Dringende Frage zu Cortison Dauertherapie

Dieses Thema im Forum "Entzündliche rheumatische Erkrankungen" wurde erstellt von Melmau, 4. Oktober 2020.

  1. Melmau

    Melmau Mitglied

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    Frankfurt am Main
    Hallo an alle,

    Ich nehme seit 18 Jahren bereits 5 mg Prednisolon gegen Rheumatoide Arthritis.

    Ich bin gerade über einen Artikel gestolpert, in dem stand, dass man bei Infekten, körperlicher Belastungen und auch bei psychischer Belastung die Dosis erhöhen sollte? Dies wußte ich nicht und habe es auch noch nie gemacht.

    Ich befinde mich gerade in einer schlimmen psychischen Krise und mir wurde ein Antidepressiva verordnet. Nach einigen Tagen musste ich wegen schweren Nebenwirkungen abbrechen und habe schon seit Anfang der Einnahme eine schlimme psychische Erstverschlimmerung, die bis jetzt anhält. Zur Zeit steh ich kurz vor der Einweisung in die Psychiatrie, versuch aber noch, mich selbst zu stabilisieren. Ich gehe aber gerade durch die Hölle (Panikattacken, Depression und Zwangsgedanken).

    Gibt es hier Zusammenhänge mit der Langzeit Cortison Therapie? Muss an der Dosierung etwas geändert werden?

    Viele Grüße
     
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  2. Money Penny

    Money Penny Bekanntes Mitglied

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    Hallo Melmau, sag, hast du die Dosierung dauerthaft bei 5 mg?
    Ich kenn das so, daß das Cortison auch immer wieder runtergefahren wird wenns besser ist.
    LG Money Penny
     
  3. Reisemaus

    Reisemaus Reisemaus

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    709
    Hallo,
    ich nehme seit 35 Jahren Cortison, einige Jahrzehnte 5 mg und seit ca 2 Jahren reichen 2 mg zusammen mit den Basismedikamenten. Nur wenn ich Schübe hatte, gab es erhöhte Cortisongaben, sonst nicht.
    Im Beipackzettel steht, dass Cortison Depressionen auslösen / verstärken kann. Abgesehen von leichten, gelegentlichen Niedergeschlagenheiten über die Jahrzehnte gesehen, brauchte ich keine Antidepressiva oder sonstige Aufheller.
    Allerdings bin ich an beiden Augen am grauen Star operiert, eine typische Nebenwirkung des Cortison.
     
  4. kukana

    kukana in memoriam †

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    Nach 18 Jahren dauerhaft mit 5mg wird deine Eigenproduktion von Cortisol bei einer Reduzierung nicht gleich oder auch gar nicht anspringen. Das ist dann dauerhaft eine Erhaltungsdosis.

    Eine Erhöhung kurzfristig kenne ich nur bei schweren Verletzungen. Aber nicht bei psychischen Problemen.

    Wobei eine Erhöhung evtl. Euphorie erzeugen kann die die Depression überlagert. Aber davon geht die nicht weg.
     
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  5. Sinela

    Sinela Bekanntes Mitglied

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    Als ich 2003 meine Gebärmutter hergeben durfte, nahm ich 10 mg Kortison am Tag ein, deshalb habe ich kurz vor der OP einen Kortisonstoß bekommen. Bei meiner ersten Knie-Operation 2015 habe ich ebenfalls 10 mg Prednisolon am Tag genommen, da hieß es, dass man Extra-Kortison nur ab einer Dosis über 10 mg bekommt. Ich hatte auch keinerlei Probleme nach der OP, alles verlief so wie es sein sollte. Auch bei der nächsten Knie-OP 2016 (da war ich allerdings nur noch bei 5 mg Kortison) und jetzt im August bei meinem Oberschenkelhalsbruch im August habe ich auch außer der täglichen Dosis von 5 mg kein Kortison mehr bekommen, auch bei diesen beiden OPs gab es keine negativen Auswirkungen.
     
  6. stray cat

    stray cat Bekanntes Mitglied

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    Liebe Melmau,

    ich denke es ist gut, bewußt ruhig zu atmen und in Dich hineinzuhorchen, wo Du Dich sicher fühlst.

    Dein Verstand arbeitet weiter, das ist gut. Nutze ihn.
    Fühl...denk Dich an einen sicheren Ort...
    Wenn dieser Ort Dein Zuhause ist oder ein schöner Strand, an welchem Du mal warst, bleib gedanklich da und körperlich Zuhause und lass bitte kommende Woche beim Arzt Deinen Hormonstatus feststellen.
    Hormone können alles, wenn sie nicht friedlich ihre fein abgestimmte Arbeit tun können.

    Aktuelle Krisen können auch diese Symptome auslösen, genauso wie verdrängte Traumatisierungen, die getriggert wurden und nun endlich sorgsam betrachtet werden möchten.

    Wenn Du bei ruhigem Atmen keinen sicheren Ort findest, ist es möglicherweise besser, selbst in die Psychiatrie zu gehen.
    Mit Deinem Köfferchen, für ein paar Tage.
    Ausruhen, atmen, dort den Hormonstatus prüfen lassen.

    Alles Gute für Dich, cat
     
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