauerhaft loszuwerden ist Top.
Merci an Alle, wie geschrieben reagiert mein Körper immer noch etwas. Die Herausforderung wird es sein, welche Art von Stress diese Reaktionen auslösen, um diese zu vermeiden. Danke für Eure Zeit! LG Schosl
Unscharfes oder verschwommenes Sehen und brennen/Schmerzen in den Augen, damit würde ich lieber schnellstens zum Augenarzt oder Augenklinik gehen. Es gibt außer Sicca nämlich noch andere Ursachen ( zB. unter anderem Skleritis und so weiter) . Würde ich unbedingt abklären lassen.
Hallo Schosl, Stress zu minimieren wird EIN Lösungsansatz sein aber nicht der Alleinige. Da muss dann auch die gesamte Familie und der Arbeitgeber mitspielen. Ich kenn die Probleme nur zu gut. Du denkst gut über den Tag gekommen zu sein, schläfst nur unter Schmerzen und fühlst dich Frühs wie vom Bus überrollt. Meine erste Diagnose Fibromyalgie. Dazu gab es Amitriptylin für die Nacht. Als Entspannung. Das ging 2 Jahre gut. Jetzt habe ich Psoriasis Arthrtitis (mehr Arthritis als Psoriasis). Der heutige Rheumi sagt "Sie haben keine Fibro. Das kriegen fast nur Frauen" Wenn ich Nachts eine Attacke bekomme lege ich mich lang ins Bett und atme tief ein und aus. Ich versuche jeden "Rotz" zu ignorieren. Nach 10-20 Minuten habe ich dann meistens die Verspannung der Muskeln überwunden. Gelenkschmerzen regel ich mit der richtigen Liegeweise (schmerzangepasst). Allerdings muss ich auch dazu sagen, dass ich seit 2 Jahren nicht mehr an die Arbeit gehen kann. Körperliche Anstrengung lässt postwendent meine Gelenke anschwellen. Aber diese Geschichte ist ein ganz anderes Thema. (Hat aber auch mit Stress zu tun.)